idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/07/2016 08:51

MPGC-Absolvent Martin Brüggemann mit Klaus Tschira Preis ausgezeichnet

Petra Giegerich Kommunikation und Presse
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Entwicklung einer neuartigen Methode zur Untersuchung von Feinstaubpartikeln allgemeinverständlich erklärt

    Der Chemiker Dr. Martin Brüggemann gehört zu den diesjährigen Preisträgern des Klaus Tschira Preises für verständliche Wissenschaft. Brüggemann hat 2015 am Max Planck Graduate Center (MPGC) über die Untersuchung von Feinstaubpartikeln auf ihre chemische Zusammensetzung promoviert und das Thema seiner Arbeit in einem populärwissenschaftlichen Artikel allgemeinverständlich dargestellt. Hierfür erhielt er jetzt die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung der Klaus Tschira Stiftung, zusammen mit fünf weiteren Preisträgerinnen und Preisträgern. "Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung und das damit verbundene Privileg, meine Studien einem breiten Publikum vorstellen zu dürfen. Ich denke, dass es extrem wichtig ist, aktuelle Forschungsthemen auch außerhalb der akademischen Kreise zu diskutieren – gerade wenn es sich um globale, gesellschaftlich hochrelevante Probleme wie Feinstaub und Klimawandel handelt. Eine gelungene Kommunikation zwischen Wissenschaftlern und der Öffentlichkeit ist dazu unerlässlich", so Martin Brüggemann. Die Preisverleihung fand am 6. Oktober an der Universität Heidelberg statt.

    Aerosolpartikel sind kleinste Schwebstoffe in der Luft, die in der gesamten Atmosphäre vorkommen. Sie beeinflussen die lokale Luftqualität ebenso wie die Wolkenbildung und den Treibhauseffekt. Weil sich die Partikel in ihren chemischen und physikalischen Eigenschaften sehr stark unterscheiden, ist auch ihre Wirkung wie etwa ihre Toxizität sehr unterschiedlich. An den Folgen von Feinstaub, wie die Aerosolpartikel auch genannt werden, sterben weltweit jedes Jahr über drei Millionen Menschen. Vor diesem Hintergrund hat Martin Brüggemann eine Methode gesucht, um die Partikel möglichst schnell analysieren und damit einordnen zu können. Er konzentrierte sich dabei auf die Klasse der kleinsten Aerosolpartikel, die für die menschliche Gesundheit eine besondere Gefahr darstellen und die auch für klimatische Prozesse von Bedeutung sind. In seiner Promotionsarbeit entwickelte er ein Verfahren, um die Partikel zu verdampfen und sie dann mit der Massenspektrometrie, einer bewährten Nachweismethode, zu analysieren. "Damit ist es Herrn Brüggemann gelungen, eine schnelle und zuverlässige Methode zu etablieren, um Feinstaubpartikel auf ihre chemische Zusammensetzung hin zu untersuchen", erklärte Prof. Dr. Thorsten Hoffmann, der die Promotionsarbeit von Seiten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) betreut hat. Die Wirksamkeit der neuen Methode konnte nicht nur in Laborstudien, sondern auch bei Messungen im Fichtelgebirge unter realistischen Bedingungen bewiesen werden.

    Martin Brüggemann, geboren 1985, studierte Chemie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Er arbeitete als Stipendiat des Max Planck Graduate Center (MPGC) im Arbeitskreis von Prof. Dr. Thorsten Hoffmann am Institut für Anorganische Chemie und Analytische Chemie der JGU an seiner Dissertation mit dem Titel "Development, Characterization, and Application of Flowing Atmospheric-Pressure Afterglow Ionization for Mass Spectrometric Analysis of Ambient Organic Aerosols". Seit Anfang 2016 forscht Martin Brüggemann in Frankreich am Institut de recherches sur la catalyse et l'environnement de Lyon (IRCELyon) auf dem Gebiet der Charakterisierung von Umweltschadstoffen in Luft und Wasser.

    Die Klaus Tschira Stiftung vergibt jährlich den Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft – kurz KlarText! – in den Fächern Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik, Neurowissenschaften und Physik. Die Auszeichnung wurde erstmals 1997 vergeben. Bewerben können sich Nachwuchswissenschaftler, die im Jahr zuvor promoviert wurden.

    Das "Max Planck Graduate Center (MPGC) mit der Johannes Gutenberg-Universität Mainz", so der komplette Name, wurde 2009 eingerichtet. Es zeichnet sich durch seine besondere interdisziplinäre Ausrichtung aus. Die beiden Max-Planck-Institute für Chemie und Polymerforschung und die JGU bringen damit die naturwissenschaftlichen Forschungen in interdisziplinäre Themen ein und schaffen so ein attraktives Angebot für herausragende Doktoranden aus aller Welt. Derzeit promovieren 60 Doktorandinnen und Doktoranden am MPGC.

    Veröffentlichung:
    Martin Brüggemann et al.
    Real-Time Analysis of Ambient Organic Aerosols Using Aerosol Flowing Atmospheric-Pressure Afterglow Mass Spectrometry (AeroFAPA-MS)
    Environmental Science & Technology, 10. April 2015
    DOI: 10.1021/es506186c

    Foto:
    http://www.uni-mainz.de/bilder_presse/09_anorgchemie_brueggemann.jpg
    Dr. Martin Brüggemann
    Foto/©: Peter Pulkowski, JGU

    http://www.uni-mainz.de/bilder_presse/klaus_tschira_preis_2016_preistraeger.jpg
    Die Preisträgerinnen und Preisträger des Klaus Tschira Preises 2016: (v.l.) Dr. Martin Brüggemann, Jiehua Chen, Dr. Ágnes Cseh, Dr. Benjamin Gaub, Dr. Lena Veit und Dr. Martin Pitzer
    © Klaus Tschira Stiftung

    Weitere Informationen:
    Prof. Dr. Thorsten Hoffmann
    Institut für Anorganische Chemie und Analytische Chemie
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)
    55099 Mainz
    Tel. +49 6131 39-25716
    Fax +49 6131 39-23922
    E-Mail: t.hoffmann@uni-mainz.de
    http://www.ak-hoffmann.chemie.uni-mainz.de/


    More information:

    http://www.klaus-tschira-preis.info/ ;
    http://www.mpgc-mainz.de/ ;
    http://www.ircelyon.univ-lyon1.fr/en/la_recherche/equipes_de_recherche/(syrcel_i... -- Forschungsgruppe Characterization and remediation of pollutants in air and water ;
    https://publications.ub.uni-mainz.de/theses/volltexte/2015/4197/pdf/4197.pdf -- Dissertation


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Chemistry, Environment / ecology
    transregional, national
    Contests / awards, Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).