idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
07/12/2016 10:12

Neuer Roboter bewältigt Hindernisse

Detlev Grewe-König Ressort Hochschulkommunikation
Fachhochschule Bielefeld

    Studenten der Fachhochschule Bielefeld haben „Ourobot“ entwickelt.
    CITEC-Forscher und FH-Professor haben das Team betreut.

    Er ähnelt einer Fahrradkette, hat aber nur zwölf etwa faustgroße Glieder, und in jedem Kettenglied befindet sich ein Antrieb – so in etwa kann man den Roboter beschreiben, den vier Studenten aus dem Bachelorstudiengang Ingenieurinformatik der Fachhochschule (FH) Bielefeld entwickelt haben. Betreut wurden die Studenten Johann Schröder, Adrian Gucze, Simon Beyer und Matthäus Wiltzok von Professor Dr. Axel Schneider vom Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik der FH Bielefeld und Jan Paskarbeit vom Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld. Ein neues Video stellt den Roboter vor.

    Das Besondere: Im Gegensatz zu vergleichbaren Robotern sind die Kettensegmente mit Drucksensoren ausgestattet, so dass „Ourobot“, wie ihn das Entwicklerteam getauft hat, auch Hindernisse überwinden kann. Der Name ist übrigens dem altägyptischen Bildsymbol einer sich selbst verzehrenden Schlange, dem Ouroboros, nachempfunden. „Momentan kann Ourobot nur geradeaus fahren und noch keine Kurven einschlagen, durch die Sensoren erkennt er aber Hindernisse und kann zum Beispiel über ein Buch rollen“, erklärt Jan Paskarbeit. Das Regelungskonzept dahinter, also das Zusammenspiel der einzelnen Glieder beim Überrollen des Hindernisses, ist eine komplexe mathematische Aufgabe. „Es ist bemerkenswert, wie die Studenten das gelöst haben“, sagt Axel Schneider. Er ist kooptiertes Mitglied von CITEC und leitet am Exzellenzcluster das Großprojekt zum Laufroboter Hector. „Eine konkrete Anwendung gibt es für den Ourobot noch nicht, es handelt sich eher um eine Machbarkeitsstudie, also reine Grundlagenforschung“, erklärt Schneider. Auch dies ist eine Besonderheit, da die Bachelorstudiengänge an der Fachhochschule klassischerweise eher anwendungsorientiert sind. „Das schließt eine Forschungsorientierung aber nicht aus, im Gegenteil, wir binden die Studierenden früh in Forschungsprojekte ein“, so Schneider. Die Zusammenarbeit mit der Universität setzt sich in dem Masterstudiengang „Biomechatronik“ fort, der gemeinsam von Universität und FH angeboten wird. Matthäus Wiltzok, der am Ourobot mitgearbeitet hat, ist inzwischen in dem Studiengang eingeschrieben. Er und seine Kommilitonen sind durch das Projekt mit dem „Robotik-Virus“ infiziert, alle wollen weiter auf dem Gebiet arbeiten.

    Ein Höhepunkt für das Team war der Besuch der internationalen Robotik-Konferenz ICRA in Stockholm im Mai dieses Jahres. Die wissenschaftliche Publikation über Ourobot ist dort auf großes Interesse gestoßen. Das Projekt Ourobot ist aber noch längst nicht abgeschlossen, sondern wird immer weiter entwickelt. Die Vision der Betreuer ist, mit dem jetzt zweidimensional arbeitenden Roboter „in die dritte Dimension zu gehen“, wie Schneider erklärt. „Wir möchten einen aktiv deformierbaren Roboter entwickeln, der sich, ähnlich wie eine Amöbe, dem Umfeld anpassen kann, sich ausdehnt und wieder schrumpft“, beschreibt der Professor. So könnte sich Ourobot durch enges Terrain bewegen und Hindernisse durch verschiedene Bewegungen überwinden. Für die 3D-Version des Ourobots haben sie verschiedene Bewegungsvarianten entworfen, die denen einer Kugel oder einer Schlange ähneln. Hier steht aber noch einiges an Entwicklungsarbeit an.

    Publikation: Paskarbeit, Beyer, Gucze, Schröder, Wiltzok, Fingberg, Schneider (2016): OUROBOT – A Self-Propelled Continuous-Track-Robot for Rugged Terrain. In: Proceedings of the 2016 IEEE International Conference on Robotics and Automation (ICRA).


    More information:

    (Auch zu finden im YouTube-Kanal der FH Bielefeld.)


    Images

    Ourobot heißt der neue Roboter. An der Entwicklung beteiligt waren (v.l.) Prof. Dr. Axel Schneider, Johann Schröder, Adrian Gucze, Simon Beyer und Matthäus Wiltzok und Jan Paskarbeit.
    Ourobot heißt der neue Roboter. An der Entwicklung beteiligt waren (v.l.) Prof. Dr. Axel Schneider, ...
    Source: FH Bielefeld

    „Ourobot Team“ (v.l.): Die Ingenieurinformatik-Studenten der FH Bielefeld Matthäus Wiltzok, Johann Schröder, Adrian Gucze und Simon Beyer haben Ourobot entwickelt.
    „Ourobot Team“ (v.l.): Die Ingenieurinformatik-Studenten der FH Bielefeld Matthäus Wiltzok, Johann S ...
    Source: FH Bielefeld


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Electrical engineering, Information technology, Materials sciences, Mathematics, Mechanical engineering
    transregional, national
    Cooperation agreements, Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).