idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/20/2016 12:34

UDE-Studie zu Arbeitsmarktchancen von gering Qualifizierten - Einfacharbeit ist nicht immer einfach

Ulrike Bohnsack Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

    Mit Niedriglöhnen lassen sich die schlechten Chancen von gering Qualifizierten auf dem deutschen Arbeitsmarkt nicht verbessern. „Hier weitere Ausnahmen vom Mindestlohn zu erlauben, wäre eher kontraproduktiv. Sie würden die Preiskonkurrenz bei einfachen Tätigkeiten verschärfen, ohne nachhaltige Perspektiven zu bieten“. Zu diesem Schluss kommen aktuelle Untersuchungen aus dem Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE).

    Wie Dr. Claudia Weinkopf und Dr. Thorsten Kalina im neu erschienenen IAQ-Report aufzeigen, gibt es bei den Tätigkeiten im Niedriglohnsektor sehr unterschiedliche Entwicklungen. Diese werden in der Diskussion um den Mindestlohn oft übersehen: Von den Beschäftigten, die unter 8,50 Euro pro Stunde verdienen, war nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes in den Jahren 2014 und 2015 deutlich weniger als jeder Dritte tatsächlich gering qualifiziert. Die große Mehrheit hatte eine Berufsausbildung abgeschlossen oder sogar einen akademischen Abschluss erworben.

    Demgegenüber haben sich auch die Jobchancen von gering Qualifizierten keineswegs so ungünstig entwickelt, wie mitunter angenommen wird. Ihre Arbeitslosenquote ging seit 2009 leicht zurück, und in einigen Branchen und Tätigkeitsbereichen wurden gering Qualifizierte auch deutlich öfter eingestellt. Häufig werden sie allerdings von Bewerbern mit höherem Abschluss verdrängt. Knapp 55 Prozent der einfachen Tätigkeiten werden von berufsfachlich Qualifizierten, gut 38 Prozent von Personen ohne Abschluss und gut sieben Prozent sogar von Akademikern – mit steigender Tendenz – ausgeübt.

    Zunehmend haben Unternehmen Probleme, offene Stellen zu besetzen. Sie sollten neue Wege gehen, um ihren Personalbedarf auch künftig decken zu können, raten die IAQ-Forscher: „Die Firmen, aber auch Arbeitsagenturen und Jobcenter müssen die abschlussbezogene Aus- und Weiterbildung ausweiten. Dabei sollten die Aufstiegschancen von Beschäftigten, die unterwertig eingesetzt sind, gezielt gefördert werden. So lassen sich bei den einfachen Tätigkeiten mehr Einstiegspositionen für gering Qualifizierte und Langzeitarbeitslose erschließen.“

    Weitere Informationen: http://www.iaq.uni-due.de/iaq-report/
    Dr. Thorsten Kalina, Tel. 0203/379-1352, thorsten.kalina@uni-due.de ; Dr. Claudia Weinkopf, Tel. 0203/379-1353, claudia.weinkopf@uni-due.de

    Redaktion: Claudia Braczko, Tel. 0157 -71283308, presse-iaq@uni-due.de


    More information:

    http://www.iaq.uni-due.de/iaq-report/


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Politics, Social studies
    transregional, national
    Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).