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Wissenschaft
Der DAAD-Preis 2016 der Universität Augsburg geht an die iranische Physik-Absolventin Roya HassanAbadi. / Bei der Preisverleihung am 23. November 2016 werden auch die ausländischen Absolventinnen und Absolventen des vergangenen Studienjahrs geehrt.
Augsburg/DF/KPP – „Insgesamt muss ihre Arbeit als Einsatz für eine bessere Gesellschaft und ein besseres Miteinander gewertet werden.“ So fasst das Gutachten, mit dem Roya HassanAbadi für den diesjährigen „Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes für hervorragende Leistungen ausländischer Studentinnen und Studenten an deutschen Hochschulen“ vorgeschlagen wurde, das umfassende ehrenamtliche Engagement der Physikerin zusammen. Am 23. November 2016 wird ihr die Auszeichnung im Rahmen der Ehrung von ausländischen Absolventinnen und Absolventen überreicht, die im Studienjahr 2015/16 ihr Studium an der Universität Augsburg erfolgreich abgeschlossen haben.
Roya HassanAbadi schloss im Jahr 2001 ihr Studium der Physik an der iranischen Jasuj-Universität mit Diplom ab und arbeitete im Anschluss als Lehrerin an unterschiedlichen Gymnasien in ihrer Heimatprovinz Khudestan. Nach sechs Jahren im Schuldienst zog sie im Jahr 2008 nach Deutschland, 2011 nahm sie ein Masterstudium der Physik an der Universität Augsburg auf. Ihre Erfahrungen als Lehrerin konnte HassanAbadi auch an ihrer neuen Wirkungsstätte einbringen: So arbeitete sie von 2011 bis 2013 als Tutorin und stand den Studierenden bei der Vertiefung der Vorlesungsinhalte zur Seite.
Unermüdliche Experimentatorin
Im März 2016 legte sie ihre Masterarbeit vor, in der sie mit der experimentellen Methode der Elektronenspinresonanz (ESR) niedrigdimensionale Magnete untersuchte. Ihr Betreuer, PD Dr. Hans-Albrecht Krug von Nidda vom Lehrstuhl für Experimentalphysik V, lobt HassanAbadi in seinem fachlichen Gutachten als „äußerst fleißige, eifrige, unermüdliche Experimentatorin“.
Einsatz für Frauenrechte im Iran und in Deutschland
Doch HassanAbadis Eifer und Engagement erstrecken sich weit über den wissenschaftlichen Bereich hinaus: Schon vor ihrem Umzug nach Deutschland engagierte sie sich in der iranischen Stadt Bandar Mahshar für Frauenrechte. Als Gründerin und Vorsitzende des Vereins Frauen in der BIPC (Petrochemical Commercial Co.) half sie weiblichen Vereinsmitgliedern dabei, durch das Nähen von Arbeitskleidung selbst erwerbstätig zu werden und so Geld zu verdienen. Seit Ende 2015 engagiert sich HassanAbadi auch in Augsburg für Frauen in Not: Beim Verein SOLWODI hilft sie Frauen, die unter Zwangsheirat oder häuslicher Gewalt gelitten haben, auf dem Weg in ein neues Leben.
Initiativ und kreativ aktiv bei "Tür an Tür" und im "Grandhotel Cosmopolis"
Als Dolmetscherin und Begleiterin bei Behördengängen engagiert sich die Physikerin bereits seit 2009 auch im Verein Tür an Tür e. V., der sich für mehr Rechte und Chancen für Zuwanderer einsetzt (http://www.tuerantuer.de/). HassanAbadi, die nach ihrer Ankunft in Augsburg ebenfalls bei Tür an Tür e. V. die deutsche Sprache erlernt hatte, möchte so Menschen mit ähnlichen Erfahrungen unterstützen. Im Gutachten des Physikers Prof. Dr. Alois Loidl wird dabei insbesondere ihr „Blick für das Ganze“ hervorgehoben. So habe HassanAbadi den Mehrbedarf an Deutschkursen besonders für afghanische Geflüchtete erkannt und daraufhin eigene Kurse und zusätzliche Lehrkräfte organisiert. Damit habe sie nicht nur den Geflüchteten geholfen, sondern auch die vielen Ehrenamtlichen und Tür an Tür e. V. entlastet. Damit aber nicht genug, war HassanAbadi auch an der Entstehung des Grandhotel Cosmopolis (http://grandhotel-cosmopolis.org) beteiligt. Sie setzte sich dafür ein, dass kunstbegeisterte Geflüchtete ein Atelier und die Möglichkeit bekamen, ihre Werke auszustellen.
„Mit ihrem Wirken bei Tür an Tür e. V. und beim Grandhotel Cosmopolis“, so Loidl, „hat sie an der Entwicklung zweier wichtiger Institutionen teilgehabt, die das Stadtleben in Augsburg wesentlich bereichern und zu einem friedlichen Miteinander beitragen. Diese und zahlreiche weitere Verdienste im sozialen Bereich machen Roya HassanAbadi zu einer würdigen Trägerin des DAAD-Preis 2016."
Ehrung einer repräsentativen Gruppe ausländischer Absolventinnen und Absolventen
Wie immer ist die DAAD-Preisverleihung an der Universität Augsburg auch in diesem Jahr wieder verbunden mit der Ehrung ausländischer Absolventinnen und Absolventen des zurückliegenden Studienjahres. "In einer fremden Sprache und in einem fremden Land ein Universitätsstudium erfolgreich abgeschlossen zu haben, ist in unserer Überzeugung eine Leistung, die es zu würdigen gilt", so Dr. Sabine Tamm, die Leiterin des Akademischen Auslandsamtes der Universität Augsburg.
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Termin und Programm
Die feierliche Verleihung des "Preises des Deutschen Akademischen Austauschdienstes für hervorragende Leistungen ausländischer Studentinnen und Studenten an deutschen Hochschulen" 2016 beginnt am Mittwoch, dem 23. November 2016, um 19.00 Uhr im Hörsaal 1001 des Physik-Hörsaalzentrums (Gebäude T, Universitätsstraße 1, 86159 Augsburg). Im Mittelpunkt des Programms steht die Würdigung der Preisträgerin in einer Laudatio von Prof. Dr. Alois Loidl (Lehrstuhl für Experimentalphysik V). Die musikalische Gestaltung der Feier besorgen Studierende des Lehrstuhls für Musikpädagogik unter Leitung von Uwe Rachuth. Der Eintritt ist frei.
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Kontakt:
Dr. Sabine Tamm
Akademisches Auslandsamt der Universität Augsburg
Telefon 0821/598-5135
sabine.tamm@aaa.uni-augsburg.de
Die "unermüdliche Experimentatorin" Roya HassanAbadi in den Labors des Augsburger Instituts für Phys ...
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Ihr Eintreten für Frauenrechte und ihr kreativer und effektiver Einsatz für Zuwanderer machen Roya H ...
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