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Wissenschaft
Das gesellschaftliche Bewusstsein, den innerstädtischen Schadstoffausstoß senken und hierzu emissionsfreie Mobilität flächendeckend etablieren zu müssen, ist so groß wie nie zuvor. Dass hierbei insbesondere Bewohnerinnen und Bewohner städtischer Quartiere von neuen Mobilitätskonzepten profitieren können und an welchen Kriterien solche Konzepte dann ausgerichtet sein sollten, hat das vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur und der Freien und Hansestadt Hamburg geförderte Modellvorhaben e-Quartier Hamburg untersucht, an dem die HafenCity Universität Hamburg (HCU) als wissenschaftlicher Partner beteiligt war.
In Anwesenheit von Vertretern des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie der Freien und Hansestadt Hamburg wurden am 12. Oktober Methodik, Ergebnisse und Erkenntnisse des Projektes an der HCU Hamburg vorgestellt. Zentrales Ergebnis: Das Potenzial zur Elektrifizierung von Quartiersmobilität ist grundsätzlich hoch und wird begünstigt durch einen möglichst breiten Nutzungsmix von Wohnen und Gewerbe, durch eine gute ÖPNV-Anbindung und Nahversorgung des betreffenden Quartiers sowie bestimmte demografische und städtebauliche Faktoren.
Untersucht wurde die gemeinschaftliche Nutzung von Fahrzeugen im stationsgebundenen Carsharing der jeweiligen Haus-und Quartiersbewohner mit einem besonderen Fokus auf dem Einsatz von Elektrofahrzeugen. Hierbei wurde festgestellt, dass aus Nutzersicht bestehende Vorbehalte sich dahingehend auswirken, dass Elektroautos zwar gleich häufig genutzt wurden wie konventionell angetriebene Fahrzeuge, die Mietdauer und die absolvierte Streckenlänge aber deutlich geringer waren als bei konventionellen Vergleichsfahrzeugen. Dies legt die Vermutung nahe, dass offenbar den E-Autos hinsichtlich deren Reichweite subjektiv nicht das „zugetraut“ wurde, was sie objektiv leisten können, sie also unterhalb der tatsächlichen Möglichkeiten genutzt wurden. Und auch eine weitere Hypothese überrascht: Die unterschiedlichen Carsharingsysteme mit stationsgebundenem Zugang oder Zugang ohne Stationsbezug („freefloating“) werden im Quartier nicht als Konkurrenz erlebt, sondern können sich dort sinnvoll ergänzen.
In dem mehrjährigen Vorhaben wurde zunächst eine Differenzierung unterschiedlicher Typologien von Stadtstrukturen vorgenommen, sodann eine Kriterien geleitete Bewertung (Präqualifizierung) einer Vielzahl einzelner Quartiere durchgeführt und schließlich die quartiersgenaue Konfiguration und Flächenallokation analysiert. An insgesamt 14 Quartierstandorten in Hamburg (10) und der Metropolregion (4) wurden Mobilitätsangebote mit batterieelektrischen und konventionellen Fahrzeugen umgesetzt. Hieran waren bis zu 400 Nutzerinnen und Nutzer beteiligt, von denen einige in einem eigens entwickelten Mobilitätsmanagement in Workshops und über sogenannte Mobilitätstagebücher in die Untersuchung einbezogen wurden. Ein wichtiger Fokus der Untersuchung lag auf dem Zusammenspiel zwischen Wohnungswirtschaft und den Anbietern der Mobilitätsdienstleistungen. Bestehende Defizite wurden benannt, Ansätze zur Verfahrensoptimierung entwickelt sowie strategische Ableitungen für künftiges Handeln vorgenommen.
An dem vom Bund mit insgesamt rund 2,2 Mio. Euro und aus Klimaschutzmitteln der FHH mit 460 Tsd. Euro geförderten Projekt haben eine Vielzahl assoziierter Partner und zuletzt sechs feste Projektpartner mitgewirkt. Neben der HCU Hamburg waren beteiligt: cambio CarSharing, D&K Drost Consult GmbH, GfG Hoch-Tief-Bau, Starcar und die Projektleitstelle hysolutions.
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
Construction / architecture, Environment / ecology, Traffic / transport
transregional, national
Research projects, Research results
German
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