idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Johann Wolfgang Döbereiner (1780 – 1849), einer der bedeutendsten deutschen Chemiker im 19. Jahrhundert und Professor für Chemie, Pharmazie und Technologie an der Universität Jena. 1816 – vor genau 200 Jahren – erhielt er an der Universität sein erstes eigenes Labor und zog in das „Hellfeldsche Haus“, wo er bis zu seinem Tod forschte, lehrte und mit seiner Familie lebte. Aus diesem Anlass würdigen am 7. und 8. September 2016 die Friedrich-Schiller-Universität Jena und die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) das Lebenswerk und die Wirkungsstätte von Johann Wolfgang Döbereiner mit einem Symposium, einem Festakt und der Enthüllung der Gedenktafel „Historische Stätte der Chemie“.
Am 7. September findet zunächst das wissenschaftliche Döbereiner-Symposium statt: Im Döbereiner-Hörsaal (Am Steiger 3) werden vier Chemiker rund um das Thema Katalyse vortragen. Am 8. September folgt der Festakt in der Aula der Jenaer Universität (Fürstengraben 1). Höhepunkt ist die Enthüllung der Gedenktafel am „Hellfeldschen Haus“ (Neugasse 23) mit einem anschließenden Empfang.
Die Veranstaltung ist Teil des GDCh-Programms „Historische Stätten der Chemie“, mit dem die GDCh seit 1999 Leistungen von geschichtlichem Rang in der Chemie würdigt und Wirkungsstätten bedeutender Wissenschaftler als Orte der Erinnerung auszeichnet. Wissenschaftler und ebenso die interessierte Öffentlichkeit sind hierzu herzlich eingeladen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Anmeldung ist bis zum 1. August möglich.
Zur Person Johann Wolfgang Döbereiner
Johann Wolfgang Döbereiner wurde 1780 in Hof, Oberfranken, geboren. Neben seiner Apothekerausbildung und einer anschließenden Beschäftigung als Gehilfe besuchte er Universitätsvorlesungen als Gasthörer und eignete sich autodidaktisch Kenntnisse in Chemie, Botanik und Mineralogie an. Während einer späteren Tätigkeit in einer Färberei und Bleicherei machte Döbereiner mit den Veröffentlichungen seiner ersten praktisch-chemischen Arbeiten auf sich aufmerksam, so dass er 1810 auf eine außerordentliche Professur für Chemie und Technologie an die Universität Jena berufen wurde. Da er weder über einen Schulabschluss noch über ein Studium und eine Promotion verfügte, die Promotion aber Voraussetzung war, promovierte ihn die Universität zum Dr. phil. auf Grundlage seiner bisherigen Veröffentlichungen, die „bereits unverkennbar den Stempel der Genialität und Vollendung in sich trugen“. 1816 zog das Chemischen Institut – und mit ihm Döbereiner mitsamt seiner Familie – in das Hellfeldsche Haus. Obwohl die Universitäten Bonn, Dorpat, Halle, München und Würzburg sich bemühten, den Wissenschaftler für sich zu gewinnen, blieb er Jena stets treu. Während seines Wirkens dort veröffentlichte er die Arbeit „Versuch zu einer Gruppierung der elementaren Stoffe nach ihrer Analogie“ (1829), in der er 30 der damals bekannten 53 chemischen Elemente anhand ähnlicher Eigenschaften in Dreiergruppen, den sogenannten „Triaden“, anordnete. Die Döbereinersche Triadenregel gilt als wichtige Grundlage für das Periodensystem der Elemente. Auch bei der Untersuchung der katalytischen Wirkung von Platinmetallen tat er sich hervor und erfand unter anderem eines der ersten modernen Feuerzeuge: das Platinfeuerzeug. 1849 verstarb Döbereiner in Jena und hinterließ seine Frau Clara und acht Kinder.
Die GDCh gibt zu der Veranstaltung eine Broschüre heraus, die in allgemein verständlicher Form das wissenschaftliche Werk des Geehrten und die Tragweite seiner Arbeiten im aktuellen Kontext darstellt. Die Broschüre kann über die GDCh (b.koehler@gdch.de) bezogen werden.
Weitere Informationen im Internet unter http://www.gdch.de/historischestaetten.
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) ist mit über 31.000 Mitgliedern eine der größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Mit dem Programm "Historische Stätten der Chemie" werden die Erinnerung an das kulturelle Erbe der Chemie wach gehalten und die Chemie und ihre historischen Wurzeln stärker in das Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt. Ein wesentliches Kriterium für die Auswahl einer Historischen Stätte ist, dass die mit ihr verbundenen Entdeckungen für Mensch und Gesellschaft große Bedeutung besitzen.
http://www.gdch.de
http://www.gdch.de/historischestaetten
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Students
Chemistry
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).