idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/13/2017 10:15

Neues «WHO Collaborating Centre» für Bewegung und Gesundheit

Melanie Nyfeler Kommunikation
Universität Zürich

    Die Universität Zürich erhält ein neues «WHO Collaborating Centre for Physical Activi-ty and Health»: Die Forschungsgruppe «Bewegung und Gesundheit» und andere Gruppen des Instituts für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention werden die Weltgesundheitsorganisation bei ihrem Aktionsplan für mehr körperliche Aktivität unterstützen.

    Bewegungsmangel erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-, Atemwegserkrankungen sowie für Diabetes und Krebs. Alleine in der Schweiz wird mangelnde Bewegung im Alltag für mindestens 325’000 Krankheits- und 1200 frühzeitige Todesfälle verantwortlich gemacht und verursacht direkte Behand-lungskosten von über 1 Milliarde Franken pro Jahr.

    Im Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention (EBPI) der Universität Zürich beschäftigt sich die Forschungsgruppe «Bewegung und Gesundheit» seit 2009 intensiv mit den gesundheitlichen Folgen mangelnder körperlicher Aktivität. Die von der Epidemiologin Sonja Kahlmeier geführte Grup-pe erforscht und veröffentlicht regelmässig evidenzbasierte Grundlagen und Ansätze für die Förde-rung des Bewegungsverhaltens. Weitere Gruppen des EBPI erforschen die körperliche Aktivität von Kindern bis ins hohe Alter. Dies findet auch international Anerkennung: Die Weltgesundheitsorganisa-tion WHO ernennt die Forschungsgruppe zum «WHO Collaborating Centre for Physical Health and Activity». Die grosse Bedeutung der Verbindung von Wissenschaft und Umsetzung in die Praxis für die WHO wird daran deutlich, dass das «Collaborating Centre» gemeinsam von Sonja Kahlmeier und dem Zürcher Kantonsarzt Brian Martin geleitet wird.

    Bereits vier WHO Collaborating Centre an der UZH

    Das EBPI verfügt damit neben dem «WHO Collaborating Centre for Travellers' Health» bereits über das zweite, für die WHO wichtige Kompetenzzentrum; weitere bestehen an der UZH zu den Themen Bioethik und Drogenmissbrauch. «Wir sind stolz, mit unseren erfolgreichen Expertinnen und Experten aktuelle Themen im Gesundheitsbereich voranbringen zu können», erklärt Michael Hengartner, Rek-tor der Universität Zürich. An der heutigen Eröffnungsfeier nehmen namhafte Vertreter der WHO, des Bundesamtes für Gesundheit sowie der Zürcher Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger teil. «In Zürich engagieren wir uns stark und ausdauernd für Prävention und Gesundheitsförderung. Es freut mich, dass dies durch die Ernennung der Forschungsgruppe des EBPI zum WHO Collaborating Centre Anerkennung findet», sagt Heiniger.

    «Das WHO Collaborating Centre zu Bewegung und Gesundheit erweitert das Netzwerk der WHO in diesem Bereich und stellt uns einen äusserst wichtigen Partner zur Verfügung, mit dem wir unsere Leistungsfähigkeit in der Forschung stärken und das Thema Bewegung in Europa und global weiter fördern können», erklärt Gauden Galea, Divisionsdirektor des WHO-Regionalbüros Europa. Neben der WHO-Strategie zur Bewegungsförderung in Europa, die 2016 lanciert wurde, hat sich die WHO zum Ziel gesetzt, bis 2018 auch einen globalen Aktionsplan für Bewegung auszuarbeiten.

    Strategien und Grundlagen für Bewegung im Alltag

    Das «WHO Collaborating Centre for Physical Health and Activity» wird sich an der Schnittstelle zwi-schen Wissenschaft und Politik über die nächsten vier Jahren folgenden Schwerpunkten widmen:
    Statt über klassische Informationsvermittlung sollen die Menschen über ihre Lebenswelten angespro-chen. Der Arzt in der Praxis oder im Spital soll künftig auch nach den gewohnten körperlichen Aktivi-täten fragen und erste Aufklärung leisten. Die Forschungsgruppe «Bewegung und Gesundheit» ent-wickelt für diesen Bereich Grundlagen, Materialien und Ausbildungsmodule für Ärztinnen und Ärzte und andere Gesundheitsfachleute. Ebenso wichtig sind Strategien und Tools zum Beispiel im Bereich der Städte- und Verkehrsplanung. Diese sollen dabei helfen mehr Bewegung – zum Beispiel durch Spaziergänge und Velofahren – in den Alltag einzubauen. Auch dies unterstützen die Forschungs-gruppen am EBPI mit Forschung und praxisrelevanten Grundlagen.

    Als weiteren Schwerpunkt unterstützt das EBPI besonders erfolgversprechende nationale Ansätze zur Bewegungsförderung sowie bestehende Allianzen und WHO-Netzwerke. Im Zentrum steht hierbei das Europäische Netzwerk für gesundheitsfördernde Bewegung HEPA Europe, dem sich bereits über 160 Institutionen aus 36 Ländern angeschlossen haben. Als dritter Schwerpunkt sollen Handlungs-empfehlungen zu relevanten Themen im Rahmen der Europäischen Bewegungsförderungsstrategie der WHO Europa ausgearbeitet und durch Expertentreffen ergänzt werden.

    Kontakt:
    Dr. Sonja Kahlmeier
    Physical Activity and Health Unit
    Instituts für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention (EBPI)
    Universität Zürich
    Tel: +41 44 634 43 71
    E-Mail: sonja.kahlmeier@uzh.ch


    More information:

    http://www.media.uzh.ch/de/medienmitteilungen/2017/WHO-Collaborating-Centre.html


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Cooperation agreements, Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).