idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Chemie-Doktorand Matthias Kastner hat für seine Masterarbeit einen mit 2.000 Euro dotierten Preis bekommen. Er punktete mit einer selbstentwickelten Software zur Steuerung einer chemischen Apparatur.
Mit einem Wettbewerb will die Univention GmbH (Bremen) die Verbreitung von Open-Source-Software vorantreiben. Das Unternehmen zeichnet darum Abschlussarbeiten aus, die freie Software für professionelle Anwender attraktiver machen. Für den Wettbewerb wurden Arbeiten aus mehreren Disziplinen eingereicht.
Für 2016 geht der erste Preis an Matthias Kastner von der Uni Würzburg. Hier macht der 32jährige derzeit seine Doktorarbeit im Team von Professor Tobias Hertel (Physikalische Chemie).
Chemische Dampfabscheidung wird gesteuert
Kastner hat die Wettbewerbsjury mit einer Software überzeugt, die er im Rahmen seiner Masterarbeit entwickelt hat: Damit lässt sich eine chemische Dampfabscheidungsapparatur mit Hilfe eines Mikrokontrollers steuern.
Die chemische Dampfabscheidung wird in Hertels Arbeitskreis zur Synthese von Kohlenstoffnanoröhren mit extrem hoher Qualität verwendet. Diese halbleitenden Nanoröhren haben so spezielle Eigenschaften, dass sie für viele Anwendungen in Frage kommen, beispielsweise für Transistoren oder für flexible und selbstleuchtende Displays.
„Will man Nanoröhren aus Kohlenstoff in sehr hoher Qualität herstellen, ist die Kontrolle der Prozessparameter von entscheidender Bedeutung“, erklärt Kastner. Diese Art der Verfahrenskontrolle sei generell in der Materialwissenschaft sehr wichtig. Gut denkbar also, dass Kastners Software auch außerhalb der Nanotechnologie zum Einsatz kommt.
Software für die Forschung frei verfügbar
Den Quelltext seiner Software hat der Doktorand frei zugänglich als Open Source veröffentlicht. Das ist ihm ein großes Anliegen: „Die OECD hat erst 2016 in ihrem Ausblick zu Wissenschaft und Technologie darauf hingewiesen, dass das Teilen und der freie Austausch von Daten und Technologie in der Forschung zu einer effizienteren Verwendung öffentlicher Gelder führen könnte.“
Werdegang des Preisträgers
Matthias Kastner wurde in Würzburg geboren und wuchs im schwäbischen Dillingen an der Donau auf. Er studierte Physik und Chemie in Dresden und Würzburg; seit 2014 ist er Doktorand am Lehrstuhl für Physikalische Chemie II. Zudem arbeitet er seit 2015 in der Firma byte-physics an Projekten aus dem Grenzbereich zwischen Physik und Informatik. Auch bei dieser Arbeit werden teilweise Projekte als freie Software veröffentlicht.
Den mit 2.000 Euro dotierten Absolventenpreis bekam Kastner Ende Januar 2017 auf dem Univention-Summit in Bremen überreicht.
Kontakt
Matthias Kastner, Institut für Physikalische und Theoretische Chemie der Universität Würzburg, T (0931) 31-84723, matthias.kastner@uni-wuerzburg.de
http://www.phys-chemie.uni-wuerzburg.de/arbeitsgruppen/lehrstuhl_ii_prof_t_herte... Zur Homepage des Arbeitskreises von Professor Tobias Hertel
https://www.univention.de/ueber-uns/absolventenpreis/ Zur Website des Absolventenpreises
https://github.com/ukos-git/arduino-eurotherm2416 Der Software-Quelltext als Open Source
Juror Dr. Jörg Liebe von Lufthansa Systems beglückwünscht Matthias Kastner (r.) zum ersten Platz im ...
(Foto: Univention GmbH)
None
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Chemistry, Information technology
transregional, national
Personnel announcements, Research results
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).