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07/19/2017 08:44

Forschungsinfrastrukturen auf dem Weg

Christoph Herbort-von Loeper M.A. Pressestelle Berlin
Leibniz-Gemeinschaft

    Der Wissenschaftsrat hat zwölf Konzepte für umfangreiche Forschungsinfrastrukturen mit Hinblick auf eine mögliche Aufnahme in die so genannte Nationale Roadmap unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten überprüft. Sechs dieser Konzepte sind federführend von oder mit wesentlicher Beteiligung von Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft entstanden.

    Die in den Konzepten skizzierten Infrastrukturen zeichnen sich unter anderem durch nationale strategische Bedeutung, eine lange Lebensdauer, Aufbaukosten im zweistelligen Millionenbereich sowie Nutzbarkeit für die wissenschaftliche Gemeinschaft aus.

    Leibniz-Präsident Matthias Kleiner freut sich über das vielversprechende Zwischenergebnis: „Forschungsinfrastrukturen werden in der Wissenschaft immer wichtiger, auch wenn sie oft, aber völlig zu Unrecht, etwas im Schatten spektakulärer Forschungsergebnisse stehen. Seit jeher ist es ein zentraler Bestandteil der Mission der Leibniz-Gemeinschaft, solche Infrastrukturen wie etwa Museumssammlungen, Großgeräte, Datenbanken oder zentrale Fachbibliotheken zur offenen Nutzung für die Forschung bereitzustellen. Ohne sie hätten die meisten der aufsehenerregenden, wissenschaftlichen Erkenntnisse gar nicht erzielt werden können. Die Nationale Roadmap für Forschungsinfrastrukturen wird diese wachsende Bedeutung belegen.“

    Die wissenschaftliche Beurteilung durch den Wissenschaftsrat bildet zusammen mit der wirtschaftlichen Bewertung durch einen Projektträger des Bundesministeriums für Bildung und Forschung die Grundlage für eine Entscheidung der Bundesregierung über die Aufnahme der Konzepte in die Nationale Roadmap für Forschungsinfrastrukturen in der kommenden Legislaturperiode. Eine solche Aufnahme wäre mit der grundsätzlichen Bereitschaft des Bundesforschungsministeriums verbunden, die entsprechenden Vorhaben finanziell zu fördern.

    Die sechs Konzepte mit relevanter Leibniz-Beteiligung sind:
    - European Solar Telescope (EST) zur Untersuchung fundamentaler Wechselwirkungen zwischen Plasma, Magnetfeld und Strahlung in der Sonnenatmosphäre (federführende Trägereinrichtung auf deutscher Seite ist das Kiepenheuer-Institut für Sonnenphysik in Freiburg, verantwortlich beteiligt ist das Leibniz-Institut für Astrophysik, Potsdam)
    - Aerosole, Wolken und Spurengase Forschungsinfrastruktur – Deutscher Beitrag (ACTRIS-D) zur Beobachtung von Aerosolen, Wolken und kurzlebigen Spurengasen und zur Erforschung ihrer komplexen Wechselwirkungen im System Atmosphäre – Klima – Umwelt – Mensch (Federführung: Leibniz-Institut für Troposphärenforschung, Leipzig).
    - Deutsche Naturwissenschaftliche Sammlungen als integrierte Forschungs-infrastruktur (DCOLL) zur umfassenden digitalen Erschließung naturwissenschaftlicher Sammlungen (Federführung: Museum für Naturkunde – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung, Berlin)
    - German BioImaging Forschungsinfrastruktur (GerBI-FIS) für den Zugang zu den neuesten technischen Entwicklungen im Bereich der Mikroskopie für die biomedizinische Bildgebung (Federführung: Universität Konstanz unter Beteiligung von drei Leibniz-Instituten)
    - Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung (LPI) zur Bekämpfung von Infektionserkrankungen mithilfe innovativer photonikbasierter Diagnostika und Therapieverfahren (Federführung: Leibniz-Institut für Photonische Technologien)

    - Dem Deutschen Zentrum für Biodiversitätsmonitoring (BioM-D) zur IT-basierten Messung und Auswertung von Veränderungen der biologischen Vielfalt mit vernetzten multi-sensorischen Messstationen, Rechen- und Analysesystemen (Federführung: Zoologisches Forschungsmuseum Alexander König – Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere, Bonn) wurde vom Wissenschaftsrat ein hohes wissenschaftliches Potential und große Bedeutung für den Wissenschaftsstandort Deutschland bescheinigt. Allerdings umfasse das ambitionierte Konzept zum jetzigen Zeitpunkt noch einen sehr hohen Anteil an Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, so dass für die vergleichende wissenschaftliche Bewertung die notwendige Reife noch nicht erreicht sei. Das Konzept solle weiterentwickelt werden.

    Der ausführliche Bericht des Wissenschaftsrats zur wissenschaftsgeleiteten Bewertung umfangreicher Forschungsinfrastrukturvorhaben für die Nationale Roadmap ist online verfügbar unter http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/6410-17.pdf

    Weitere Informationen zu Forschungsinfrastrukturen in der Leibniz-Gemeinschaft unter http://www.leibniz-gemeinschaft.de/infrastrukturen/

    Pressekontakt für die Leibniz-Gemeinschaft:
    Mirjam Kaplow
    Tel.: 030 / 20 60 49 – 42
    Mobil: 0172 / 843 35 49
    kaplow@leibniz-gemeinschaft.de

    Christoph Herbort-von Loeper
    Tel.: 030 / 20 60 49 – 48
    Mobil: 0174 / 310 81 74
    herbort@leibniz-gemeinschaft.de

    Die Leibniz-Gemeinschaft
    Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 91 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen - u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 18.700 Personen, darunter 9.500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,8 Milliarden Euro.
    http://www.leibniz-gemeinschaft.de


    More information:

    http://www.leibniz-gemeinschaft.de/infrastrukturen/


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    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    interdisciplinary
    transregional, national
    Science policy
    German


     

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