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Wissenschaft
Zugang zu digitalen Ergebnissen der geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschung der europäischen Wissenschaftsakademien verbessern
Die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften hat ein Konzept für eine digitale europäische Akademieninfrastruktur veröffentlicht. Darin werden innovative Wege aufgezeigt, wie die Ergebnisse geistes- und sozialwissenschaftlicher Forschung an den europäischen Wissenschaftsakademien im Internet sichtbarer gemacht und damit von der Wissenschaft und Öffentlichkeit stärker genutzt werden können. Durch die bessere Sichtbarkeit der Akademienprojekte sollen auch internationale Kooperationen erleichtert werden.
Die europäischen Wissenschaftsakademien tragen mit ihren Forschungsvorhaben maßgeblich zur Erforschung und Bewahrung des kulturellen Erbes bei. Dabei ist es besonders wichtig, auch die nachhaltige und anschlussfähige Bereitstellung der digitalen Forschungsergebnisse und -daten mit zu berücksichtigen“, erklärt Prof. Dr. Dr. Hanns Hatt, Präsident der Akademienunion, die Bedeutung des Forschungsprojekts. Die großen Potenziale, welche die Digitalisierung für die Verfügbarkeit und Erschließung dieses Wissensschatzes birgt, werden noch nicht voll ausgeschöpft. Dies wurde aus einer bereits 2015 von der Akademienunion veröffentlichten Bestandsaufnahme und Analyse zur geisteswissenschaftlichen Forschung an den europäischen Wissenschaftsakademien (SASSH) deutlich. In dem Folgeprojekt der Akademienunion „Aufbau eines europäischen Akademienportals“, ebenfalls gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), wurde nun ein Konzept für eine digitale Infrastruktur entwickelt, wie die Sichtbarkeit der geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschung an den europäischen Akademien im Internet verbessert werden kann. Somit würden sowohl der Zugang zu den Forschungsergebnissen als auch internationale Kooperationen erleichtert.
In dem Konzept empfehlen die Autorinnen und Autoren ein modular aufgebautes europäisches Akademienportal (European Academies Internet Gateway, kurz: AGATE) mit einer zentralen Webseite als Nutzereinstieg. Den Kern des Portals soll eine Datenbank bilden, die detaillierte Informationen über die Forschungsprojekte an den europäischen Wissenschaftsakademien enthält und verfügbare digitale Ressourcen aufzeigt („AGATE Knowledge Map“). Darüber hinaus soll es Informationsangebote zu Themen wie Open Access und Open Data geben. Neben reinen Online-Angeboten wie FAQs und Webinaren wird in dem Konzept auch angeregt, zusätzlich individuelle Workshops und Trainings zu entwickeln, die spezifischen Nutzerbedürfnissen entgegenkommen. Der Wissensaustausch und die Zusammenarbeit im Bereich nachhaltiger digitaler Forschungs- und Publikationspraktiken unter den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Akademien und mit paneuropäischen Infrastrukturen solle zudem durch die Einbindung sozialer Medien und digitaler Kommunikationskanäle verstärkt werden. Das Konzept für das Akademienportal bietet darüber hinaus Empfehlungen zu Maßnahmen für die technische und organisatorische Umsetzung, Nutzer- und Verbreitungskonzepte sowie zur Nachhaltigkeit und zur Ressourcenplanung. Zwei internationale Workshops mit Expertinnen und Experten der europäischen Akademien, weiterer Forschungseinrichtungen und europäischer Infrastruktur-Projekte lieferten Ideen und Nutzerfeedback.
Außerdem wurde eine Arbeitsgruppe aus Partnerakademien und Forschungsinfrastrukturen gebildet, die daran interessiert sind, bei einer späteren Umsetzung von AGATE eine aktive Rolle zu übernehmen. Zudem beteiligte sich die Akademienunion maßgeblich an einem Antrag im Rahmen des europäischen Förderprogramms Horizont 2020, der unter Leitung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften im März 2017 eingereicht wurde. Der Antrag wurde von 40 Forschungsinstitutionen – darunter zahlreichen europäischen Wissenschaftsakademien – Infrastrukturen und nationalen Ministerien unterstützt.
Publikation:
Ulrike Wuttke, Carolin Ott, Dominik Adrian und Simon Worthington, AGATE: Concept for a European Academies Internet Gateway for the Humanities and Social Sciences. Union der deutschen Akademien der Wissenschaften, 2017.
Pressekontakt:
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Annette Schaefgen
Telefon: 030 / 325 98 73 70
schaefgen@akademienunion-berlin.de
Wissenschaftliche Koordinatorin des Projekts:
Dr. Ulrike Wuttke
wuttke@akademienunion-berlin.de
Die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften ist die Dachorganisation von acht Wissenschaftsakademien. Mehr als 1900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen, die zu den national und international herausragenden Vertretern ihrer Disziplinen gehören, sind unter dem Dach der Akademienunion vereint. Die Union koordiniert das „Akademienprogramm“, das derzeit größte geisteswissenschaftliche Forschungsprogramm der Bundesrepublik Deutschland. Die Union fördert die Kommunikation zwischen den Akademien, betreibt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und organisiert Veranstaltungen über aktuelle Probleme der Wissenschaft. Die Akademienunion kommuniziert mit Wissenschaftsorganisationen des In- und Auslandes und entsendet Vertreter in nationale und internationale Wissenschaftsorganisationen.
http://Das Konzept ist verfügbar unter:
http://www.akademienunion.de/publikationen/neuerscheinungen und
https://doi.org/10.5281/zenodo.806179
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Cultural sciences, History / archaeology, Information technology, Language / literature
transregional, national
Scientific Publications, Transfer of Science or Research
German
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