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Wissenschaft
Neue Medikamente gegen Autoimmunkrankheiten entwickeln: Dieses Ziel verfolgt ein Firmengründungsteam vom Universitätsklinikum Würzburg. Das Projekt wurde nun mit einem Preis von 500.000 Euro ausgezeichnet.
Große Freude bei Dr. Valentin Bruttel (Projektleiter), Professor Jörg Wischhusen (Wissenschaftlicher Berater) und Dr. Benedikte Hatz (Beraterin Unternehmensentwicklung) vom Team AIM Biologicals, das an der Frauenklinik des Universitätsklinikums Würzburg entstanden ist: Die Wissenschaftler erhielten einen der m4-Awards, die am 10. Oktober 2017 in München feierlich verliehen wurden.
Das Preisgeld von 500.000 Euro werden sie verwenden, um die Entwicklung neuer Medikamente gegen Autoimmunkrankheiten wie Multiple Sklerose voranzutreiben. Im Idealfall soll ihr Projekt in eine Unternehmensgründung münden.
Die m4-Förderpreise werden alle zwei Jahre als Ergebnis eines bayernweiten Wettbewerbs in der angewandten molekularen Medizin verliehen. Das Preisgeld stammt vom bayerischen Wirtschaftsministerium; die Organisation liegt bei BioM, der Koordinierungsstelle der bayerischen Biotechnologie-Aktivitäten.
Das Projekt der Würzburger Preisträger
Fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung in den westlichen Industrienationen leiden an Autoimmunerkrankungen: Ihr Immunsystem richtet sich mit einer überschießenden Reaktion gegen den eigenen Körper. Die gängigen Therapien unterdrücken aber nicht nur diese schädlichen, sondern auch schützende Immunreaktionen, die sich zum Beispiel gegen Krankheitserreger oder Tumorzellen richten. Das verursacht schwere Nebenwirkungen.
Während einer Schwangerschaft sind solche schweren Nebenwirkungen interessanterweise nicht zu beobachten – obwohl auch hier Immunreaktionen der Mutter gegen vom Vater abstammende embryonale Strukturen unterdrückt werden. Vom Immunsystem der Mutter werden diese embryonalen Gewebe zwar als „fremd“ eingestuft, aber nicht attackiert. In ihrem Körper werden also einzelne Immunreaktionen gezielt und effektiv unterdrückt.
Valentin Bruttel hat in der Arbeitsgruppe von Jörg Wischhusen einen neuartigen Mechanismus entdeckt, der eine genau solch gezielte und effektive Unterdrückung einzelner Immunreaktionen ermöglicht. Auf dieser Basis hat sein Team die optimierte, vielseitig anwendbare und auf löslichen Proteinen basierende Plattformtechnologie AIM Biologicals entwickelt.
Mit der Förderung durch den m4-Award wollen die Würzburger die Technologie nun für Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose oder Neuromyelitis Optica anpassen und intensiv testen. Bruttels Team möchte Medikamente entwickeln, die einfach verabreicht werden können, aber dennoch sehr gezielt und nebenwirkungsarm schädliche Autoimmunreaktionen stoppen.
Ehrende und Geehrte (von links): Prof. Horst Domdey (Geschäftsführer BioM), Prof. Jörg Wischhusen, D ...
Foto: BioM
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Economics / business administration, Medicine
transregional, national
Research projects, Transfer of Science or Research
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