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Wissenschaft
Wie kann Vanille auf Madagaskar sozial und ökologisch nachhaltig angebaut werden? Das ist die Kernfrage des im April gestarteten Forschungsprojekts „Diversity Turn“ an der Universität Göttingen und der Hochschule Darmstadt (h_da) mit einem Volumen von knapp drei Millionen Euro. Am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften und Soziale Arbeit leitet Prof. Dr. Jan Barkmann eine Teilstudie in Kooperation mit Partnern aus Forschung und nicht-staatlichen Organisationen aus dem afrikanischen Inselstaat.
Vanille gilt als zweitteuerstes Gewürz der Welt. Trotzdem sind die Vanillebauern auf Madagaskar, dem größten Anbaugebiet, meist bitterarm. Zurzeit kaufen internationale Handelshäuser den Rohstoff immer häufiger direkt von den Kleinbauern und umgehen den traditionellen Zwischenhandel. Doch wie wirkt sich dieser Ansatz konkret aus? Wird hier Armut bekämpft oder ist das Machtgefälle zwischen Konzernen und Bauern zu groß, um faire Geschäfte zuzulassen?
Diese Fragen versucht im Darmstädter Teilprojekt von „Diversity Turn“ das Team um Prof. Dr. Jan Barkmann zu klären. „Wir interessieren uns vor allem für die Auswirkungen einer engeren Kooperation zwischen Kleinbauern und den meist in Europa oder Nordamerika angesiedelten Großunternehmen, die die Vanille aufkaufen und verarbeiten“, sagt Barkmann. Bisherige Untersuchungen zeigten in dieser engeren Zusammenarbeit sowohl Chancen als auch Risiken. Es gibt Befürchtungen, dass in solchen Kooperationen gerade die bedürftigsten Einwohner nicht erreicht werden. „Uns interessiert deshalb, wer genau von solchen Kooperationen profitiert – oder auch, wer die Verlierer sind“, ergänzt Barkmann. Im Rahmen des von der Volkswagen-Stiftung finanzierten Projekts, in dessen Leitungsteam Barkmann aktiv ist, sollen diese Fragen vor allem vor Ort geklärt werden. Derzeit laufen die Vorbeitungen für eine erste Forschungsreise im August.
Die erwarteten Forschungsergebnisse haben nach Aussagen der Darmstäder Forscher nicht nur grundsätzliche Bedeutung. Sie könnten auch unmittelbar genutzt werden, um die sozialen Wirkungen des geschäftlichen Engagements internationaler Konzerne zu verbessern. „Wir können hier die Stärke einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften voll zur Geltung bringen: Hochwertige Forschung treiben, deren Ergebnisse tatsächlich bei den Menschen ankommen“, sagt Prof. Dr. Arnd Steinmetz, Vizepräsident für Forschung und wissenschaftliche Infrastruktur der h_da. Erste Erkenntnisse aus Vorab-Analysen im Rahmen des Projekts fließen auch in die Lehre ein. Barkmann gibt sie unter anderem im Rahmen von Seminaren des Studiengangs „Risk Assessment and Sustainability Management“ (RASUM) und des Sozial- und Kulturwissenschaftlichen Begleitstudiums weiter.
Prof. Dr. Jan Barkmann wirkte bereits in seiner früheren Position am Lehrstuhl für Umwelt- und Ressourcenökonomik an der Universität Göttingen an der Konzeption des Projekts mit. Barkmann ist an der Hochschule Darmstadt stellvertretender Leiter des Master-Studiengangs „Risk Assessment and Sustainability Management“ (RASUM) und leitet das Sozial- und Kulturwissenschaftliche Begleitstudium.
Ansprechpartner für die Medien:
Prof. Dr. Jan Barkmann
Hochschule Darmstadt
Fachbereich Gesellschaftswissenschaften und Soziale Arbeit
E-Mail: jan.barkmann@h-da.de
Telefon: +49 6151 16-7904
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students, all interested persons
Social studies, Zoology / agricultural and forest sciences
transregional, national
Research projects, Studies and teaching
German
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