idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Eine Forschungsstelle, die sich dem Thema der Ausgrenzung, Diskriminierung und Verfolgung von Sinti und Roma in historischer Perspektive widmen wird, hat an der Universität Heidelberg ihre Arbeit aufgenommen. Die feierliche Eröffnung findet am 28. Juli 2017 statt. Die Einrichtung dieser Forschungsstelle Antiziganismus geht auf einen Staatsvertrag zurück, den der Landesverband Baden-Württemberg im Verband Deutscher Sinti und Roma und das Land Baden-Württemberg im November 2013 geschlossen haben.
Pressemitteilung
Heidelberg, 24. Juli 2017
Forschungsstelle Antiziganismus an der Universität Heidelberg
Wissenschaftler untersuchen Ausgrenzung von Sinti und Roma in Geschichte und Gegenwart
Eine Forschungsstelle, die sich dem Thema der Ausgrenzung, Diskriminierung und Verfolgung von Sinti und Roma in historischer Perspektive widmen wird, hat an der Universität Heidelberg ihre Arbeit aufgenommen. Die feierliche Eröffnung findet am 28. Juli 2017 statt. Die Einrichtung dieser Forschungsstelle Antiziganismus geht auf einen Staatsvertrag zurück, den der Landesverband Baden-Württemberg im Verband Deutscher Sinti und Roma und das Land Baden-Württemberg im November 2013 geschlossen haben. An der Eröffnungsveranstaltung, zu der der Rektor der Ruperto Carola, Prof. Dr. Bernhard Eitel, eingeladen hat, werden die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, der Vorsitzende des Landesverbandes, Daniel Strauß, und der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, teilnehmen.
„Mit der Förderung der Forschungsstelle Antiziganismus setzen wir ein Zeichen – gegen das Schweigen, für die Aufklärung. Damit wird das Land auch seiner historischen Verpflichtung den Sinti und Roma gegenüber gerecht“, betont Ministerin Bauer. Die neue Einrichtung wird aus Mitteln des baden-württembergischen Wissenschaftsministeriums finanziert. Die Forschungsstelle beschäftigt sich mit grundlegenden Fragen zu Ursachen, Formen und Folgen des Antiziganismus in den europäischen Gesellschaften vom Mittelalter bis in die Gegenwart.
„Ausgehend von der bis heute anhaltenden Stigmatisierung von Sinti und Roma gilt es, Stereotype, Vorurteile und die daraus resultierenden Mechanismen der Ausgrenzung historisch fundiert unter dem Dach der noch jungen Antiziganismusforschung zu untersuchen. Dies ist eine Aufgabe von großer wissenschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Dringlichkeit“, betont der Heidelberger Zeithistoriker Prof. Dr. Edgar Wolfrum, der das Konzept für die Forschungsstelle mit Mitarbeiterinnen des Arbeitsbereichs Minderheitengeschichte und Bürgerrechte in Europa erarbeitet hat. Übergreifend sollen zudem interdisziplinäre Untersuchungen im Kontext der Rassismus-, Gewalt- und Inklusionsforschung durchgeführt werden. Angestrebt werden dabei Kooperationen mit verschiedenen Wissenschaftsbereichen innerhalb der Universität sowie mit Partnern an anderen Forschungseinrichtungen.
Die Forschungsstelle Antiziganismus ist am Historischen Seminar der Universität Heidelberg angesiedelt. Neben der Leitung werden ihr zwei in diesem Bereich ausgewiesene Forscher angehören; zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses werden außerdem zwei Promotionsstipendien vergeben. Aufgabe der Forschungsstelle wird es auch sein, Lehrveranstaltungen anzubieten. Mit ihrer Einrichtung reagieren die Initiatoren auf die Tatsache, dass in Deutschland bislang keine eigenständige Forschungsstelle und kein Lehrstuhl zu diesem Forschungsgebiet existiert.
Zum Auftakt der feierlichen Eröffnung spricht der Rektor. Mit Grußworten werden sich anschließend Theresia Bauer und Daniel Strauß an die Gäste wenden. Prof. Wolfrum stellt die Arbeit der neuen Einrichtung vor. „Zum Geleit“ spricht auch Romani Rose, der zugleich Vorsitzender des in Heidelberg angesiedelten Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma ist.
www.uni-heidelberg.de/fakultaeten/philosophie/zegk/histsem/forschung/forschungsstelle_antiziganismus.html
Kontakt:
Universität Heidelberg
Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
http://www.uni-heidelberg.de/fakultaeten/philosophie/zegk/histsem/forschung/fors...
Criteria of this press release:
Journalists
History / archaeology, Social studies
transregional, national
Organisational matters, Research projects
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).