idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
08/03/2017 09:38

Studie zu religiöser Entwicklung wird fortgesetzt

Sandra Sieraad Pressestelle
Universität Bielefeld

    Neue Förderung für Projekt der Universitäten Bielefeld und Chattanooga

    Mit einer neuen Förderung können religionspsychologische Teams der Universitäten Bielefeld und University of Tennessee at Chattanooga (USA) ihre Forschung zu religiöser Entwicklung im Lebenslauf von Personen ausweiten und vertiefen. Die Forschenden um Heinz Streib (Universität Bielefeld) und Ralph W. Hood (University of Tennessee, USA) können in ihrem Projekt so immer mehr Menschen über viele Jahre begleiten, also ihre Längsschnittstudie ausweiten. Die John Templeton Foundation (Pennsylvania, USA) fördert die neue Projektphase ab 2018 mit 1,25 Millionen Euro.

    Wie verändert sich das, woran Menschen glauben, im Verlauf des Lebens? Wie denken Menschen selbst in unterschiedlichen Lebensphasen über ihr Leben nach und über das, was für sie darin bedeutsam und sinnstiftend ist? Wie verlaufen solche Veränderungen in Deutschland – und wie im Vergleich dazu in den USA? Die Professoren Heinz Streib und Ralph W. Hood und ihre Forscherteams in Bielefeld und in den USA erforschen diese Fragen seit mehreren Jahren in verschiedenen Projekten. Seit 2014 läuft die erste Phase ihrer groß angelegten kulturvergleichenden Längsschnittuntersuchung zur religiösen Entwicklung. Die John Templeton Foundation (Pennsylvania, USA) und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördern das Projekt.

    Die deutsch-amerikanischen Teams um Streib und Hood—zum Bielefelder Team gehören unter anderem die Psychoanalytikerin Dr. Barbara Keller und die Linguistin Ramona Bullik—verbinden in ihrer Forschung quantitative und qualitative Methoden: in einem umfangreichen Fragebogen werden etwa zu mehreren Messzeitpunkten Dimensionen der Persönlichkeit, mystische Erfahrungen sowie psychologisches Wohlbefinden und Wachstum erhoben. Damit wird es möglich, Veränderungen direkt zu erfassen und Beobachtungen über die Zeit zu beschreiben. Gleichzeitig wird eine Auswahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer danach gefragt, wie sie selbst auf ihr Leben schauen, und wie sie Veränderungen wahrnehmen.

    In dem sogenannten „Faith-Development-Interview“ (dem von James Fowler entwickelten Leitfragen-Interview zu religiöser Entwicklung) wird nach der Lebensgeschichte, nach Beziehungen, Werten und Religiosität beziehungsweise Weltanschauung gefragt. Befragt werden Erwachsene aller Altersgruppen, mit unterschiedlichsten religiösen, spirituellen oder anderen, etwa atheistisch humanistischen, Orientierungen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt haben über 4.400 Personen in den Projekten und zu unterschiedlichen Zeitpunkten den Fragebogen ausgefüllt. Etwa 800 Personen wurden zusätzlich in einem Faith-Development-Interview befragt.

    Nun ist geplant, diese gewonnene Datenbasis in der neuen Projektphase um mehrere hundert Interviews und Fragebogenteilnahmen zu erweitern. Die neue Projektphase beginnt im Januar 2018 und ist auf 33 Monate angelegt. „Wir decken dann durch die große Menge der Interviews die religiösen Landschaften beider Kulturen gut ab“, erläutert Streib. Das Besondere im laufenden und neuen Projekt ist jedoch die Längsschnittuntersuchung, die auf einer erneuten Teilnahme der Interviewpartner an einem Fragebogen sowie einem Faith-Development-Interview nach mehreren Jahren beruht. „Dieser Schritt ist in der Forschung zu religiöser Entwicklung bisher einzigartig und kann die Frage beantworten, ob tatsächlich und in welcher Art und Weise reli-giöse Entwicklung stattfindet“, erläutert Streib und führt weiter aus: „Hochinteressant wird un-ter anderem sein, welche Entwicklung Menschen berichten, die sich als ‚spirituell‘ bezeichnen, und ob sich hier Unterschiede im deutsch-amerikanischen Vergleich zeigen.“ Ebenfalls spannend seien auch die Veränderungen, wie in den Interviews einschneidende Ereignisse wie Konversion und Dekonversion einige Jahre später erzählt und interpretiert werden.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Heinz Streib, Universität Bielefeld
    Fakultät für Geschichtswissenschaften, Theologie und Philosophie
    E-Mail: heinz.streib@uni-bielefeld.de
    Telefon: 0521 106-3377


    More information:

    http://• http://www.uni-bielefeld.de/theologie/forschung/religionsforschung/forschung/str...
    http://• Pressemitteilung: Studie zu Spiritualität in Deutschland (10.11.2015): https://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/pressemitteilungen/entry/menschen_leben_ihre_...
    http://• Pressemitteilung: Studie zu den Begriffen Spiritualität und Religiosität (24.02.2012): https://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/pressemitteilungen/entry/eher_spirituell_als_...


    Images

    Prof. Dr. Heinz Streib.
    Prof. Dr. Heinz Streib.
    Source: Foto: Universität Bielefeld


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Religion, Social studies
    transregional, national
    Cooperation agreements, Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).