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Industrielle Fertigung braucht saubere Oberflächen. Nur dann kann haltbar beschichtet, geklebt oder geschweißt werden. Eine neue Reinigungsanlage arbeitet auf Wasserbasis. Sie säubert unterschiedlichste Oberflächen - ohne belastende Abwässer zu produzieren.
Nicht nur sauber, sondern rein
Im September ging eine neue Anlage zur Oberflächenreinigung am Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST in Braunschweig in Betrieb. Gemeinsam mit dem Schweizer Anlagenbauer ABW konzipierten und entwickelten die Forscher ein Reinigungsverfahren, das auf Wasserbasis arbeitet und mit geringsten Mengen von Chemikalien und Abwässern auskommt. Die neue Methode ist in Sachen Reinigungsqualität den halogenierten Kohlenwasserstoffen bei weitem überlegen. Diese entfetten sehr gut und trocknen recht unproblematisch, belasten aber die Umwelt. Deshalb sind - nicht nur vom Gesetzgeber - alternative Reinigungsmethoden gefragt.
Ein neues Verfahren wurde am IST umgesetzt. Die Demonstrationsan-lage reinigt Metalle und Nichtmetalle bis hin zu teuren Spezialwalzen von den unterschiedlichsten organischen und anorganischen Verschmutzungen. Denn je nach Produkt entstehen in den einzelnen Bearbeitungsschritten Schleif- bzw. Fräsreste, Ölverschmierungen und Salze. Diese müssen für die weitere Verarbeitung entfernt werden - sonst halten weder die Plasmaschicht auf dem Bauteil, der Lack auf der Autotür oder die schillernde Emailleschicht auf dem Ohrclip.
Die Anlage besteht aus mehreren Modulen. Die Reinigungsschritte werden auf den Werkstoff und die Verschmutzung abgestimmt. »Wir reinigen mit handelsüblichen Chemikalien, die schwach konzentriert angesetzt werden und biologisch abbaubar sind«, erklärt Heinz-Bernhard Gröninger aus dem IST. »Die intelligente Spülwasser- und Kreislaufführung verhindert nahezu, daß Chemikalien aus dem Funktionsbad in die Spülbäder verschleppt werden. Dadurch erreichen wir hohe Standzeiten der Reinigungsbäder ohne Qualitätseinbußen«, so der Forscher. Ein weiterer Vorteil ist das neu entwickelte Trocknungssystem. Es garantiert kurze Trocknungszeiten auch bei komplizierten Bauteilen, ohne umweltbelastende Substanzen freizusetzen.
Neben der Umweltfreundlichkeit hat das Verfahren auch ökonomisch einen positiven Effekt - die Abwasserkosten des Unternehmens sinken. »Das Problem war, eine Methode zu entwickeln, die die Qualitätsansprüche von halogenierten Kohlenwasserstoffen übertrifft«, erzählt Gröninger weiter. »Dafür mußten wir zum Beispiel ein spezielles Trocknungssystem erarbeiten.« Die Anlage ist in die Beschichtungstechnik am IST integriert und für verschiedenste Materialien, wie etwa Glas, Kunststoffe, Nichteisenmetalle oder Stahl, einsetzbar.
Ansprechpartner:
Heinz-Bernhard Gröninger
Telefon 05 31/21 55-6 19
Telefax 05 31/21 55-9 01
email: groe@ist.fhg.de
Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST
Bienroder Weg 54 E
D-38108 Braunschweig
Pressekontakt:
Dr. Lothar Schäfer
Telefon 05 31/21 55-5 20
Telefax 05 31/21 55-9 00
email: schaefer@ist.fhg.de
© Fraunhofer IST - Seit September arbeitet die neue Reinigungsanlage am IST. Das Trocknungssystem ga ...
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Criteria of this press release:
Economics / business administration, Materials sciences, Mechanical engineering
transregional, national
Research projects
German
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