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Wissenschaft
Dresdner Arbeitswissenschaftler und Psychologen stellen der Öffentlichkeit ihre Forschungsergebnisse zu Kompetenz- und Flexibilitätsproblemen bei kleinen und mittelständischen Unternehmen vor
Sachsen hat seit der Wende mehr als 200.000 Einwohner durch Abwanderung nach Westdeutschland verloren, darunter reichlich 100.000 mit Abitur- und Hochschulabschluss. Die allermeisten, die dem "Ruf des Westens" folgten beziehungsweise vor der düsteren beruflichen Zukunft des Ostens flüchteten, sind einer Untersuchung des Statistischen Landesamtes zufolge im Altersbereich von 21 bis 30 Jahren.
Das ist für sächsische Unternehmen ein Riesenproblem, denn nicht selten bekommen Firmen die dringend benötigten Fachkräfte nicht. Ergebnisse einer Umfrage zum künftigen Fachkräftebedarf in der sächsischen und thüringischen Elektroindustrie ergaben zudem, dass das Qualifikationsdefizit kein Phänomen ist, das sich lediglich auf Ingenieure oder IT-Fachkräfte beschränkt. Fast zwei Drittel der Unternehmen beklagen eine mangelnde Qualifikation der Bewerber auch im Facharbeiterbereich.
Und außerdem: Die vielen staatlich geförderten Maßnahmen in den Bereichen der Qualifizierung, Fortbildung und Umschulung haben da bisher zu wenig helfen können. Hier wurde offensichtlich viel zu häufig am Bedarf vorbei qualifiziert.
Wie aber können Unternehmen, insbesondere die klein- und mittelständischen, ihren Fachkräftebedarf unter diesen Bedingungen dennoch sichern? Wie kann dabei die Kompetenz der vorhandenen Fach- und Führungskräfte entwickelt werden? Welche Rolle spielt in dieser Situation die Innovationsfähigkeit der Unternehmen für deren Wettbewerbsfähigkeit? Und wie können in einer solchen Lage klein- und mittelständische Unternehmen ihre Flexibilität verbessern? Welche Rolle spielen für die Flexibilität Zeit- und Leiharbeit? Und schließlich: Wie kann man als Unternehmer dafür Sorge tragen, dass gesunde Arbeitnehmer bis zum Erreichen des Rentenalters auch flexibel neue Aufgaben erfüllen können?
All diese und noch mehr Fragen werden wissenschaftlich untersucht, diskutiert und beantwortet auf der
Ergebnistagung "Kompetenzentwicklung und Flexibilität in der Arbeitswelt", die am 9. Oktober an der TU Dresden (Willers-Bau B321, Zellescher Weg 12-14) stattfindet.
Zur Tagung, die vom sächsischen Wirtschaftsminister Martin Gillo und vom Rektor der TU Dresden, Professor Hermann Kokenge, eröffnet wird, werden die Wissenschaftler zweier BMBF-Programme ("Lernkultur Kompetenzentwicklung", "Innovative Arbeitsgestaltung und Dienstleistung") die Ergebnisse ihrer arbeitswissenschaftlichen und psychologischen Forschungen innerhalb dreier Projekte ("Lernen im Prozess der Arbeit", "Netzwerk Arbeitsforschung in der neuen Arbeitswelt - Forschungs-Qualifizierungs-Modell Dresden" und "Methodenentwicklung zur Integration des Wissens interner und externer Kunden zur Stärkung der Innovationsfähigkeit von Unternehmen") vorstellen.
Mit der Tagung wollen die Dresdner Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse zu Problemen der Kompetenz- und Flexibilitätsentwicklung in Unternehmen der Öffentlichkeit vorstellen und diesen Unternehmen Wege zur Lösung der Probleme aufzeigen.
Weitere Informationen: Dr. Ulrike Pietrzyk
Institut für Allgemeine Psychologie, Biopsychologie & Methoden der Psychologie, TU Dresden, Chemnitzer Str. 46a / 337, 01187 Dresden Phone: +49 351 463-36892, Fax: +49 351 463-37775, E-Mail: pietrzyk@psychologie.tu-dresden.de
Criteria of this press release:
Psychology
transregional, national
Organisational matters
German
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