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Wissenschaft
Im neuen Jahr werden die öffentlichen Vortragsreihen, die die Universität des Saarlandes im Wintersemester anbietet, fortgesetzt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
1. Saarbrücker literaturwissenschaftliche Ringvorlesung im Filmhaus (Mainzer Straße 8):
Kommentare, Kämpfe, Kontroversen. Karl Marx zum 200. Geburtstag
Montag, 22. Januar, 18.30 Uhr: Marxismus und Postmarxismus als Paradigmen in der Literatur
(Dr. Hermann Gätje, Neuere deutsche Literaturwissenschaft)
Zahlreiche Literaturtheorien und poetische Konzepte des 20. Jahrhunderts beriefen sich auf Marx‘ Theorie und nahmen für sich in Anspruch, diese wahrhaft widerzuspiegeln, allen voran der „Sozialistische Realismus“. Diese in sozialistischen Staaten zur Doktrin erhobenen Programme trugen maßgeblich dazu bei, dass Marxismus in der Literatur mit einer Gegenströmung zu abstrakter Kunst und Moderne assoziiert wird. Diese Reduktion wird der Wirkung von Marx‘ Schaffen auf die Literatur nicht gerecht. Ausgehend vom Begriff des „Postmarxismus“, der zwar keine einheitliche Theorie darstellt, jedoch verschiedene Strömungen subsumiert, die sich an Marx orientieren, möchte die Vorlesung exemplarisch darstellen, inwieweit Elemente von Marx‘ Theorie sowohl für realistische als auch experimentelle Formen wesentliche Bestandteile einiger literarischer Paradigmen bilden.
Alle Termine finden Sie unter: http://literaturarchiv.uni-saarland.de/ringvorlesung
Kontakt:
Professor Dr. Sikander Singh, E-Mail: s.singh@sulb.uni-saarland.de
2. Ringvorlesung zur Provenienzforschung in der Schlosskirche Saarbrücken:
Herkunft ungewiss? – Kunstwerke und ihre Besitzergeschichte
Mittwoch, 24. Januar, 18 Uhr: „Alles nur geklaut? Provenienzforschung zu ethnografischen Objekten aus der Kolonialzeit“
(Dr. Hilke Thode-Arora, Museum Fünf Kontinente in München)
Manche in den Medien und sozialen Netzwerken ausgetragenen Debatten erwecken den Eindruck, als seien die meisten Objekte durch Diebstahl oder Erpressung in ethnologische Museen gelangt und müssten zur Wiedergutmachung kolonialen Unrechts mit hoher Dringlichkeit „zurückgegeben“ werden. Wie komplex Erwerbungszusammenhänge allerdings oft in Wirklichkeit waren und welche hohen Anforderungen eine Provenienzforschung erfüllen muss, die mehrere Jahrhunderte außereuropäischer Objekt-Transfers in kulturell höchst unterschiedlichen Systemen zu ergründen hat, zeigt dieser Vortrag ebenso wie die nicht weniger schwierigen Herausforderungen, wenn Museen sich um eine Restituierung bemühen.
Die Ethnologin Dr. Hilke Thode-Arora ist Leiterin der Abteilung Ozeanien und Referentin für Provenienzforschung am Museum Fünf Kontinente in München.
Weitere Informationen:
PD Dr. Salvatore Pisani, Institut für Kunstgeschichte
E-Mail: s.pisani@mx.uni-saarland.de, Tel.: 0681 302-3317
http://www.uni-saarland.de/institut/kunstgeschichte.html
3. Vortragsreihe im Landesamt für Zentrale Dienste (Hardenbergstr. 6)
Die Reformation und die Kirchen an der Saar 1517-2017
Donnerstag, 25. Januar, 19 Uhr: Die Protestanten an der Saar nach der Angliederung an Preußen bzw. Bayern (1815-1870)
(Dr. Andreas Metzing, Evangelische Archivstelle Boppard )
Der Vortrag gibt einen Überblick über den fundamentalen Wandel, den der Protestantismus an der Saar zwischen dem Wiener Kongress 1814/15 und der Reichsgründung 1870/71 durchlaufen hat. Standen zunächst die Frage der Union zwischen Lutheranern und Reformierten und das Verhältnis der Kirche zum Staat im Vordergrund, so waren ab den 1850er Jahren die Folgen der Industrialisierung und insbesondere die soziale Frage das beherrschende Thema für die evangelische Kirche.
Veranstaltungsort ist seit Januar das Landesamt für Zentrale Dienste, Hardenbergstr. 6, 66119 Saarbrücken (Sitzungssaal).
Alle Vorträge unter: https://www.saarland.de/dokumente/thema_landesarchiv/Programm_Vortragsreihe_Refo...
Kontakt:
Prof. Dr. Gabriele B. Clemens
E-Mail: kommission@landesarchiv.saarland.de oder d.kurz@mx.uni-saarland.de
Tel.: 0681 501-1938 oder 0681 302-2339
4. Vortragsreihe auf dem Unicampus (Gebäude A2 2, 2. OG, Raum 2.02):
Der westliche Balkan – Geschichte, Politik, Kultur, Sprachen, Recht
Donnerstag, 25. Januar, 14.15 bis 16 Uhr: Das Herausfordern der Staatssouveränität: die Kooperation der ehemaligen Länder Jugoslawiens mit dem ICTY und dem IStGH als eine Voraussetzung für die Integration in die Europäische Union?
(Prof. Dr. Aleksandar Spasov, Skopje)
Ende 2017 endete die Arbeit des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien (ICTY). Wurde den Ländern des ehemaligen Jugoslawien der ICTY und sein Statut nur zum Zweck auferlegt, staatliche Souveränität und Unabhängigkeit zu beschränken und politische Kontrolle über die Regierungen der Länder auszuüben oder brachte er den Opfern tatsächliche Gerechtigkeit? Prof. Dr. Aleksandar Spasov wird in diesem Zusammenhang mit den Zuhörern über Einschränkungen der staatlichen Souveränität, „doppelte Standards“ im Hinblick auf die Zugehörigkeit der EU und USA zum IStGH und staatliche Verantwortung diskutieren.
Kontakt und Information:
Dr. Ekaterina Klüh, International Office, Tel. 0681 302-71106, e.klueh@univw.uni-saarland.de
Mareike Fröhlich, Europa-Institut, Tel. 0681 302-6664, m.froehlich@europainstitut.de
Anne Rennig, Europa-Kolleg CEUS, Tel. 0681 302-4041, ceus@uni-saarland.de
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Art / design, History / archaeology, Language / literature, Politics, Religion
regional
Miscellaneous scientific news/publications
German
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