idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
07/17/2017 14:13

Vertraulichkeit psychosozialer Onlineberatung schützen – Stellungnahme von DGOB und DGSF

Bernhard Schorn Geschäftsstelle
Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie e.V.

    Die Vertraulichkeit bei psychosozialer Onlineberatung sollte gesetzlich genauso geschützt werden wie eine anonyme Telefonberatung. Das ist in Deutschland aufgrund der aktuellen Gesetzesbestimmungen – Vorratsdatenspeicherung, Telekommunikationsgesetz, „BKA-Gesetz“, Strafgesetzbuch – nicht der Fall: bieten psychosoziale Berufsgruppen anonyme Onlineberatung an, sind sie nicht ausreichend als „Berufsgeheimnisträger“ geschützt. Darauf machen die Deutschsprachige Gesellschaft für psychosoziale Onlineberatung (DGOB) und die Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) in einer gemeinsamen Stellungnahme aufmerksam.

    Das Vertrauen in niedrigschwellige Hilfsangebote wie die anonyme Onlineberatung werde durch die aktuelle Gesetzgebung geschwächt, schreiben die beiden Fachverbände in ihrer Stellungnahme „Vertraulichkeit von Onlineberatung und psychosozialen Hilfen besser schützen!“. Während anonyme Telefonberatung im Gesetz zur „Verkehrsdatenspeicherung“ geschützt werde, gelte das nicht für entsprechende Online-Hilfsangebote. Dabei könne gerade psychosoziale Hilfe im Netz beispielsweise bei suizidalen Jugendlichen lebensrettend sein.

    Die Verbände weisen darauf hin, dass Gerichte bis hin zum Bundesverfassungsgericht den mangelnden Schutz von Berufsgeheimnisträgern als verfassungswidrig einstufen und mahnen ein Gesamtkonzept zum Berufsgeheimnisschutz an. Es gebe einen dringenden Bedarf, die Arbeit von Beratungsinstitutionen und die Stellung psychosozialer Berufsgruppen als Berufsgeheimnisträger rechtlich besser abzusichern. „Dabei gilt es, die Privatsphäre der Menschen in einer Mediengesellschaft bei sehr persönlichen und intimen Kommunikationen mit Berater*innen und Therapeut*innen tatsächlich und umfassend zu schützen“, schreiben DGSF und DGOB in ihrer Stellungnahme. Die gemeinsame Stellungnahme ist auf den Internetseiten der Fachverbände (dg-onlineberatung.de, dgsf.org) veröffentlicht.

    Direkter Link zur Stellungnahme: www.dgsf.org/themen/stellungnahmen-1/vertraulichkeit-onlineberatung

    verantwortlich:
    Bernhard Schorn, DGSF
    Jakordenstraße 23, 50668 Köln
    Fon (0221) 61 31 33 | Fax (0221) 9 77 21 94
    E-Mail: schorn@dgsf.org


    More information:

    http://dg-onlineberatung.de
    http://www.dgsf.org
    http://www.dgsf.org/themen/stellungnahmen-1/vertraulichkeit-onlineberatung


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Law, Social studies
    transregional, national
    Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).