idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Zum 500. Reformationsjubiläum führt die Theatergruppe des Instituts für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen Heinrich Kielmanns Komödie „Tetzelocramia“ auf – Vorstellungen am 1., 7., 9., 11. und 14. Dezember 2017
Ist Gelegenheitsdichtung nicht in dem Moment hinfällig, in dem der Anlass für ihre Komposition verstrichen ist? Sicherlich nicht, wenn das Jubiläum des Anlasses alle 100 Jahre wiederkehrt und die Texte mit Witz und Verstand verfasst sind. – Dieser Gedanke steht hinter der Textauswahl der Theatergruppe des Instituts für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) für das diesjährige Reformationsjubiläum. Mit Heinrich Kielmanns „Tetzelocramia“ bringen die Gießener Studierenden aus der großen Auswahl von Schauspielen, die für das erste Reformationsjubiläum 1617 verfasst worden sind, jenes Stück auf die Bühne, das sicherlich mit dem meisten Witz die Vorgaben umsetzt, die in verschiedenen protestantischen Ländern für die Feier des 100. Jubiläums des sogenannten Thesenanschlags Luthers erlassen worden waren.
Es handelt sich bei „Tetzelocramia“ um eine erneute Kostprobe frühneuzeitlicher Polemik, wie immer mit einem Augenzwinkern und großer Spielfreude vorgetragen von den Studierenden der JLU unter der Anleitung der Germanistin Prof. Dr. Cora Dietl. In diesem Jahr sind besonders viele Aufführungen geplant: am 1. Dezember in Bamberg, am 7. Dezember in Hungen, am 9. Dezember in Grünberg, am 11. Dezember in Gießen und am 14. Dezember 2017 in Marburg. Das Gießener Publikum sollte sich besonders den Termin am 11. Dezember 2017 um 18 Uhr in der Pankratiuskapelle im Kalender vormerken.
Die Medienvertreterinnen und -vertreter sind zudem herzlich eingeladen
zur Generalprobe am 27. November 2017
um 17 Uhr im Philosophikum I, Otto-Behaghel-Straße 10, Haus E, Raum E 104.
Das Stück „Tetzelocramia“ ist ursprünglich für die Fürstenschule in Pommern-Stettin geschrieben worden. Heinrich Kielmann lässt sich von den Lesungstexten anregen, die für die Festgottesdienste vorgeschriebenen waren: die Warnung vor falschen Predigern und die Ankündigung des Sturzes Satans. Den Ablassprediger Johannes Tetzel stilisiert Kielmann daher zum Prediger des Antichrist und Papst Leo zum stürzenden Satan. Er folgt dabei allerdings entschieden seiner Grundüberzeugung, dass Feste in übermütiger Stimmung zu feiern seien. Es sei geradezu notwendig, erklärt er, „gesalzene“ Scherze in den Text einzufügen. Der Narr Miska etwa kann dadurch seinem losen Mundwerk freien Lauf lassen und sich weigern, dem Papst den A... zu küssen. Schließlich werden ja all die losen Sprüche des „Michelchens“ hinterher durch den Erzengel Michael auf eine höhere Ebene gehoben. Und Beelzebub darf seine große Freude daran haben, dass er (wenn auch nicht ganz freiwillig) als „sanctus“ angerufen wird, auch wenn das letztlich nur seinen Untergang einläutet. Die Gäste dürfen sich auf eine bissige und turbulente Komödie freuen.
Mitwirkende:
Prof. Dr. Cora Dietl – Religio; Conscientia
Ronja Boiger – Miska; Coridon; Beelzebub
Joanna Cramm – Veritas
Mike Hedrich – Hybristes; Gollius
Melissa Heerz – Hans; Fürst; Michael
Christine Kluge – Tetzel
Scarlett Lüsser – Hofteufel; Exorzist
Adrian Verscharen – Schatzmeister; Junker; Luther
Der Eintritt ist zu allen Aufführungen frei.
Termine
Aufführungen:
01.12.2017, 18 Uhr: Universität Bamberg, Hörsaal U7/01.05
07.12.2017, 19 Uhr: Hungen, Evangelische Stadtkirche
09.12.2017, 16 Uhr: Grünberg, Hospitalkirche
11.12.2017, 18 Uhr: Gießen, Pankratiuskapelle
14.12.2017, 18 Uhr: Universität Marburg, Alte Aula.
Pressetermin:
Generalprobe am Montag, 27. November 2017, um 17 Uhr,
Philosophikum I, Otto-Behaghel-Straße 10, Haus E, Raum E 104
Weitere Informationen
Kontakt
Prof. Dr. Cora Dietl
Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen
Otto-Behaghel-Straße 10 B; 35394 Gießen
Telefon: 0641 99-29080; Fax: 0641 99-29089
E-Mail: cora.dietl@germanistik.uni-giessen.de
http://www.coradietl.de
http://www.staff.uni-giessen.de/~g91159/theaterprojekte.htm
Die Theatergruppe des Instituts für Germanistik der JLU unter der Leitung von Prof. Dr. Cora Dietl
JLU-Pressestelle / Rolf K. Wegst
None
Scarlett Marie Lüsser, Christine Kluge, Joana Cramm (v. l. n. r. ) bei einer Probe
JLU-Pressestlle / Rolf K. Wegst
None
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Art / design, Cultural sciences, Language / literature
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).