idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
08/18/2016 13:02

Die Mikrotechnik und der Brexit: Markt bleibt stabil, Innovation wird gebremst

Mona Okroy-Hellweg Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
IVAM Fachverband für Mikrotechnik

    Vertreter der Mikrotechnikbranche in Deutschland rechnen nicht damit, dass der Brexit spürbare Auswirkungen auf ihre Branche haben wird. Zwei Drittel der Unternehmer und Forscher, die der IVAM Fachverband für Mikrotechnik im Rahmen des IVAM Executive Panel befragt hat, meinen, der Brexit werde der Mikrotechnik-Branche in Europa nicht schaden.

    Für die deutsche Mikrotechnik-Branche spielt Großbritannien als Absatzmarkt keine große Rolle, deshalb werden keine großen Einbrüche beim Export von Produkten erwartet, wenn der Handel mit Großbritannien komplizierter wird. Umgekehrt gibt es nach Einschätzung der deutschen Experten in Großbritannien kaum große produzierende Mikrotechnik-Unternehmen, die innerhalb der EU Handel treiben, so dass sich auch der Absatz der britischen Industrie durch Handelsbarrieren nicht wesentlich verringern dürfte.

    Auf die Innovation und technische Weiterentwicklung der Mikrotechnik könnte der Brexit aber durchaus eine negative Auswirkung haben. Dass für britische Partner die Teilnahme an transnationalen Gemeinschaftsprojekten ohne Anspruch auf EU-Förderung schwieriger wird, haben Branchenvertreter bereits in einer dem Referendum vorausgehenden Befragung im Februar zu bedenken gegeben. Nach der Entscheidung für den Brexit herrscht nun bei laufenden Projekten mit britischen Partnern Verunsicherung darüber, wie sich die Verwertung der Projektergebnisse gestalten wird. Diese Unsicherheit wird auch eine Hürde für künftige Kooperationen sein.

    Zudem, so wird befürchtet, könnte der Brexit innerhalb Europas dazu führen, dass Ressourcen, die für die Umsetzung der strukturellen Veränderungen benötigt werden, für Innovationsvorhaben nicht mehr zur Verfügung stehen.

    Einheitliche Wirtschaftspolitik wichtig für den EU-Binnenmarkt

    Eines der Hauptargumente der EU-Gegner in Großbritannien für den Brexit lautete, die Europäische Union greife zu stark regulierend in die Wirtschafts- und Finanzpolitik der Mitgliedsstaaten ein. Die Teilnehmer der IVAM-Executive-Panel-Befragung sind mehrheitlich nicht der Meinung, dass die EU ihren Mitgliedsstaaten mehr Autonomie bei der Wirtschafts- und Finanzpolitik gewähren sollte. Mehr als die Hälfte (58 %) hält eine vereinheitlichte Wirtschaftspolitik, zumindest innerhalb der Euro-Zone, für notwendig, damit der europäische Binnenmarkt funktioniert. Allerdings könne mehr Transparenz und eine bessere Qualität der EU-Vorgaben nicht schaden.

    Knapp 30 % der Mikrotechnik-Experten würden aber mehr Flexibilität und Selbstbestimmung befürworten, um den Nationalstaaten die Möglichkeit zu geben, ihre eigenen Stärken zu entwickeln. Eine Lektion aus der Entscheidung Großbritanniens, der EU den Rücken zu kehren, könne sein, dass die EU künftig weniger regulierend tätig ist und stattdessen für einen besseren Schutz des Binnenmarkts nach außen sorgt.


    More information:

    http://www.ivam.de


    Images

    IVAM Executive Panel
    IVAM Executive Panel
    Source: IVAM Research

    IVAM Executive Panel
    IVAM Executive Panel
    Source: IVAM Research


    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
    interdisciplinary
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).