idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/20/2017 09:59

Schwerstverletzungen verstehen und heilen - Internationales Symposium zur Traumaforschung

Andrea Weber-Tuckermann Pressestelle
Universität Ulm

    Mehrfache Knochenbrüche, massive Verletzungen von Organen und Geweben: Physische Schwerstverletzungen – sogenannte Traumen – stellen Ärzte und Mediziner noch immer vor große Herausforderungen. Kommt es dabei zur Ganzkörperentzündung oder zum Multiorganversagen, endet dies für den Patienten oft tödlich. Seit 2015 forscher Ulmer Wissenschaftler im Rahmen des Trauma-SFB zu den Ursachen dieser Komplikationen. Erste Ergebnisse stellen sie bei nun bei einem internationalen Symposium zur Traumaforschung vor, das vom 22. bis zum 24. Februar an der Universität Ulm stattfindet.

    Mehrfache Knochenbrüche, massive Verletzungen von Organen und Geweben: Physische Schwerstverletzungen – sogenannte Traumen – stellen Ärzte und Mediziner noch immer vor große Herausforderungen. Kommt es dabei zur Ganzkörperentzündung oder zum Multiorganversagen, endet dies für den Patienten oft tödlich. Mit Hochdruck forschen Ulmer Wissenschaftler des Sonderforschungsbereichs SFB 1149 „Gefahrenantwort, Störfaktoren und regeneratives Potential nach akutem Trauma“ seit 2015 an der Aufklärung der hochkomplexen Wechselwirkungsprozesse, die multitraumatische Verletzungen so gefährlich machen. Erste Ergebnisse präsentieren sie bei einem internationalen Symposium, das vom 22. bis zum 24. Februar an der Universität Ulm im Forschungsgebäude N27 stattfinden wird.

    Im Mittelpunkt der Tagung stehen insbesondere Fragen nach den Ursachen und Risikofaktoren möglicher Komplikationen. „Entscheidend hierfür ist der Verlauf von systemischen Entzündungsreaktionen. Diese werden bestimmt durch die komplexen Wechselwirkungen zwischen verletztem Gewebe, Immunsystem, Kreislauf und Psyche“, erklärt Professor Florian Gebhard. Der Leiter der Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie ist Sprecher des SFB und gehört zu den Organisatoren des Symposiums. Mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen, die die Ulmer Traumaforscher bei der Tagung vorstellen, wollen sie etwas mehr Licht in diese komplizierten molekularen und zellulären Zusammenhänge bringen. Hinzu kommen zahlreiche Hauptvorträge renommierter Wissenschaftler aus dem Ausland, die als Keynote Speaker Einblicke geben in den aktuellen Stand der Forschung.

    Das Programm ist unterteilt in drei Themenblöcke. Der erste Abschnitt zum Thema „Gefahrenantwort“ behandelt zum einen molekulare Signalgebungsprozesse, die an der Steuerung von Entzündungsprozessen beteiligt sind sowie die zelluläre Reaktionen des Immunsystems. Der zweite Themenblock behandelt Begleiterkrankungen wie Atherosklerose oder Adipositas und hinterfragt, wie sich diese auf Krankheitsverläufe und Wundheilungsprozesse auswirken. Im Fokus stehen hier zudem individuelle Risikofaktoren wie das Rauchen und der Konsum von Alkohol. Der dritte Tagungsteil befasst sich mit dem Thema Geweberegeneration und stellt aktuelle Forschungsergebnisse über Heilungs- und Reparaturprozesse in Knochen-, Haut- und Nervengeweben vor.

    „Um die Versorgung und Therapie von Traumapatienten verbessern zu können, ist es wichtig, dass neue Forschungsergebnisse so schnell wie möglich den Weg aus dem Labor in die Klinik finden“, meinen auch die stellvertretenden SFB-Sprecher Professor Markus Huber-Lang und Professorin Anita Ignatius, die ebenfalls zum Tagungskernteam gehören. Die Podiumsdiskussion am Ende der Tagung befasst sich daher mit den klinischen Implikationen der Forschung und gibt ganz konkrete Einblicke in die medizinische Praxis, beispielsweise bei der Behandlung von Sepsis, die umgangssprachlich auch als „Blutvergiftung“ bekannt ist.

    Weitere Informationen:
    Prof. Dr. Florian Gebhard; Email: florian.gebhard@uniklinik-ulm.de
    Prof. Dr. Markus Huber-Lang; Email: markus.huber-lang@uniklinik-ulm.de
    Prof. Dr. Anita Ignatius; Email: anita.ignatius@uni-ulm.de

    Text und Medienkontakt: Andrea Weber-Tuckermann


    Hintergrund: Der Trauma SFB 1149
    Der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 11,2 Millionen Euro geförderte SFB 1149 „Gefahrenantwort, Störfaktoren und regeneratives Potenzial nach akutem Trauma“ wurde im November 2014 bewilligt und ist auf bis zu zwölf Jahre ausgelegt. In dem gemeinsamen Forschungsvorhaben – bestehend aus 20 disziplinübergreifenden Einzelprojekten – kooperieren insgesamt 18 Kliniken und Institute aus dem Universitätsklinikum Ulm und der Universität. Im Mittelpunkt stehen dabei die systemischen Reaktionen des Körpers auf schwere Verletzungen.


    More information:

    https://www.uni-ulm.de/einrichtungen/sfb-1149/


    Images

    In der Ärztekonferenz werden die einzelnen Fälle fachübergreifend besprochen;
    In der Ärztekonferenz werden die einzelnen Fälle fachübergreifend besprochen;
    Source: Foto: Heiko Grandel Uniklinik Ulm

    Die Erstversorgung der Patienten findet im Schockraum statt;
    Die Erstversorgung der Patienten findet im Schockraum statt;
    Source: Foto: Heiko Grandel Uniklinik Ulm


    Attachment
    attachment icon Programm des internationalen Symposium zur Traumaforschung

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Biology, Medicine
    transregional, national
    Research projects, Scientific conferences
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).