idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/02/2016 11:45

Selbstbestimmt Älterwerden in der Einwanderungsgesellschaft

Simone Helck Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit
Kuratorium Deutsche Altershilfe - Wilhelmine Lübke Stiftung e. V.

    Kommunen und Einrichtungen der Altenhilfe müssen ihre Angebote künftig noch stärker als bisher migrations-, kultur- und religionssensibel ausrichten, fordert das Kuratorium Deutsche Altershilfe in seiner aktuellen Ausgabe von ProAlter

    Köln, 2. Juni 2016. Nie zuvor haben so viele ältere Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Religionen in Deutschland gelebt. Viele kamen als Gastarbeiter und wollten später zurückkehren in ihre Heimat. Jetzt haben sie das Rentenalter erreicht, haben ihre Lebensmitte in Deutschland gefunden oder pendeln zwischen der alten und neuen Heimat. Die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund ist angesichts der rund eine Million Flüchtlinge, die im vergangenen Jahr nach Deutschland gekommen sind, dringlicher denn je – auch die Integration in das Netz von Unterstützungs- und Pflegeangeboten. „Es ist unsere Aufgabe, auch die älteren Menschen mit Einwanderungsgeschichten und ihre Familien bei der Gestaltung dieses Lebensabschnitts zu unterstützen“ fordert deshalb auch Staatsministerin Aydan Özoğuz, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration in ihrem Beitrag für Pro Alter.

    „Die Institutionen der Altenpflege und Altenarbeit stehen vor der Herausforderung, den Anspruch alt gewordener Migrantinnen und Migranten auf Beratung, Betreuung und Pflege sicherzustellen und Versorgungsdefizite abzubauen,“ forderten bereits 2002 die Herausgeber des Memorandums für eine kultursensible Altenhilfe, zu denen auch das Kuratorium Deutsche Altershilfe gehörte. Diese Forderung hat nichts von ihrer Aktualität eingebüßt. Seit der Unterzeichnung hat sich zwar manches in der Gesellschaft gewandelt, aber es gibt noch genug zu tun. Die Beiträge und Praxisbeispiele in der aktuellen ProAlter-Ausgabe belegen dies eindrücklich: Viele ältere Menschen mit Migrationshintergrund engagieren sich seit Jahren ehrenamtlich, vor allem in ihren Communities, Nachbarschaften und Vereinen. Ihre aktive Partizipation in der kommunalen Seniorenpolitik werde immer wichtiger, erklärt Sarina Stumpen, stellvertretende Leiterin des Berliner Kompetenzzentrums Interkulturelle Öffnung der Altenhilfe. Aber nach wie vor bestehen in dieser Bevölkerungsgruppe hohe Hemmschwellen und viele Zugangsbarrieren zu den Angeboten der Altenhilfe, denn die meisten pflegebedürftigen Migranten werden zu Hause von ihren Familien versorgt und die wissen häufig nicht, welche Unterstützungsmöglichkeiten sie haben. Das niedersächsische Projekt „Ortsbesuche“ setzt deshalb auf Informationsvermittlung zwischen den Kulturen und zeigt dabei, wie wichtig die Vernetzung der Fachkräfte in den Beratungsstellen mit den Migrantenselbstorganisationen vor Ort ist. Wie wichtig die Schulung von Fachkräften ist, erzählt auch Ilana Katz in einem Interview mit ProAlter. In ihrem Kasseler Pflegedienst betreut sie vor allem russischstämmige Kunden, Holocaustüberlebende und Kriegskinder. Ihre Lebensgeschichten spielen in der Pflegebeziehung eine wesentliche Rolle. Auch im Victor-Gollancz-Haus in Frankfurt steht das interkulturelle Pflegekonzept nicht nur auf dem Papier, sondern ist gelebte Praxis: Hier wurde eine der ersten Wohngruppen für Muslime in Deutschland eingerichtet.

    Weitere Informationen unter www.kda.de/proalter.html.

    Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA)
    Das KDA entwickelt seit mehr als 50 Jahren im Dialog mit seinen Partnern Lösungskonzepte und Modelle für die Arbeit mit älteren Menschen und hilft, diese in der Praxis umzusetzen. Es trägt durch seine Projekte, Beratung, Fortbildungen, Tagungen und Veröffentlichungen wesentlich dazu bei, die Lebensqualität älterer Menschen zu verbessern. ProAlter, das unabhängige Fachmagazin des KDA, bietet allen, die sich beruflich, ehrenamtlich oder privat mit Fragen des Älterwerdens beschäftigen, wertvolle Anregungen und Impulse für ihre Arbeit. Ein Abonnement kostet 30,90 Euro, ein Einzelheft 6,90 Euro.

    Ansprechpartnerin:
    Simone Helck / Telefon: +49 221 931847-10 / Mail: presse@kda.de


    More information:

    https://www.kda.de/news-detail/items/selbstbestimmt-aelterwerden-in-der-einwande...


    Images

    ProAlter - das Fachmagazin des Kuratorium Deutsche Altershilfe e.V.
    ProAlter - das Fachmagazin des Kuratorium Deutsche Altershilfe e.V.
    Source: (c) Kuratorium Deutsche Altershilfe e.V.


    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Nutrition / healthcare / nursing, Social studies, Teaching / education
    transregional, national
    Scientific Publications, Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).