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09/03/2003 10:21

Forschungs- und Lizenzvertrag mit "BayernPatent"

Dr. Johannes Ehrlenspiel Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Im Auftrag der Technischen Universität München verhandelte BayernPatent mit der Pieris Proteolab AG erfolgreich einen Forschungs- und Lizenzvertrag, der langfristig die gemeinsame Entwicklung von Lipocalinen und Anticalinen sichert.

    Anticaline stellen eine neue Klasse von künstlichen Proteinen dar, die auf der Lipocalinarchitektur beruhen und eine Alternative zu Antikörpern bieten.

    Dabei konzentriert sich PIERIS auf die Produktentwicklung, während Forscher der Technischen Universität die begleitende Grundlagenforschung leisten. Das Forscherteam wird angeführt von Prof. Dr. Skerra, Ordinarius für Biologische Chemie der TU München und Erfinder der Anticalin-Technologie, der zugleich auch Mitgründer von PIERIS ist.

    "Diese Kollaboration wird die Anwendungsbreite der bereits bestehenden humanen Theracalin-Bibliothek mit über 10 Milliarden Anticalinen insbesondere für therapeutische Anwendungen erweitern", kommentiert Dr. Steffen Schlehuber, CSO der PIERIS Proteolab AG.

    Die TU München überträgt gemäß Lizenzvertrag zwei Patentanmeldungen auf PIERIS, von denen sich eine auf ein humanes Lipocalingerüst bezieht. Zukünftige Erfindungen im Rahmen des Forschungs- und Lizenzvertrags werden entweder exklusiv an PIERIS lizenziert oder in bestimmten Fällen auf PIERIS übertragen. Die TU München erhält neben Forschungsgeldern Meilensteinzahlungen und Lizenzgebühren.

    Ein weiterer Meilenstein in seinen Aktivitäten ist dieser Lizenzvertrag im Bereich der Biotechnologie auch für BayernPatent. Bereits bei der Gründung des Projekts vor etwa drei Jahren erklärte Wissenschaftsminister Hans Zehetmair: "Heute wird an den deutschen Hochschulen eine große Zahl von Erfindungen nicht verwertet". Dabei bergen die Hochschulen ein gewaltiges Potenzial an patentfähigen Erfindungen. "Weil an den Hochschulen jedoch wissenschaftliche Veröffentlichungen im Vordergrund stehen, ist vielen Mitarbeitern die Bedeutung von Patenten bisher nicht ausreichend bewusst", so der Minister.

    Als eine der größten Patentverwertungsagenturen in Deutschland hält BayernPatent mittlerweile über 100 Patentanmeldungen aus allen wichtigen Technologiebereichen im Portfolio. Einige dieser Patente wurden bereits erfolgreich an Firmen lizenziert. Bei 16 000 patentrelevanten Wissenschaftlern und einem F&E-Jahresbudget der Bayerischen Hochschulen von 1,5 Milliarden Euro wird in den nächsten Jahren ein großes Potenzial an neuen Erfindungen für die wirtschaftliche Verwertung prognostiziert.

    Ansprechpartner:
    Dr. Detlef Hinz
    Telefon 0 89 / 12 05-66 21, Fax -68 01, detlef.hinz@pst.fraunhofer.de

    Dr. Oliver Kemper
    Telefon 0 89 / 12 05-66 09, oliver.kemper@pst.fraunhofer.de

    BayernPatent - Die Bayerische Hochschulpatentinitiative
    c/o Fraunhofer-Patentstelle für die Deutsche Forschung PST
    Leonrodstraße 68
    80636 München
    Telefon 0 89 / 12 05-66 19, Fax -68 01, bayernpatent@pst.fraunhofer.de

    ------------------------------------------------------
    * BayernPatent
    Die Bayerische Hochschulpatentinitiative wurde durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und durch die Fraunhofer-Patentstelle für die Deutsche Forschung (PST) initiiert. Inzwischen findet zur Finanzierung durch das Land Bayern eine Kofinanzierung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) statt.

    Als eine der größten Einrichtungen ihrer Art in Deutschland verfügt BayernPatent über zehn Erfinderberater an neun Standorten in ganz Bayern und acht Patentmanager im zentralen Patent- und Lizenzbüro welches an der Fraunhofer-Patentstelle PST in München angesiedelt ist. Mit einem jährlichen Forschungsbudget von rund 1,5 Milliarden Euro und ihren ca. 16 000 Wissenschaftlern, die in patentrelevanten Bereichen arbeiten, stellen die Universitäten und Fachhochschulen den leistungsstärksten Innovationspool für Technologien des Freistaats Bayern dar.

    Zurzeit hält BayernPatent in seinem Portfolio mehr als 100 Patentfamilien. Hierbei sind alle wichtigen und wirtschaftlich relevanten Marktsegmente vertreten: Biotechnologie, Chemie, Physik, Elektronik, Maschinenbau, Informationstechnologien, Werkstoffwissenschaften und Medizintechnik. Die aktuellen Technologieangebote sind unter www.bayernpatent.de zu finden.

    Weitere wissenschaftliche Gruppen werden von Fraunhofer PST betreut. Diese Technologietransfer-Einrichtungen sind die Patent- und Lizenzagentur im Deutschen Humangenomprojekt (PLA), das Büro für Technologietransfer im Nationalen Genomforschungsnetz (TT-NGFN) und die beiden Patentverwertungsagenturen ForschungsPatent und KlinikPatent, die bundesweit zahlreiche Forschungseinrichtungen und Kliniken betreuen.

    * PIERIS Proteolab AG
    Das biopharmazeutisches Unternehmen mit Sitz in Freising ist auf die Entwicklung und Kommerzialisierung von Anticalinen spezialisiert. Im Vordergrund steht die Therapie, aber auch die medizinische Diagnostik, insbesondere auf dem Gebiet der Krebs- und Entzündungskrankheiten.

    Anticaline sind maßgeschneiderte Rezeptorproteine mit antikörperartigen Eigenschaften. Sie werden aus natürlichen Mitgliedern der Lipocalin-Proteinfamilie gewonnen. PIERIS hat die revolutionäre Anticalin-Technologie entwickelt, die eine schnelle Herstellung von hochaffinen und spezifischen Bindungsproteinen als Produktkandidaten gegen krankheitsrelevante molekulare Zielstrukturen ermöglicht.

    PIERIS will mit Hilfe seiner Anticalin-Technologie durch proprietäre Entwicklungen sowie durch Lizenzvereinbarungen mit Pharma-, Biotechnologie- und Proteomik-Firmen ein umfassendes Produktportfolio aufbauen. Dazu entwickelte PIERIS die Theracalin-Bibliothek mit über 10 Milliarden Anticalinen, die gänzlich auf einer humanen Lipocalinstruktur basieren. Im Oktober 2002 konnte PIERIS eine Serie A Finanzierungsrunde über 12 Mio Euro abschließen.

    * Technische Universität München
    Die TUM gliedert sich in zwölf Fakultäten mit rund 20.000 Studierenden (davon 18 Prozent aus dem Ausland), 480 Professoren sowie rund 8 500 Mitarbeitern. Seit ihrer Gründung 1868 hat sich die TUM auf vielen Gebieten einen internationalen Ruf erworben. So hat sie eine Reihe von Nobelpreisträgern hervorgebracht: Heinrich Wieland (Chemie 1927), Hans Fischer (Chemie 1930), Rudolf Mößbauer (Physik 1961), Ernst Otto Fischer (Chemie 1973), Robert Huber (Chemie 1988).

    Die TUM besitzt aufgrund ihrer Fächerstruktur eine Alleinstellung in Europa. Die voll ausgebauten Natur- und Ingenieurwissenschaften werden durch die Medizin und die Lebenswissenschaften verstärkt. Zur Medizin gehört das Universitätsklinikum Rechts der Isar, angegliedert ist das Deutsche Herzzentrum (beide in München). Die Lebenswissenschaften umfassen den Gesamtbereich Nahrung und Ernährung sowie die biowissenschaftlichen Grundlagenfächer und sind im Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt zusammengefasst (in Freising).


    More information:

    http://www.bayernpatent.de
    http://www.pst.fraunhofer.de
    http://www.pieris.biz
    http://www.wzw.tum.de/bc


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    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Organisational matters, Science policy
    German


     

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