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Wissenschaft
Einladung zu Dialogforum und Rap-Jam am Freitag, dem 11. Juli 2003, im ZKM Karlsruhe: Begleitveranstaltung der von der VolkswagenStiftung Hannover initiierten Ausstellung "science + fiction"
Hip Hop ist ein globales kulturelles Phänomen. Was in den New Yorker Bronx Mitte der 1970er Jahre als Subkultur entstand, ist mittlerweile weltweit ein integraler Bestandteil von Jugendkultur sowie der Musik- und Modeindustrie geworden. Für Freitag, den 11. Juli 2003, laden das ZKM Karlsruhe und die VolkswagenStiftung zum Dialogforum mit anschließendem Rap Jam "Hip Hop. Jugend(kultur) zwischen Entertainment und Gewalt" ein. Von 16 bis 20.15 Uhr wird das ZKM-Medientheater zur Plattform des aktuellen Diskurses über ästhetische, kulturtheoretische, soziale und ökonomische Aspekte des Hip Hop. Rapper aus Frankreich, dem Senegal und Deutschland diskutieren mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die ästhetischen Strategien und das soziopolitische Potenzial dieses Musik- und Lebensstils. Auf das Dialogforum folgt von 22 bis 24 Uhr ein Hip Hop Jam.
Im Zuge der Globalisierung hat sich Hip Hop Schichten übergreifend verbreitet. Er bietet unterschiedliche Modelle der Selbstdefinition. Ethnische oder soziale Herkunft sind nicht mehr allein die maßgebenden Kriterien der Zugehörigkeit. Individuen und Gruppen muss es vielmehr gelingen, einen Stil zu finden, der innerhalb dieses Zeichensystems innovativ und authentisch wirkt. Gewaltfreiheit gehört dabei zur Geschichte der Hip Hop-Bewegung: Über ästhetischen Wettstreit - Rap, Graffiti-Writing, Breakdance - sollen Konflikte vermieden und soziale Anerkennung geschaffen werden. Gewaltverherrlichung, wie zum Beispiel im Gangsta Rap, sind jedoch ebenfalls integraler Bestandteil des Hip Hop. Sind mit dem ästhetischen Code heute noch ethische Verhaltensmodelle verbunden?
Jugendkultur zielt auf eine Abgrenzung zu den dominierenden sozialen und ästhetischen Normen. Ästhetische Innovationen von Subkulturen werden jedoch immer schneller von den Massenmedien und der Konsumgüterindustrie integriert. Dies schwächt die Möglichkeiten, durch Provokation und Abgrenzung Identität zu erzeugen. Wie funktioniert originäre ästhetische Innovation, die aus einem unüberschaubaren Angebot von Konsumgütern neue Symbolwelten konstruiert? Ist Hip Hop eine Gegenkultur? Der riesige Markt scheint dies ebenso sehr zu widerlegen wie die Beobachtung, dass Hip Hop ein populäres Instrument in den Händen von Sozialpädagogen geworden ist. Was hat sich seit den 1950er Jahren im Verhältnis von jugendlichem Protest, Kommerz und den Medien verändert? Wie unterscheidet sich die Situation in Frankreich und Deutschland? - Fragen, die an diesem 11. Juli zur Erörterung anstehen.
Programm Hip Hop. Jugend(kultur) zwischen Entertainment und Gewalt
Dialogforum und Rap Jam am Freitag, den 11. Juli 2003
Veranstaltungsort: ZKM-Medientheater, Lorenzstraße 19, 76135 Karlsruhe,
Telefon: 07 21/81 00 - 1200, E-Mail: info@zkm.de
Veranstaltungstermin: Freitag, 11. Juli 2003, 16.00 - 20.15 Uhr
Rap-Jam: 22.00 - 24.00 Uhr
Eintritt frei
16.00 Uhr Begrüßung durch Peter Weibel (ZKM Karlsruhe) und Wilhelm Krull (VolkswagenStiftung, Hannover)
Podium I
16.15 - 16.45 Uhr
Einführung durch Eva Kimminich (Universität Freiburg): Hass & Hoffnung - Überlebensstrategien einer Jugend zwischen Aggression und Kommerz
16.45 - 18.00 Uhr Podium
Eva Kimminich
K.Fear (La Brigade/Paris)
Omzo (Dakar)
Yann Gilg (Les Sons D'la Rue, Strasbourg)
Dr. Albert Scharenberg (FU Berlin)
18.00 - 18.30 Uhr Pause
Podium II
18.30 Uhr
Einführung durch Roland Eckert (Universität Trier):
Authentisch sein und groß rauskommen - Widersprüche der Kulturproduktivität in Jugendcliquen
19.00 - 20.15 Uhr Podium
Jannis Androutsopoulos (Universität Hannover)
Kool Savas (Berlin)
Falk aka Hawkeye (VIVA/Mixery Raw Deluxe, Köln)
Tefla & Jaleel (Chemnitz)
Peter Weibel
22.00 - 24.00 Uhr
Rap-Jam
Mahooni (Razbool), Sévère (Meufia), Moussa et DJ Zone (Les Sons d'la Rue, Strasbourg)
Omzo (Dakar)
Tefla & Jaleel (Chemnitz)
Le cercle de la haine (La Brigade, Paris)
Kool Savas (Berlin)
Weitere Informationen zu Ausstellung und Begleitprogramm finden Sie im Internet: http://www.zkm.de und http://www.scienceandfiction.de
Der Text der Presseinformation steht im Internet zur Verfügung unter
http://www.volkswagenstiftung.de/presse-news/presse03/07072003.htm
Kontakte
VolkswagenStiftung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dr. Christian Jung,
Telefon: 05 11/83 81 - 380, E-Mail: jung@volkswagenstiftung.de
ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe,
Öffentlichkeitsarbeit, Dr. Andrea Buddensieg, Telefon: 07 21/81 00 - 12 01,
Fax: 07 21/81 00 - 11 39, E-Mail: buddensieg@zkm.de
http://www.volkswagenstiftung.de/presse-news/presse03/07072003.htm
http://www.zkm.de
http://www.scienceandfiction.de
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Science policy
German
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