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Wissenschaft
Oft wurde das Fernsehen in den vergangenen Jahren für tot erklärt. Für viele Künstler stellt sich daher die Frage, ob Auftritte in Fernsehshows überhaupt noch verkaufsfördernd sind. Eine Projektstudie der Hochschule Fresenius Köln hat diese Frage näher untersucht.
„Ist YouTube das neue Fernsehen?“. Immerhin kann das Videoportal mit beeindruckender Reichweite aufwarten: So wurden die beliebtesten Videos der freekickerz, die den erfolgreichsten deutschen YouTube-Kanal betreiben, jeweils über 30 Millionen Mal abgerufen. Zum Vergleich: Die meist gesehene Tatort-Folge der vergangenen Monate lockte rund 13 Millionen Zuschauer vor den Fernseher. Lohnen sich TV-Auftritte für Musiker noch? Oder reicht es, wenn das nächste Album nur über YouTube vermarktet wird?
Im Zentrum der Projektstudie der Hochschule Fresenius stand die Fragestellung, ob und welche Wechselwirkungen zwischen bestimmten Fernsehsendungen und Verkaufskanälen bestehen. Dazu haben Studierende der Hochschule Fresenius neben der Auswertung bisheriger Studien zum Thema eigene Daten erhoben. Zudem haben sie Interviews mit Musikstars wie Thomas Anders und Andreas Bourani geführt. Fasst man die Interviewaussagen zusammen, lässt sich feststellen: In der Musikbranche weiß man um die positiven Effekte, die TV-Auftritte auf den Abverkauf digitaler Musikformate sowie physischer Tonträger haben können. Wie positiv dieser Effekt sein kann, zeigen die Studierenden mit Hilfe einer Statistik. Diese belegt, dass die Songs von Yvonne Catterfeld mit Beginn der sechsten Staffel von „The Voice of Germany“, bei der sie erstmals als Jurorin mitwirkte, auf der Streamingplattform Spotify deutlich öfter angehört wurden als zuvor.
Für Prof. Axel Beyer, Studiendekan Medien- und Kommunikationsmanagement an der Hochschule Fresenius Köln, belegen die Ergebnisse der Studie: „Das Fernsehen ist nicht tot! Es gibt weiterhin Sendungen, die sich zur Steigerung des Bekanntheitsgrades und der Verkaufszahlen lohnen.“ Natürlich trete Catterfeld auch in der richtigen Sendung auf, führt er weiter fort. „Bei ‚The Voice of Germany‘ schaltet genau ihre Zielgruppe ein. Wenn nun Sido bei Carmen Nebel auftreten würde, dürfte das den Verkauf seiner Platten wohl kaum ankurbeln. Richtig eingesetzt, ist das Fernsehen immer noch eine echte Verkaufswaffe“, so der Medienprofessor, „und das wird auch trotz YouTube in den nächsten Jahren so bleiben.“
Über die Projektgruppe: Katharina Berndgen, Fabienne Christmann, Philipp Meyer, Carolin Rogler, Nadine Schloetmann, Dennis Thelen, Studierende der Hochschule Fresenius Köln, haben die Projektstudie im Wintersemester 2016/17 unter der Leitung von Prof. Axel Beyer durchgeführt.
Criteria of this press release:
Journalists
Economics / business administration, Media and communication sciences
transregional, national
Research projects
German
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