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Lungenentzündungen gehören zu den häufigsten Komplikationen bei älteren Krankenhauspatienten ab 60 Jahren: Bei schwerem Verlauf stirbt etwa jeder zehnte an den Folgen der sogenannten Pneumonie. Hohes Alter, Mangelernährung und Bettlägerigkeit erhöhen das Risiko für eine Infektion der Atemwege um ein Vielfaches. Wird die Lungenentzündung zu spät erkannt, schwebt der Patient in Lebensgefahr. Zum internationalen Tag der älteren Menschen 2017 erklären Experten der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP), wie Angehörige ihren älteren Verwandten dabei helfen können, während des Krankenhausaufenthalts eine Lungenentzündung zu vermeiden.
Lange Bettlägerigkeit – etwa nach einem Sturz oder einer Operation – kann bei Senioren eine Lungenentzündung begünstigen. Im Liegen atmen die Betroffenen flacher als in aufrechter Position. Zudem haben sie Schwierigkeiten beim Abhusten, sodass die tieferen Bereiche der Lunge nicht ausreichend „durchlüftet“ werden und sich Schleim in den Bronchien ansammelt. Ist das Immunsystem zusätzlich durch das Alter oder eine Mangelernährung geschwächt, nisten sich schnell Bakterien auf diesem Nährboden ein. Auch wenn Senioren sich beim Essen oder Trinken verschlucken, können Fremdkörper in die Lunge gelangen und dort eine Entzündung auslösen.
„Gerade bei Senioren verläuft die Pneumonie oft ohne typische Anzeichen wie Fieber, Husten oder eitrigen Auswurf“, erklärt Dr. med. Sven Stieglitz, Sprecher der Gruppe „Pneumologische Altersmedizin“ der DGP. Die Lungenentzündung sei dann nur schwer von einer harmloseren Bronchitis zu unterscheiden. Deshalb sei es wichtig, dass Menschen sich ab dem 60. Lebensjahr gegen Pneumokokken impfen lassen. Die Impfung schützt vor einem schweren Verlauf der Lungenentzündung – vorausgesetzt, der Schutz wird etwa alle sieben Jahre aufgefrischt. „Lungenentzündungen im Krankenhaus sind eine schwere, aber vermeidbare Komplikation“, sagt DGP-Experte Stieglitz. „Pfleger und Angehörige können während des Krankenhausaufenthalts vieles tun, um das Risiko zu verringern.“ Die folgenden fünf Maßnahmen empfehlen Experten besonders:
• Nach der Operation sollte der Patient möglichst schnell wieder in Bewegung kommen. Angehörige können beim Umlagern, Aufsetzen oder Aufstehen helfen, sofern der Patient dazu in der Lage ist.
• Im Alter leiden viele Menschen auch an Schluckstörungen. Patienten sollten beim Essen und Trinken aufrecht sitzen, damit ihnen das Schlucken leichter fällt.
• Gründliche Mundhygiene verhindert, dass sich Bakterien im Hals- und Rachenbereich ansammeln.
• Die Fenster des Krankenzimmers sollten regelmäßig zum Lüften geöffnet werden.
• Regelmäßige Atemübungen helfen, die Atemmuskulatur wieder aufzubauen und die Lunge zu belüften. Die regelmäßige Anwendung von Atemtherapiegeräten öffnet die Bronchien und lockert den zähen Schleim. Alternativ kann der Patient einen Luftballon aufpusten oder Wattebäuschchen durch einen Strohhalm blasen.
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Kontakt für Journalisten:
Lisa Ströhlein
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin
Pressestelle
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel.: 0711 89 31 459
Fax: 0711 89 31 167
stroehlein@medizinkommunikation.org
Criteria of this press release:
Journalists
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German
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