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11/03/2016 09:23

Prävention: „Körperliche Aktivität so wichtig wie ein Krebsmedikament“

Stephanie Priester Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V.

    Nach Schätzungen beruhen etwa 70 Prozent aller behandelten Erkrankungen in den Industrienationen auf Lebensstilfaktoren, wie Übergewicht, das aufgrund von falscher Ernährung und mangelnder Bewegung entstanden ist. Ein gesunder Lebensstil sei ein wesentlicher Präventionsfaktor und müsse dringend gesundheitspolitisch verankert werden, fordert ein Experte im Vorfeld der MEDICA EDUCATION CONFERENCE 2016. Es gelte nicht nur medizinische, sondern auch gravierende soziale und wirtschaftliche Folgen abzuwenden.

    Die „Nationale Verzehrstudie“ belegt, dass bereits heute nahezu 70 Prozent der deutschen Männer und über 50 Prozent der Frauen übergewichtig sind, also einen Body Mass Index (BMI) von 25 kg/m² oder darüber aufweisen. Laut Daten des statistischen Bundesamts aus dem Jahr 2010 liegt die durchschnittliche tägliche Gehstrecke des Bundesbürgers bei 400 Meter pro Tag. Die Folge von Fehlernährung und Bewegungsmangel: Immer mehr Menschen erkranken an Adipositas – und an damit verbundenen Stoffwechsel-, Herz-Kreislauf- und Krebsleiden. Als adipös gelten Menschen mit einem BMI von 30 kg/m² oder mehr. Aktuelle Hochrechnungen der World Health Organization WHO gehen davon aus, dass 2040 mehr als 50 Prozent aller Bundesbürger adipös sein werden.

    „Die Liste der primär lebensstilbedingten Volkserkrankungen führen weiterhin der Diabetes mellitus Typ 2 und die komplexen Folgen des metabolischen Syndroms wie Koronare Herzkrankheit und Schlaganfall an“, erklärt Professor Dr. med. Christian Löser, Chefarzt der Medizinischen Klinik, Rotes Kreuz Krankenhaus Kassel. „Dann folgen aber bereits Karzinome wie Dickdarm-, Prostata- und Brustkrebs, die mit Lebensstilfaktoren wie Übergewicht assoziiert sind.“

    Aufgrund der heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse müsse man davon ausgehen, dass gut 70 Prozent aller auftretenden Dickdarmkarzinome durch eine ausgewogene gesunde Ernährung, wie sie beispielsweise die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, und einen aktiven körperlichen Lebensstil vermeidbar wären. „Dickdarmkrebs ist eine typische Wohlstandserkrankung“, betont der Experte. „Durch einen gesunden Lebensstil kann man präventiv viel erreichen.“ Auch in der Tertiärprävention vieler Krebserkrankungen – also bei den Maßnahmen, die man bei einer bereits erfolgten Erkrankung ergreift, um Rezidive zu verhindern – spielt der Lebensstil eine wesentliche Rolle. So konnten große Beobachtungsstudien zeigen, dass beispielsweise das Wiederauftreten von Dickdarmkrebs und Brustkrebs durch ausreichend regelmäßige körperliche Aktivität deutlich reduziert werden könne. „Damit ist körperliche Bewegung und Sport nach unseren heutigen Erkenntnissen so wichtig wie ein Krebsmedikament“, sagt Professor Löser. „Wir wissen heute, dass ein gesunder Lebensstil, der eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung beinhaltet, Krankheiten verhindern kann“, fasst der Experte zusammen.

    Diesen Erkenntnissen müssten dringend auch Konsequenzen folgen. „Unser Gesundheitssystem sollte Adipositas endlich als eigenständige, relevante Erkrankung anerkennen und nachhaltige konservative Therapie- und Präventionskonzepte etablieren“, fordert Professor Löser. Ein gesunder Lebensstil sei schon lange kein rein medizinisches oder gesundheitspolitisches Anliegen mehr, sondern habe gravierende ökonomische und soziologische Implikationen. Auf der MEDICA EDUCATION CONFERENCE 2016 in Düsseldorf diskutiert Professor Löser zusammen mit weiteren Experten darüber, was ein gesunder Lebensstil leisten kann und welche Rolle die Ernährung dabei spielt.

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    Terminhinweis
    MEDICA EDUCATION CONFERENCE, Thementag Innere Medizin: Zukunftstechnologien und Remote Patient Management
    Symposium Ernährungsmedizin: Ernährung – Update 2016
    Mittwoch, 16. November 2016, 10.40 bis 12.00 Uhr
    Vorsitz: Prof. Dr. Christian Löser, Kassel

    Ernährung als Prävention – was kann ein gesunder Lebensstil leisten?
    Prof. Dr. Christian Löser, Kassel
    Nutrigenetik und personalisierte Ernährung
    PD Dr. Kurt Gedrich, Freising
    Ernährung bei Tumorpatienten – moderne Behandlungskonzepte
    Dr. Jann Arends, Freiburg

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    Terminhinweis
    Im Rahmen der MEDICA EDUCATION CONFERENCE finden am 15., 16. und 17. November, jeweils von 12.00 Uhr bis 13.00 Uhr, Pressekonferenzen der DGIM statt:

    Pressekonferenz der DGIM zur MEDICA EDUCATION CONFERENCE „Bildgebung und Interventionelle Verfahren“
    Termin: 15. November 2016, 12.00 bis 13.00 Uhr
    Ort: Messe Düsseldorf, Stockumer Kirchstraße 61, 40474 Düsseldorf, Congress Center Düsseldorf (CCD Süd), Raum 111, 1. OG

    Themen und Referenten:

    Fokusthemen und Highlights der MEDICA EDUCATION CONFERENCE 2016
    Prof. Dr. med. Stefan Frantz
    Konferenzpräsident der MEDICA EDUCATION CONFERENCE 2016, Direktor der Klinik für Innere Medizin III – Kardiologie und Angiologie am Universitätsklinikum Halle (Saale)

    Kardiovaskuläres MRT: Dreidimensionale Bildgebung fördert individuelles Therapiemanagement
    Prof. Dr. Michael Markl
    Northwestern University Feinberg School of Medicine, Chicago IL, USA

    So einzigartig wie Patienten: Wegweisende robotergestützte Bildgebung für minimalinvasive Prozeduren
    Dr. Maik Bittner
    Siemens Healthcare, Forchheim

    Neues Katheterverfahren bei Herzklappenfehlern: die transapikale Mitralklappenimplantation
    Prof. Dr. Hendrik Treede
    Direktor an der Universitätsklinik und Poliklinik für Herzchirurgie am Universitätsklinikum Halle (Saale)

    Militärische Nutzung von Teleradiologie
    Dr. Stephan Waldeck
    Direktor der Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz

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    Pressekonferenz der DGIM zur MEDICA EDUCATION CONFERENCE „Innere Medizin: Zukunftstechnologien und Remote Patient Management“
    Termin: 16. November 2016, 12.00 bis 13.00 Uhr
    Ort: Messe Düsseldorf, Stockumer Kirchstraße 61, 40474 Düsseldorf, Congress Center Düsseldorf (CCD Süd), Raum 111, 1. OG

    Themen und Referenten:

    Diabetologie und Wearables – Mobile Health bei Diabetes
    Ass.-Prof. Dr. Julia Mader
    Fachärztin für Innere Medizin in der Klinischen Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie an der Medizinischen Universität Graz, Österreich

    Schwere Herzinsuffizienz: Sichert telemedizinische Mitbetreuung die Überlebenschancen?
    Prof. Dr. Friedrich Köhler
    Leiter des Zentrums für kardiovaskuläre Telemedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte

    Verbesserte häusliche Pflege – dank Wearables und kognitiver Hypervisoren
    PD Dr. Bruno Michel
    IBM Zürich Research Laboratory, Schweiz

    Ernährung als Prävention – was kann ein gesunder Lebensstil leisten?
    Prof. Dr. Christian Löser
    Chefarzt der Medizinischen Klinik, Rotes Kreuz Krankenhaus Kassel

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    Pressekonferenz der DGIM zur MEDICA EDUCATION CONFERENCE „Diagnostik: Innere Medizin, Labormedizin, Toxikologie und Hygiene“
    Termin: 17. November 2016, 12.00 bis 13.00 Uhr
    Ort: Messe Düsseldorf, Stockumer Kirchstraße 61, 40474 Düsseldorf, Congress Center Düsseldorf (CCD Süd), Raum 111, 1. OG

    Themen und Referenten:

    MEDICA EDUCATION CONFERENCE 2016: Erste Bilanz
    Prof. Dr. med. Stefan Frantz
    Konferenzpräsident der MEDICA EDUCATION CONFERENCE 2016, Direktor der Klinik für Innere Medizin III – Kardiologie und Angiologie am Universitätsklinikum Halle (Saale)

    Labormedizin: Neue Therapien dank präziser Lipid-Diagnostik
    Prof. Dr. Joachim Thiery
    Direktor des Instituts für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Molekulare Diagnostik, Universitätsklinikum Leipzig

    Fehlinvestitionen vermeiden: Masterpläne für Bau und Nutzung von Hightech-OPs
    Prof. Dr. Clemens Bulitta
    Leitung Institut für Medizintechnik, Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden, Weiden

    Hygiene: Was leistet antimikrobielle Oberflächentechnologie?
    Prof. Dr. Josef Peter Guggenbichler
    AMiSTec, Kössen, Österreich

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    Moderation: Anne-Katrin Döbler, DGIM-Pressestelle, Stuttgart

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    Das Pressebüro der MEDICA EDUCATION CONFERENCE finden Sie im Presse-Center der Messe im Verwaltungshochhaus, Stockumer Kirchstraße 61, 40474 Düsseldorf, 1. Etage, Raum 1.083.

    Ihr Kontakt für Rückfragen:
    Pressestelle DGIM/MEDICA EDUCATION CONFERENCE
    Anne-Katrin Döbler/Stephanie Priester/Stephanie Balz
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Telefon: 0711 8931-605
    Telefax: 0711 8931-167
    E-Mail: priester@medizinkommunikation.org


    More information:

    http://www.medica.de/mec1


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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine
    transregional, national
    Press events, Transfer of Science or Research
    German


     

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