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Wissenschaft
Öffentliche Gedenkfeier für den Theologen Klaus-Peter Hertzsch am 20. Oktober in der Universität Jena
Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Stadt- und Universitätskirche St. Michael in Jena, als Familie, Freunde und Weggefährten im Dezember 2015 Abschied von Prof. Dr. Klaus-Peter Hertzsch nahmen, der am 25. November 2015 im Alter von 85 Jahren verstorben war. Am 20. Oktober 2016 um 17 Uhr werden nun die Theologische Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität und die Stadt Jena mit einer Akademischen Gedenkfeier des Wissenschaftlers sowie Ehrenbürgers der Stadt Jena gedenken. Unter dem Titel „Lob des Erzählens“ wird Prof. Dr. Michael Trowitzsch, früherer Jenaer Lehrstuhlinhaber für Systematische Theologie, in der Aula der Universität Jena mit einem Gedenkvortrag an Leben und Werk Hertzschs erinnern. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen.
Mann des gesprochenen Wortes
Klaus-Peter Hertzsch, geboren am 23. September 1930, war ein Mann des gesprochenen Wortes. Von 1968 bis 1995 hatte er den Lehrstuhl für Praktische Theologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena inne. „Praktische Theologie als Erzählkunst“ hieß seine Antrittsvorlesung 1969 – ein Leitbild, das er sowohl in seiner akademischen als auch in seiner kirchlichen Arbeit umsetzte. Hertzsch lag viel daran, die große biblische Erzähltradition keine verkopfte „Erklärtradition“ werden zu lassen. „Die Bibel redet ja von Gott nicht, indem sie ihn zu definieren versucht, sondern indem sie Geschichten erzählt“, so formulierte er in einem Interview zu seinem 80. Geburtstag. Und Geschichten erzählte auch Hertzsch, der als Dichter und Schriftsteller durch seine Gedichte, Lieder und Meditationen deutschlandweit bekannt wurde.
Verantwortlich reden
Als Studierendenpfarrer, Seelsorger und Professor hat Klaus-Peter Hertzsch Generationen von Studierenden mit seinem außergewöhnlichen Charisma geprägt und für die praktische Arbeit im Pfarramt vorbereitet. Kirchenpolitisch bemühte er sich über Jahrzehnte und vor allem in der Wende-Zeit um eine Versöhnung der Gegensätze. Dabei mahnte er einen sachlichen Umgang miteinander an: „Verantwortlich reden“ nannte er diese Form des Dialogs.
Am 2. März 2011 wurde Klaus-Peter Hertzsch mit dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt die Ehrenbürgerwürde der Stadt Jena verliehen, die zuvor vom Stadtrat einstimmig für seine außerordentlichen Verdienste als praktischer Theologe, akademischer Lehrer, menschlicher Begleiter der Studenten, Buchautor und Mahner, in Anerkennung seines öffentlichen Wirkens zum Wohle der Stadt Jena beschlossen worden war.
Auf einen Blick:
20.10.2016, 17:00 Uhr, Aula im Hauptgebäude der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Fürstengraben 1): Akademische Gedenkfeier zu Ehren von Prof. Dr. Klaus-Peter Hertzsch
Dem vor einem Jahr verstorbenen Prof. Dr. Klaus-Peter Hertzsch ist eine Gedenkfeier am 20. Oktober 2 ...
Foto: Peter Scheere/FSU
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