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Wissenschaft
Die Kieler Historikerin Professorin Gabriele Lingelbach erhält im Kollegjahr 2018/2019 das renommierte Forschungsstipendium des Historischen Kollegs München. Es umfasst eine einjährige Freistellung samt Übernahme aller Kosten für eine Vertretungsprofessur. Lingelbach will in dieser Zeit ihr Buchprojekt „Deutschland in der Welt – die Welt in Deutschland. Eine Globalgeschichte Deutschlands im 19. und 20. Jahrhundert“ zu Ende führen. Das Überblickswerk soll als erstes seiner Art die deutsche Geschichte der vergangenen zwei Jahrhunderte aus einer globalgeschichtlichen Perspektive darstellen.
Globalgeschichte ist ein seit einigen Jahren wachsendes Forschungsfeld. Zentral für den Ansatz ist, dass er Prozesse der transnationalen und transkulturellen gegenseitigen Wahrnehmung, der Interaktion, des Austauschs und der Verflechtung auf sozialer, ökonomischer, politischer sowie kultureller Ebene analysiert. Gefragt wird, inwieweit lokale, regionale und nationale Entwicklungen über äußere „Einflüsse“ initiiert, dynamisiert oder in bestimmte Richtungen gelenkt wurden. Dahinter steht das Anliegen, aus dem engen Gehäuse der klassischen Nationalgeschichtsschreibung herauszukommen und zugleich die gegenwärtige Globalisierungserfahrung und -wahrnehmung in ihrer historischen Tiefendimension zu erfassen.
„In meinem Buch setze ich deshalb vier Themenschwerpunkte: Erstens beschreibe ich den ‚Im- und Export’ von Menschen aus migrationsgeschichtlicher Perspektive, zweitens den Im- und Export von Waren in Form einer wirtschaftshistorischen Globalisierungsgeschichte, drittens den Im- und Export von Herrschaft unter anderem in Anbindung an die Kolonialismus- und Imperialismusforschung sowie viertens den Im- und Export von Wissen unter Verwendung neuerer Ansätze in der Ideen- und Kulturgeschichtsschreibung“, erläutert Lingelbach. Überwölbt werden diese Analysen durch die leitende Fragestellung, wie sich Machtverhältnisse zwischen deutschen Akteuren und den mit ihnen in Interaktion tretenden Akteuren anderer Weltregionen manifestierten und entwickelten.
Ein Foto steht zum Download bereit:
http://www.uni-kiel.de/download/pm/2017/2017-345-1.jpg
Bildunterschrift: Die Kieler Historikerin Professorin Gabriele Lingelbach erhält das renommierte Forschungsstipendium des Historischen Kollegs München. Foto: Ute Boeters
Historisches Kolleg München:
Das Historische Kolleg mit Sitz in der Münchener Kaulbach-Villa wurde 1980 nach Art eines “Institute for Advanced Study“ vom Stiftungsfonds Deutsche Bank zur Förderung der Wissenschaft in Forschung und Lehre und vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft zur Förderung namhafter, hervorragend qualifizierter Historiker des In- und Auslandes in München errichtet. Es fördert deutsche und ausländische Gelehrte, die sich im Bereich der historisch orientierten Wissenschaften durch herausragende Leistungen in Forschung und Lehre ausgewiesen haben. Die Einrichtung wird vom Freistaat Bayern sowie von privaten Stiftern finanziert.
Kontakt:
Prof. Dr. Gabriele Lingelbach
Historisches Seminar
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
E-Mail: Lingelbach@histosem.uni-kiel.de
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Presse, Kommunikation und Marketing, Dr. Boris Pawlowski
Postanschrift: D-24098 Kiel, Telefon: (0431) 880-2104, Telefax: (0431) 880-1355
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Die Kieler Historikerin Professorin Gabriele Lingelbach erhält das renommierte Forschungsstipendium ...
Source: Foto: Ute Boeters
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
Cultural sciences, History / archaeology
transregional, national
Contests / awards, Scientific Publications
German
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