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Akkus sorgen für Energie in Handy oder Radio - unabhängig von der Steckdose. Ein leichter und flexibler Akku aus hauchdünnen funktionalen Schichten macht Geräte jetzt nicht nur leichter, sondern ist auch ungefährlicher, umweltverträglicher und kostengünstiger.
Akkus ohne Säure und Metallgehäuse
Handlich und klein sollen sie sein - die Telefone zum Mitnehmen. Und tatsächlich sind die praktischen Handys mittlerweile zu Winzlingen mutiert. Kleiner geht fast nicht mehr, denn man muß schließlich noch tippen, sprechen und hören können. Aber leichter können sie werden. Dazu ist jedoch ein Ersatz der metallumhüllten Akkus notwendig. Einen Weg zeigen Forscher des Fraunhofer-Instituts für Siliziumtechnologie ISIT: Gemeinsam mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel entwickelten sie einen Akku, der aus dünnen beschichteten Folien besteht.
»Der ganz große Vorteil unseres Systems ist die chemische Inertheit, also seine Verträglichkeit mit Mensch und Umwelt«, erzählt Gerold Neumann aus dem ISIT. »Im Gegensatz zu herkömmlichen Akkumulatoren benötigen sie kein metallisches Gehäuse. Denn in unserem Akku trennen Festkörperelektrolyte positive und negative Elektrode. Sie ersetzen die sonst meist aggressive Elektrolytflüssigkeit.« Grundlage sind funktionelle Pasten, die alle elektrochemischen Eigenschaften aufweisen, die für den Aufbau eines Akkumulators erforderlich sind. Diese Pasten können mit günstigen Fertigungsverfahren, zum Beispiel Druckverfahren, zu Folien verarbeitet und in jede beliebige Form gebracht werden. Als Hülle dient ein einfacher Kunststoffmantel. »Auf diese Weise entsteht ein leichter, flexibler und ungefährlicher Energiespeicher, der die hohe elektrische Leistungsfähigkeit der heute eingesetzten Lithiumakkus noch übertrifft«, so Neumann weiter.
Der Markt für leistungsfähige und integrierbare Akkumulatorkonzepte birgt weltweit ein hohes wirtschaftliches Potential: Kleine und elastische Batterien können in Handys die permanente Erreichbarkeit sichern, bewegliche Monitoring-Systeme für Umweltmeßdaten mit Energie versorgen oder bei der mobilen Patientenüberwachung helfen. Eine große Chance sehen die ISIT-Wissenschaftler bei Smart Cards. Die intelligenten Plastikkarten erhalten durch die Mini-Batterien eine eigene Energieversorgung. »In Kombination mit einem flexiblen Display wäre dann zum Beispiel eine direkte Betragskontrolle auf der Geldkarte möglich«, berichtet Neumann. Auf der electronica '98 wird das innovative Akku-Konzept der Öffentlichkeit vorgestellt (Halle A2, Stand 305). Erste Funktionsmuster der leichten Energiespeicher liegen bereits vor. Die Pilotfertigung wird vorbereitet.
Ansprechpartner:
Dr. Gerold Neumann
Telefon 0 48 21/17-42 19
Telefax 0 48 21/17-42 50
email: neumann@isit.fhg.de
Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie ISIT
Fraunhoferstraße 1
D-25524 Itzehoe
Pressekontakt:
Claus Wacker
Telefon 0 48 21/17-42 14
Telefax 0 48 21/17-42 50
email: wacker@isit.fhg.de
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Electrical engineering, Energy, Materials sciences
transregional, national
Research projects
German
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