idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/04/2016 13:34

Neues Labor in der Umweltphysik: Europaweite Messungen von Radiokohlenstoff

Marietta Fuhrmann-Koch Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Ein zentrales Labor für die Messung von Radiokohlenstoff kann jetzt am Institut für Umweltphysik der Universität Heidelberg seine Arbeit aufnehmen. Zugleich werden weitere, ebenfalls mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) aufgebaute Beobachtungsstationen in Deutschland sowie ein zweites zentrales Labor am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena ihren operativen Betrieb starten. Sie sind Teil einer neuen, europaweiten Infrastruktur auf dem Gebiet der Umweltforschung – dem Integrated Carbon Observation System (ICOS), das hochpräzise Messungen des Kohlendioxid-Kreislaufs und anderer langlebiger Treibhausgase wie Methan und Lachgas liefert.

    Pressemitteilung
    Heidelberg, 4. November 2016

    Neues Labor in der Umweltphysik: Europaweite Messungen von Radiokohlenstoff
    Heidelberger Wissenschaftler sind maßgeblich an der Forschungsinfrastruktur ICOS beteiligt

    Ein zentrales Labor für die Messung von Radiokohlenstoff kann jetzt am Institut für Umweltphysik der Universität Heidelberg seine Arbeit aufnehmen. Zugleich werden weitere, ebenfalls mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) aufgebaute Beobachtungsstationen in Deutschland sowie ein zweites zentrales Labor am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena ihren operativen Betrieb starten. Sie sind Teil einer neuen, europaweiten Infrastruktur auf dem Gebiet der Umweltforschung – dem Integrated Carbon Observation System (ICOS), das hochpräzise Messungen des Kohlendioxid-Kreislaufs und anderer langlebiger Treibhausgase wie Methan und Lachgas liefert. Das Heidelberger Labor unter der Leitung des Physikers Dr. Samuel Hammer wird am 9. November 2016 durch das BMBF offiziell seiner Bestimmung übergeben. Aus diesem Anlass findet an der Ruperto Carola eine Veranstaltung statt, mit der zugleich der Abschluss der Aufbauarbeiten von ICOS Deutschland begangen wird.

    Das Integrated Carbon Observation System ist eine weitverzweigte Forschungsinfrastruktur, die aufeinander abgestimmte, europaweite Messungen des Kohlenstoffkreislaufs, der Emissionen von Treibhausgasen sowie der atmosphärischen Konzentrationen der wichtigsten Treibhausgase liefert. ICOS integriert dabei Beobachtungsnetze für die Atmosphäre, die Landökosysteme und die Meere und schafft so die Grundlage für eine vollständige europäische Kohlenstoffbilanz und ihrer Langzeitentwicklung. Jedes dieser Netzwerke wird von einem Thematischen Zentrum koordiniert, das für die Datenauswertung, die Qualitätssicherung und die Weitergabe der Daten an das ICOS-Datenportal verantwortlich ist.

    Die zentralen analytischen Labore von ICOS sind in Heidelberg und Jena angesiedelt. Sie werden langfristig vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur über den Deutschen Wetterdienst finanziert. Die neue Heidelberger Einrichtung wird den Anteil von Radiokohlenstoff im atmosphärischen Kohlendioxid europaweit an verschiedenen ICOS-Stationen messen. „Diese Daten werden es uns erlauben, den regionalen CO2-Anteil aus der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas zu bestimmen. Entsprechende Langzeitmessungen liefern dann die Grundlage, um Emissionsänderungen dieses wichtigsten vom Menschen verursachten Treibhausgases unabhängig zu überprüfen“, sagt Prof. Dr. Ingeborg Levin, die am Institut für Umweltphysik die Arbeitsgruppe Kohlenstoffkreislauf leitet und in den vergangenen zehn Jahren am Aufbau der Europäischen ICOS-Forschungsinfrastruktur beteiligt war. Kalibrierungsstandards für alle Stationen liefert das Max-Planck-Institut für Biogeochemie, das zudem Analysen zusätzlicher Komponenten von speziell gesammelten Luftproben übernimmt.

    Forschungsinfrastrukturen werden von der Wissenschaft genutzt, um Spitzenforschung in einer Vielzahl von Fachgebieten durchzuführen. Das Integrated Carbon Observation System ist als sogenanntes European Research Infrastructure Consortium organisiert. Dem deutschen ICOS-Konsortium gehören führende Institutionen der Klimaforschung und Klimabeobachtung an. Neben der Universität Heidelberg, dem Max-Planck-Institut für Biogeochemie und dem Deutschen Wetterdienst sind dort weitere Universitäten und Hochschulen, zudem Helmholtz- und Leibniz-Institute sowie auch Großforschungseinrichtungen vertreten. Die Koordination von ICOS Deutschland liegt beim Thünen-Institut in Braunschweig, einer Einrichtung aus dem Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.

    An der Veranstaltung zur Übergabe des Radiokohlenstofflabors am Institut für Umweltphysik der Universität Heidelberg und zum Abschluss der Aufbauarbeiten von ICOS Deutschland werden Vertreter der beteiligten Bundesministerien und des Umweltbundesamtes teilnehmen. Ebenfalls vertreten sind der Deutsche Wetterdienst, die Max-Planck-Gesellschaft und das ICOS-Konsortium auf europäischer Ebene.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Ingeborg Levin

    Institut für Umweltphysik
    Telefon (06221) 54-6330
    ingeborg.levin@iup.uni-heidelberg.de

    Kommunikation und Marketing
    Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
    presse@rektorat.uni-heidelberg.de


    More information:

    http://www.iup.uni-heidelberg.de/institut/forschung/groups/kk
    http://www.icos-infrastruktur.de/icos-d/komponenten/labore/radiokohlenstofflabor...
    http://www.icos-infrastruktur.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Biology, Chemistry, Environment / ecology, Physics / astronomy
    transregional, national
    Cooperation agreements, Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).