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Wissenschaft
Rund 14 Millionen aller Deutschen leiden unter langanhaltenden chronischen Schmerzen, 20 Prozent davon länger als 20 Jahre. Die Kosten für das Gesundheitssystem sind entsprechend hoch: Für Behandlung, Krankengeld, Arbeitszeitverlust und Vorruhestand werden jährlich rund 38 Milliarden Euro ausgegeben. Die LWL-Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) möchte im Rahmen eines Forschungsprojekts die für den Schmerz zuständigen Mechanismen im Gehirn verstehen und auf diesem Wege wichtige Fortschritte in der Schmerzbehandlung erzielen. Dafür sucht die Klinik nun Schmerzpatienten sowie Gesunde.
Vor allem unkontrollierbare wiederkehrende Schmerzattacken beeinträchtigen die Lebensqualität von Betroffenen. Bislang wurden die für den Schmerz verantwortlichen Mechanismen im Gehirn nur bei gesunden Probanden untersucht. Bei Schmerzpatienten sind sie weitgehend unbekannt. Gerade aber ein Verständnis dieser Mechanismen und für deren vermutlich gestörte Funktion könnten helfen, gezielt den chronischen Schmerz zu behandeln.
Prof. Dr. Martin Diers, Professor für Klinische und Experimentelle Verhaltensmedizin an der LWL-Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Bochum, hat ein neues Forschungsprojekt ins Leben gerufen. Gemeinsam mit seinem Team möchte er die Schmerzverarbeitung erforschen und damit das Wissen um Entstehung, Aufrechterhaltung und Therapie von chronischen Schmerzen erweitern. Im Fokus des Forschungsvorhabens steht das Störungsbild der Fibromyalgie. Fibromyalgie umschreibt einen Beschwerdekomplex, der sich insbesondere durch starke, chronische Muskelschmerzen am ganzen Körper bemerkbar macht.
Bei dem Projekt handelt es sich um eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Studie, für die sowohl Fibromyalgie-Patienten als auch gesunde Probanden im Magnetresonanztomografen (MRT) untersucht werden. Die dabei erlangten Aufnahmen zur Hirnaktivität beider Gruppen werden verglichen, um Unterschiede in den neuronalen Mechanismen vor allem zur Schmerzverarbeitung zu ermitteln.
Die LWL-Universitätsklinik sucht Fibromyalgie-Patienten, die einen Beitrag zur Erforschung dieser Krankheit leisten möchten. Teilnahmevoraussetzungen: Der Proband muss für ca. 100 Minuten ruhig im MRT liegen können, darf keine Metallteile oder elektrisch arbeitende Gesundheitshilfen im oder großflächige Tätowierungen am Körper haben. Alle Daten werden anonym erhoben und verarbeitet.
Um die Ergebnisse vergleichen zu können, werden darüber hinaus gesunde Probanden im Alter von 35 bis 65 Jahren gesucht, die ebenfalls die genannten Teilnahmevoraussetzungen erfüllen müssen, aber ansonsten nicht an einer chronischen Schmerzstörung erkrankt sein dürfen. Allen Teilnehmern wird eine Aufwandsentschädigung gezahlt.
Interessierte können sich unter folgenden Kontaktdaten mit dem Stichwort „Fibromyalgie-Patient/in“ bzw. „gesunde(r) Proband/in“ melden:
Telefon: 0234 5077-3226 (Anrufbeantworter)
E-Mail: mrt-studie-bochum@gmx.de
Criteria of this press release:
Journalists
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Psychology
transregional, national
Research projects
German
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