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Wie kann man Menschen von schädlichen Überzeugungen abbringen? Diese Frage stellen sich viele und verzweifeln daran, andere ändern zu wollen. "Radikales Umlernen ist möglich, aber nur, wenn man es selber will", berichtet Dr. Nicola Marsden. Die Psychologin bereichert seit dem letzten Wintersemester das Lehrangebot der Fachhochschule Heilbronn. Sie lehrt im Studiengang Software Engineering das Fach Medien- und Sozialpsychologie. Durch ihre Arbeit können die angehenden Führungskräfte schon während des Studiums die für das Management von Softwareprojekten und für die konstruktive Zusammenarbeit in Teams nötigen Fähigkeiten aufbauen und erweitern.
Vor ihrer Ernennung arbeitete sie unter anderem im Bildungswesen der Mercedes Benz AG und in der Unternehmensberatung. Aus ihrer beruflichen Praxis weiß Frau Marsden, dass nachhaltiges Lernen und radikales Umlernen möglich ist und macht dies an einem Beispiel deutlich. Der Geschäftsführer einer großen Firma legte so unsoziales Verhalten an den Tag, dass er, um wenig Schaden anzurichten, von seinem Arbeitgeber ins Ausland versetzt worden war. Als auch dort die Situation für das Personal immer unerträglicher wurde, suchte man Hilfe bei der Psychologin. "Wegen sehr guten fachlichen Leistungen werden Mitarbeitern oft höhere Aufgaben in der Hoffnung zugetraut, dass sich die entsprechenden Führungsfähigkeiten schon entwickeln werden". Leider sei das oft nicht der Fall. "Der wirtschaftliche Schaden für einen Betrieb, der durch schlechtes Führungsverhalten entstehen kann, ist enorm", so Marsden. In diesem Fall war das Betriebsklima schlecht, es herrschte eine ständige Unruhe, die Mitarbeiter waren demotiviert, häufiger krank oder kündigten. Im persönlichen Gespräch fand die Psychologin schnell heraus, dass es dem Geschäftsführer an sozialer Kompetenz mangelte. "Ich sagte ihm, dass in seinem Fall Fähigkeiten wie Einfühlungsvermögen, Konfliktlösungsstrategien, und Teamarbeit große Entwicklungsgebiete wären", berichtet die Psychologin. Er zuckte daraufhin mit den Schultern und befand, dass er gerade wegen dieser mangelnden Fähigkeiten nur in einer Führungsposition arbeiten könne.
Erst die Angst vor einer möglichen Kündigung brachte den notwendigen Leidensdruck und den Wunsch zur Veränderung. "Radikales Umlernen erfordert die nötige Einsicht alte Verhaltensmuster ändern zu wollen; das geht nur über eine persönliche Betroffenheit". In Gesprächen mit der Psychologin erfuhr der Geschäftsführer, wie sein Menschenbild im Umgang mit Mitarbeitern wirkt und lernte mit Konflikten umzugehen. Zudem erkannte er seinen eigenen Anteil an schwierigen Führungssituationen. Doch das emotionale Gehirn lernt langsam. "Menschen können sich ändern, wenn sie es wollen, doch es ist ein langfristiger Prozess der kleinen Schritte", so die Psychologin. Deshalb sei es wichtig, dass schon während des Studiums soziale Kompetenzen erlernt und gefördert werden. Diesem Ziel hat sich die Professorin verschrieben.
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Information technology, Media and communication sciences, Psychology, Teaching / education
transregional, national
Personnel announcements, Studies and teaching
German
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