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09/02/2003 11:28

Rechtsradikalismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt

Dr.-Ing. Karl-Heinz Kutz Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    Rechtsradikalismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt - ein Forschungsprojekt an der Universität Rostock

    Im Heft 18 der Rostocker Informationen zu Politik und Verwaltung werden Forschungsergebnisse zu Rechtsradikalismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt in Mecklenburg-Vorpommern von Dr. Gudrun Heinrich und Prof. Dr. Nikolaus Werz vorgestellt.
    Seit März 2002 ist am Lehrstuhl für Vergleichende Regierungslehre des Institutes für Politik- und Verwaltungswissenschaften ein mit Geldern des Europäischen Sozialfonds im Rahmen des bundesweiten Xenos-Programmes finanziertes Projekt angesiedelt. Inhalt des auf drei Jahre befristeten Projektes ist es zum einen, ein Angebot für Lehre und Fortbildung zur Verfügung zu stellen, um MultiplikatorInnen für die Arbeit gegen Rechtsradikalismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt zu schulen. Zum anderen gehört auch die Bündelung und Präsentation der vielfältigen Forschungsprojekte in Mecklenburg-Vorpommern, die sich mit Fragen von Rechtsradikalismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt befassen, zu den Anliegen des Projektes.
    Im Rahmen der Publikationsreihe des Institutes für Politik- und Verwaltungswissenschaften wurden die Forschungsberichte von Wissenschaftlern aus Mecklenburg-Vorpommern publiziert, die sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit der Thematik befassen.
    Die Frage, ob der aktuelle Rechtsradikalismus als soziale Bewegung zu klassifizieren ist, wird von Rainer Benthin (Leiter der Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt an der Fachhochschule Stralsund) diskutiert, der damit die politikwissenschaftliche Perspektive der Rechtsradikalismusforschung vertritt. Nach einer eingehenden Betrachtung der konstituierenden Charakteristika des Idealtyps "sozialer Bewegungen", kommt er zu dem Schluss, dass der aktuelle Rechtsradikalismus als soziale Bewegung eingeschätzt werden kann. Damit kann ein strukturierter Instrumentarienkatalog in der Rechtsradikalismusforschung Anwendung finden, der die Analyse des Phänomens und die Zusammenfassung seiner unterschiedlichen Facetten und Ausdrucksformen in systematisierender Perspektive erleichtert.
    PD Dr. Wilfried Schubarth, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl "Schulpädagogik und schulbezogene Bereiche der Sozialpädagogik" der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald hat mit Blick auf Mecklenburg-Vorpommern die Streit-schlichterprogramme und deren Umsetzung in den Schulen untersucht. Schubarth betont, dass die Etablierung von Streitschlichtergruppen ein zentraler Schwerpunkt der schulischen Präventionsarbeit in Mecklenburg-Vorpommern ist, dabei steht die langfristige Verbreitung und Verankerung der Medikationsarbeit in den Schulen weiterhin vor zahlreichen Herausforderungen. Der Bericht kommt u. a. zu dem Schluss, dass Streitschlichterprogramme nur dann erfolgreich sein können, wenn sie von allen am Schulleben Beteiligten mitgetragen werden und im Schulalltag verankert sind.
    Das Kriminologische Institut der Universität Greifswald hat sowohl 1998 als auch im Jahr 2002 alle Schülerinnen und Schüler aller 9. Klassen der Greifswalder Schulen nach Gewalterfahrungen und fremdenfeindlichen Einstellungen befragt. Prof. Dr. jur. Frieder Dünkel (Lehrstuhl für Kriminologie an der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald) und Bernd Geng (Soziologe, M.A.) stellen dabei u. a. fest. dass sich bei allen Aussagen, die Fremdenfeindlichkeit betreffen, ein eindeutiger Rückgang der Zustimmung feststellen lässt. Geng, der selbst bei zahlreichen Befragungen anwesend war, führt den Rückgang nicht darauf zurück, dass die SchülerInnen gelernt haben, ihre Antworten nach Opportunitätsgesichtspunkten zu verändern. Als Ursache für den deutlichen Rückgang wird auf die intensive Präventionsarbeit in Greifswald verwiesen, wo in nahezu jeder Schule Projekte und Aktionen stattgefunden haben.
    Im Rahmen des Xenos Projektes am Institut für Politik- und Verwaltungswissenschaften wird im November diesen Jahres eine Tagung unter dem Titel "Jugend und Politik - Verdrossenheit?" stattfinden, deren Ergebnisse wiederum in der Reihe des Institutes publiziert werden.

    Ansprechpartner:
    Dr. Gudrun Heinrich
    T: 0381 498 4452
    gudrun.heinrich@wisofak.uni-rostock.de


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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