idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
07/08/2016 12:30

Expertenkonferenz zur Wechselwirkung von Metallen in der Biologie

Dr. Christine Bohnet Kommunikation und Medien
Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf

    Die BioMetals-Konferenz wird in zweijährigem Abstand von der „International BioMetals Society“ ausgetragen. Diese Organisation befasst sich mit allen Metallen – angefangen bei Eisen und Zink über Cadmium und Arsen bis hin zu radioaktiven Schwermetallen –, die in biologischen Systemen eine Rolle spielen. Vom 10. bis 15. Juli 2016 findet die zehnte BioMetals-Konferenz im Art‘otel in Dresden statt. Die Organisation vor Ort liegt beim Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR).

    “Wir erwarten Wissenschaftler von allen Kontinenten”, sagt der Chemiker Dr. Gerhard Geipel vom Institut für Ressourcenökologie des HZDR. Es ist sein Verdienst, dass die BioMetals-Konferenz dieses Jahr in Dresden tagt. „Es handelt sich um das wichtigste Expertentreffen in unserem kleinen und äußerst interdisziplinären Fachgebiet, in dem sich alles um das Verhalten von Metallen in lebenden Organismen dreht.“

    Das Programm des sechstägigen Treffens in Dresden ist vielfältig: In 13 eingeladenen Vorträgen, 61 Kurzbeiträgen und auf 36 Postern werden Fragestellungen zu Metallen in Biologie, Medizin und Umwelt behandelt. Besondere Schwerpunkte sind: Metalltransport – v.a. Zink und Eisen –, Regulation und Aufnahme von Metallen und Signalpfade in Organismen, Erkrankungen, Wechselwirkung von Metallen mit Pflanzen und Mikroorganismen, Sensoren und Koordinationschemie in der Umweltanalytik und nicht zuletzt Fragen zu Toxizität und Schutzmechanismen. Ein besonderer Fokus liegt dieses Jahr auf dem Verhalten von Radionukliden in biologischen Systemen.

    Erstmalig wird auf der BioMetals-Konferenz ein Programm für junge Wissenschaftler angeboten. Eine Industrieausstellung und ein touristisches Rahmenprogramm runden die Tagung ab.

    Forschung an radioaktiven Metallen in Dresden

    Radioaktivität ist einerseits ein natürliches Phänomen – man denke etwa an Uran, das im Erdboden und in Gesteinen vorkommt –, andererseits erzeugt der Mensch radioaktive Schwermetalle (Actinide). So entstehen bei der Spaltung von Atomkernen in Kernkraftwerken radioaktive Abfälle, die nur sehr langsam zerfallen. Die Frage der Endlagerung ist in den meisten Ländern, so auch in Deutschland, noch ungeklärt. Wissenschaftler am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf untersuchen das Verhalten von radioaktiven Schwermetallen in verschiedenen geologischen Formationen, die für ein Endlager prinzipiell infrage kommen. In den letzten Jahren beschäftigen sie sich aber auch verstärkt mit Fragen wie: Welche Rolle spielen Bakterien für den Transport von Radionukliden in der Umwelt? Können Mikroorganismen die Mobilität von Uran, Plutonium und Co. untertage einschränken? Wie können diese Prozesse im Labor nachgestellt und genauer studiert werden? Wie können die strahlenden Substanzen sicher vom Nahrungspfad isoliert werden?

    Eine konkrete Fragestellung, die von HZDR-Wissenschaftlern derzeit im Rahmen des EU-Projekts MIND untersucht wird, gilt geotechnischen Barrieren im Endlager. Werden hochradioaktive Abfälle aus Kernkraftwerken beispielsweise in Granitgestein gelagert, sollen Barrieren deren Ausbreitung für den Fall verhindern, dass Wasser in das Endlager eintritt. Ein Kandidat dafür ist Bentonit, das aus der Verwitterung von Vulkanaschen entsteht. Das darin enthaltene Tonmineral Montmorillonit quillt auf, sobald es mit Wasser in Berührung kommt, und versiegelt so mögliche Spalten und Risse der Barriere. Die Gegenwart von Mikroorganismen könnte allerdings dazu führen, dass sich das Montmorillonit in ein anderes Tonmineral umwandelt, das keine quellenden Eigenschaften hat. Diese und weitere Themen wollen die Wissenschaftler des Instituts für Ressourcenökologie am HZDR in den nächsten Jahren genauer unter die Lupe nehmen.

    Ansprechpartner:
    Dr. Gerhard Geipel
    Institut für Ressourcenökologie am HZDR
    Tel. +49 351 260 – 2306 oder 2529
    E-Mail g.geipel@hzdr.de

    Medienkontakt:
    Dr. Christine Bohnet
    Pressesprecherin und Leitung HZDR-Kommunikation
    Tel. +49 351 260 2450
    Mobil +49 160 969 288 56
    E-Mail c.bohnet@hzdr.de

    Das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) forscht auf den Gebieten Energie, Gesundheit und Materie. Folgende Fragestellungen stehen hierbei im Fokus:
    • Wie nutzt man Energie und Ressourcen effizient, sicher und nachhaltig?
    • Wie können Krebserkrankungen besser visualisiert, charakterisiert und wirksam behandelt werden?
    • Wie verhalten sich Materie und Materialien unter dem Einfluss hoher Felder und in kleinsten Dimensionen?
    Zur Beantwortung dieser wissenschaftlichen Fragen werden Großgeräte mit einzigartigen Experimentiermöglichkeiten eingesetzt, die auch externen Messgästen zur Verfügung stehen.
    Das HZDR ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Es hat vier Standorte (Dresden, Leipzig, Freiberg, Grenoble) und beschäftigt rund 1.100 Mitarbeiter – davon ca. 500 Wissenschaftler inklusive 150 Doktoranden.


    Images

    Der Chemiker Dr. Gerhard Geipel ist Experte für die Spektroskopie an radioaktiven Schwermetallen am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf.
    Der Chemiker Dr. Gerhard Geipel ist Experte für die Spektroskopie an radioaktiven Schwermetallen am ...
    Source: HZDR/Oliver Killig

    Wie Metalle mit biologischen Systemen wechselwirken, wird beispielsweise am Röntgen-Diffraktometer im HZDR untersucht.
    Wie Metalle mit biologischen Systemen wechselwirken, wird beispielsweise am Röntgen-Diffraktometer i ...
    Source: HZDR/Oliver Killig


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Biology, Chemistry, Environment / ecology
    transregional, national
    Scientific conferences
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).