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08/22/2003 11:44

Biologischer Farbstoff bremst Fälscher

Silvia von Einsiedel Pressereferat
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

    BMBF fördert das Nanobiotechnologie-Projekt mit 2,87 Millionen Euro

    Dokumente nachzuahmen ist angesichts hochwertiger Scanner, Drucker und Farbkopierer kaum noch schwierig. Ein Forscher-Team um Norbert Hampp, Professor für Physikalische Chemie der Philipps-Universität Marburg, hat ein Verfahren entwickelt, das dem entgegenwirkt. Selbst dem findigsten Banknoten- und Pässe-Fälscher wird das Handwerk gelegt - mit einer Idee, die von der Natur abgeguckt ist. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert dieses Verbund-Projekt mit 2,87 Millionen Euro.

    Der biologische Farbstoff Bakteriorhodopsin stellt in der Natur das Schlüsselenzym für die Photosynthese des Halobacteriums salinarum dar - in der technischen Umsetzung kann es als optisches Sicherungselement genutzt werden. Bei Lichteinfall zeigt das Protein einen gut erkennbaren Farbwechsel von lila nach gelb (Photochromie), der bei Wegfall der Lichtquelle wieder in den Ausgangszustand zurückkehrt. Wird ein mit Bakteriorhodopsin beschichtetes Dokument durch Kopieren oder Scannen belichtet, ändert sich seine Farbe. Die Kopie unterscheidet sich also deutlich vom Original und kann schnell als Fälschung identifiziert werden.

    Eine Variante des Farbstoffs bietet darüber hinaus die Möglichkeit, Daten optisch zu speichern und zu verschlüsseln. Der lichtinduzierte Farbwechsel ist derart präzise steuerbar, dass über einzelne Farb-Nuancen Informationen gesichert werden können. Dabei können Speicherkapazitäten von mehreren Megabyte pro Quadratzentimeter erreicht werden; dies geht weit über die Kapazität derzeitiger Magnetstreifen und Speicherchips hinaus. Das Bakteriorhodopsin lässt sich zudem mit Hilfe biotechnologischer Methoden in großen Mengen preisgünstig herstellen.

    Derzeit wird das im Rahmen des BMBF Verbund-Projekts entwickelte Verfahren in einem Großversuch an Ausweispapieren in der Praxis erprobt. Neben der Philipps-Universität Marburg sind auch die Firmen Agfa-Gevaert AG und die MIB GmbH (Munich Innovative Biomaterials) beteiligt.

    Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten www.nanobio.de unter dem Stichwort: "Multifunktionale optische Sicherungssysteme auf der Basis von Bakteriorhodopsin"


    More information:

    http://www.bmbf.de/presse01/921.html
    http://www.nanobio.de/docs/ipt40.PDF
    http://www.nanobio.de/


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    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry, Information technology
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

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