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Vier Teams aus Operateuren, OP-Pflegern, Anästhesisten und Kardiotechnikern transplantieren ein Herz und drei Lungen / Haverich: Beleg für besondere Leistungsfähigkeit der Hochschule
Die Transplantationsteams der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie (HTTG-Chirurgie) der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben am vergangenen Freitag einen außergewöhnlichen Tag erlebt: In vier Operationssälen konnten sie vier Patienten gleichzeitig mit einem neuen Organ versorgen. Drei Patienten bekamen eine neue Lunge, ein Patient erhielt eine Herztransplantation. „Das ist in der langen und erfolgreichen Geschichte der hannoverschen Transplantationsmedizin eine absolute Besonderheit und zeigt die besondere Leistungsfähigkeit unserer Hochschule“, sagt Klinikdirektor Professor Dr. Axel Haverich. In der Geschichte der Transplantationsmedizin an der MHH, die bis ins Jahr 1968 zurückreicht, hat es eine solche Situation noch nicht gegeben.
„Die Operationen sind erfolgreich verlaufen, allen vieren geht es gut“, berichtet Professor Dr. Gregor Warnecke, Bereichsleiter Organtransplantation in der HTTG-Chirurgie. Die jüngste Patientin ist sechs Jahre alt und erhielt eine neue Lunge. Das Mädchen litt unter Mukoviszidose. Die anderen drei Patienten sind Männer im Alter zwischen 20 und 62 Jahren. Ein Patient litt ebenfalls unter Mukoviszidose, einer unter einem Lungenemphysem, beide erhielten eine neue Lunge. Der dritte Patient litt unter einer Kardiomyopathie, war bereits mit einem Kunstherz versorgt und hat nun ein neues Herz bekommen. „Das war schon ein unglaublicher Tag“, ergänzt Dr. Igor Tudorache, Oberarzt in der HTTG-Chirurgie, der alle drei Lungen-Patienten transplantiert hat.
Möglich wurden die vier Operationen gleichzeitig dank der hervorragend eingespielten Teams und der perfekten Logistik, die vom leitenden Oberarzt Dr. Serghei Cebotari koordiniert wurde. „Die vielen beteiligten Berufsgruppen aus Transplantations-Chirurgie, Anästhesie, OP-Pflege, Anästhesie-Pflege und Kardiotechnik sind ein eingespieltes, interdisziplinäres Team, das für alle Fälle gewappnet ist – trotzdem ist so ein Tag natürlich etwas ganz Besonderes“, sagte Dr. Cebotari. Sieben Chirurgen, elf Assistenten, sechs Anästhesisten, 15 OP-Pflegekräfte, drei Kardiotechniker und acht Anästhesie-Pflegekräfte, insgesamt über 50 Menschen standen an diesem ungewöhnlichen Tag in den vier Operationssälen. Der erste Schnitt wurde um 9.33 Uhr gesetzt, die letzte Naht erfolgte um 21.54 Uhr.
Und auch der vergangene Dienstag brachte zwei Organtransplantationen gleichzeitig. Zwei 63-jährige, beide vor Jahren mit einem Kunstherz versorgt und auf der Hochdringlichkeits-Wartliste für ein Organ, erhielten an diesem Tag ein neues Herz. Das ist umso erstaunlicher, weil die Zahl der Organspender seit einigen Jahren dramatisch zurückgegangen ist. Schlüssel für die an der MHH weiterhin hohen Transplantationszahlen ist die Expertise bei der Beurteilung von so genannten „nicht-idealen“ Spenderorganen. Dazu trägt auch das Organ-Care-System bei, mit dem Lungen und Herzen bei Körpertemperatur und durchblutet, transportiert werden können.
Denis W., der an Mukoviszidose erkrankte 20-jährige hat eine neue Lunge bekommen. Rechts im Bild is ...
"Foto: MHH/Kaiser
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