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Wissenschaft
Die französische Forschungsministerin Claudie Haigneré und ihre italienische Amtskollegin Letizia Moratti haben am 23. Juli 2003 die in der Nähe von Pisa gelegene Forschungsanlage "Virgo", die Gravitationswellen aufspüren soll, eingeweiht.
Die Entscheidung zum Aufbau des französisch-italienischen Gravitationswellendetektors wurde 1993 getroffen und bis zu seiner Realisierung dauerte es 10 Jahre. Ein riesiger Interferometer von Michelson, dessen beide Arme jeweils eine Länge von 3 km haben, bildet das Herzstück dieser Anlage. Das Prinzip der Messung von Gravitationswellen ist Folgendes: ein Laserstrahl wird in zwei Lichtwellen geteilt, diese durchlaufen die beiden in einem rechten Winkel zueinander stehenden Arme, wobei jede Lichtwelle mit Hilfe von Spiegeln in jedem Arm eine Gesamtstrecke von 150 km zurücklegt. Kommt eine Gravitationswelle entgegen, verformt sich die Raumzeit auf infinitesimale Weise, was wiederum zu einer Taktstörung der Lichtwellen führt. Die Theorie sagt für diesen Fall vorher, dass die Veränderung des Abstandes zwischen den an beiden Enden stehenden Spiegel 10-21 m erreicht, was tausend mal kleiner als ein Protonendurchmesser ist. Ein Jahr lang werden Tests durchgeführt, um jene Empfindlichkeit der Apparatur zu erreichen, die überhaupt für die Messung einer Gravitationswelle notwendig ist. Virgo steht in Verbindung mit ähnlichen internationalen Gravitationswellendetektoren: dem kleinen japanischen Interferometer TAMA mit seinen 300 Meter langen Armen, dem deutsch-britischen Interferometer GEO600 mit seinen 600 Meter langen Armen und dem amerikanischen Projekt LIGO mit zwei großen Interferometern (4km lange Arme).
Kontakt: Daniel Enard - stellv. Direktor von EGO (European Gravitational Observatory)
Email: daniel.enard@ego-gw.it
Internetseite: www2.cnrs.fr/presse/communique/206.htm
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Criteria of this press release:
Materials sciences, Mathematics, Physics / astronomy
transregional, national
Research projects, Science policy
German
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