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Wissenschaft
DAAD fördert den wissenschaftlichen Austausch mit Australien im Rahmen eines Kooperationsprojekts der Justus-Liebig-Universität Gießen mit der University of Queensland (UQ) in Brisbane
Die strategische Partnerschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) mit australischen Universitäten spielt eine bedeutende Rolle im Rahmen ihrer Internationalisierungsstrategie „Fortschritt durch Internationalisierung – JLU International 2016-2026“; die Intensivierung der Kontakte wird auf verschiedenen Ebenen, über Fächergrenzen hinweg und mit einer großen Bandbreite von Forschungsthemen vorangetrieben.
Dank der Bewilligung eines Projekts mit dem Titel „Mechanisms controlling root architecture in crop plants“ („Mechanismen zur Kontrolle der Wurzelarchitektur in Kulturpflanzen“)
durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) wird es im kommenden Jahr möglich sein, auch die langjährige Kooperation der Professur für Pflanzenzüchtung der JLU mit Partnern an der University of Queensland (UQ ) in Brisbane weiter zu intensivieren. Ermöglicht werden im Rahmen der Programme des Projektbezogenen Personenaustauschs (PPP-Programme) des DAAD in den kommenden zwei Jahren jeweils zwei bilaterale Kurzforschungsaufenthalte an der Partnerinstitution in Australien beziehungsweise Gießen.
Von deutscher Seite werden Prof. Dr. Rod Snowdon, Inhaber der Professur für Pflanzenzüchtung am Fachbereich 09 – Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, und sein wissenschaftlicher Mitarbeiter Dr. Andreas Stahl das Projekt federführend begleiten. Antragsteller Dr. Kai Voss-Fels hatte die vorhandenen Kontakte genutzt, um im Oktober eine dreijährige Postdoc-Stelle an der UQ anzunehmen, so dass er die Forschungen nun von der anderen Seite begleiten kann – auch dies ein Beleg für die intensive fachliche Vernetzung und den lebendigen Austausch über Kontinente hinweg.
Beim jetzt bewilligten Projekt geht es darum, neue Erkenntnisse zum Wurzelwachstum bei Getreide zu vertiefen. In wechselseitig ergänzenden Vorarbeiten mit Dr. Lee Hickey, UQ, ist es den JLU-Agrarwissenschaftlern in den vergangenen zwei Jahren unerwartet gelungen, ein Gen zu identifizieren, das die Wurzelarchitektur in verschiedenen Getreidearten maßgeblich beeinflusst – und somit auch die Reaktion der Pflanze auf unterschiedliche Wasserverfügbarkeitsszenarien im Boden. „Vor dem Hintergrund des Klimawandels rückt für die Züchtung die Wurzel immer stärker in den Fokus; daher hat unsere Entdeckung eine sehr hohe Aktualität“, erklärt Prof. Snowdon. Interessanterweise sei das im Mittelpunkt der Arbeiten stehende Gen bereits seit langer Zeit sehr gut als Regulator des Blühverhaltens und der oberirdischen Pflanzenarchitektur beschrieben, seine unterirdische Funktion jedoch bis dato unbekannt.
Im Rahmen des jetzt bewilligten Projekts sollen mit Hilfe von Genomanalysen und detaillierten physiologischen Studien die genauen Mechanismen der Wurzelregulierung durch das Gen näher untersucht werden. Darüber hinaus wird die Nutzung verschiedener Wurzelformen in der Züchtung unterschiedlicher Getreidearten für Trockenstressstandorte in den Blick genommen.
Hessen – Queensland Universities
Seit 2004 unterhält das Land Hessen eine Landeshochschulkooperation mit Queensland. Seither können sich jedes Jahr hessische Studierende um einen Studienplatz an einer der neun Hochschulen in Queensland bewerben. Auch der wissenschaftliche Austausch ist rege, wie das jetzt im PPP-Programm des DAAD bewilligte JLU-Projekt auf dem Gebiet der Pflanzenzüchtung beispielhaft zeigt. Die Idee, dass Hessen-Queensland-Programm auf eine Forschungszusammenarbeit auszuweiten, stieß zuletzt auch bei einer Delegationsreise nach Australien auf fruchtbaren Boden. JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee stellte im Oktober 2017 – in seiner Rolle als Sprecher der Konferenz hessischer Universitätspräsidien (KHU) und in Abstimmung mit dem HMWK – in Brisbane die Forschungsstärke der hessischen Universitäten im Rahmen eines Roundtable zum Thema „Potential Research Cooperation Scheme of Hessen – Queensland Universities” vor. Dabei wurde deutlich, dass der Wunsch nach verstärkter Zusammenarbeit auf beiden Seiten besteht.
PPP-Programme
Zur Stärkung der Wissenschaftsbeziehungen zwischen einer deutschen und einer ausländischen Einrichtung und Förderung partnerschaftlicher Forschungsaktivitäten unterstützt der DAAD in den Programmen des Projektbezogenen Personenaustauschs (PPP-Programmen) gemeinsame, bi-nationale Forschungsprojekte von hohem wissenschaftlichem Niveau. Ziel des Programms ist die Intensivierung der Kooperation zwischen australischen und deutschen Forschergruppen, die gemeinsam an einem spezifischen wissenschaftlichen Vorhaben arbeiten. Die Projektmittel sind für die Mobilitätskosten der deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer bestimmt und dienen insbesondere dazu, den am Projekt beteiligten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern einen Forschungsaufenthalt an der ausländischen Partnereinrichtung zu ermöglichen.
Kontakt
Prof. Dr. Rod Snowdon
Professur für Pflanzenzüchtung
Interdisziplinäres Forschungszentrum für Biosystems und Umweltsicherung (IFZ)
Heinrich-Buff-Ring 26-32, 35392 Gießen
Telefon: 0641 99-37420; E-Mail: rod.snowdon@agrar.uni-giessen.de
http://www.plantbreeding-giessen.de
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Biology
transregional, national
Cooperation agreements
German
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