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03/02/2017 11:31

Deutscher Krebspreis 2017 auf dem Internationalen AEK-Kongress verliehen

Katrin Mugele Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Krebsgesellschaft e. V.

    Auf dem Internationalen AEK-Kongress wurden Petra Boukamp, Martin Lipp, Guido Reifenberger und Michael Hallek für ihre wegweisenden Arbeiten in der Onkologie geehrt.

    Der Deutsche Krebspreis, gestiftet von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebsstiftung, zählt zu den höchsten Auszeichnungen in der deutschen Krebsmedizin. In der Sparte „Klinische Forschung“ ging die Auszeichnung in diesem Jahr an Prof. Dr. Michael Hallek (Klinik I für Innere Medizin, Universität zu Köln); im Bereich „Translationale Forschung“ wurde Prof. Dr. Guido Reifenberger (Institut für Neuropathologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) geehrt, in der Sparte „Experimentelle Forschung“ teilten sich Prof. Dr. Petra Boukamp (Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg) und Priv.-Doz. Dr. Martin Lipp (Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, Berlin) den Preis. Die Forscher wurden auf dem 19. Internationalen AEK-Kongress in Heidelberg ausgezeichnet.

    Michael Hallek widmet seine wissenschaftliche Tätigkeit der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL). Auf der Grundlage der Erkenntnisse der molekularen Tumorbiologie entwickelte er Behandlungsansätze, die die Prognose für CLL-Patienten nachhaltig verbessert haben. Michael Hallek leitet die Deutsche CLL-Studiengruppe (DCLLSG) seit ihrer Gründung im Jahr 1996. Diese Studiengruppe ist die weltweit größte im Bereich CLL; sie führte mehrere Studien durch, die unter anderem zur Zulassung verschiedener neuer Medikamente geführt haben. Über 10.000 Patienten wurden bis heute in den Studien der DCLLSG behandelt.

    Guido Reifenberger zählt zu den weltweit renommiertesten Neuropathologen. Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt auf der Erforschung der molekularen Ursachen von Hirntumoren bei Kindern und Erwachsenen. Seine Arbeit prägte die molekulare Klassifikation und die Entwicklung zielgerichteter Therapien bei Gliomen ─ darunter versteht man Hirntumoren, die aus den Stützzellen des Nervengewebes (Gliazellen) entstehen. Reifenberger beteiligt sich außerdem an der Identifizierung und Bewertung neuer molekularer Marker bei Hirnmetastasen und an der Suche nach charakteristischen Biomarkern für das Langzeitüberleben bei Glioblastomen.

    Im Zentrum der Forschungsarbeiten von Petra Boukamp steht die Frage nach der Entstehung von Hautkrebs, insbesondere die Entstehung des Plattenepithelkarzinoms. Wichtige Erfolge erzielte sie durch die Entwicklung eines in-vitro Hautkarzinogenese-Modells, dem HaCaT Modell, das Aufschluss über die schrittweise Entwicklung eines Plattenepithelkarzinoms gibt, und aus der Entwicklung dreidimensionaler Hautmodelle, die es gleichermaßen erlauben, die Regulation normaler humaner epidermaler Stammzellen als auch der Tumorstammzellen zu untersuchen. Mittlerweile wurden diese humanen 3D-Kulturen so weiterentwickelt, dass heute die Regulationsmechanismen beispielsweise zur Wirkung bzw. Nebenwirkung sowie zur Resistenzbildung moderner Therapeutika untersucht werden können.

    Martin Lipp hat sich vor allem um die Aufklärung der Funktion sogenannter Chemokinrezeptoren verdient gemacht. Diese Eiweißmoleküle spielen eine wichtige Rolle für die Immunabwehr, unter anderem bei der Organisation der Lymphorgane und bei der Zirkulation von Lymphozyten, aber auch bei der Ausbreitung und Metastasierung von Tumorzellen. Auf der Grundlage dieser Befunde konnten Antikörper gegen bestimmte Arten von Blutkrebs entwickelt werden – sie erwiesen sich in vorklinischen Mausmodellen als erfolgreich.

    Der Deutsche Krebspreis

    Der Deutsche Krebspreis wird von der Deutschen Krebsgesellschaft jährlich zu gleichen Teilen für hervorragende Arbeiten im deutschsprachigen Raum verliehen:
    • in der experimentellen onkologischen Grundlagenforschung (experimenteller Teil),
    • in der translationalen Forschung (Transfer experimenteller Forschungsergebnisse in den klinischen Bereich),
    • in der Tumordiagnostik und -behandlung (klinischer Teil).
    Stifter des Deutschen Krebspreises sind die Deutsche Krebsgesellschaft und die Deutsche Krebsstiftung. Jede Kategorie ist mit 7.500 Euro dotiert.

    Die Deutsche Krebsgesellschaft

    Die Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG) – eine Nachfolgeorganisation des 1900 gegründeten „Comité für Krebssammelforschung“ – ist die größte wissenschaftlich-onkologische Fachgesellschaft im deutschsprachigen Raum. In der DKG vertreten sind über 7.700 Einzelmitglieder in 24 Arbeitsgemeinschaften, die sich mit der Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen befassen; dazu kommen 16 Landeskrebsgesellschaften und 34 Fördermitglieder. Die DKG engagiert sich für eine Krebsversorgung auf Basis von evidenzbasierter Medizin, Interdisziplinarität sowie konsequenten Qualitätsstandards und ist Mitinitiatorin des Nationalen Krebsplans. http://www.krebsgesellschaft.de

    Die Deutsche Krebsstiftung

    Die Deutsche Krebsstiftung e. V. mit Sitz in Frankfurt am Main wurde 2007 gegründet. Sie ist eine reine Vermögensstiftung, die die Erträge des Stiftungsvermögens satzungsgemäß für Projekte der Deutschen Krebsgesellschaft ausschüttet, beispielsweise für Wissenschaftsförderung sowie für Maßnahmen der Aufklärung, Prävention und Früherkennung. http://www.deutsche-krebsstiftung.de


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