idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/05/2018 12:00

Uniklinikum Würzburg führt wegweisendes europäisches Forschungsprojekt zur Krebsimmuntherapie an

Susanne Just Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Würzburg

    Ein neues, von der Europäischen Union gefördertes Projekt bringt einen revolutionären Ansatz zur Behandlung von Blutkrebs in die klinische Anwendung. Als eines der europaweit bedeutendsten klinischen Zentren für die Immuntherapie von Tumorerkrankungen führt die Medizinische Klinik II des Uniklinikums Würzburg dieses internationale Projekt an.

    Zum Jahresbeginn startete ein neues, von der EU gefördertes Projekt zur Krebsimmuntherapie: CARAMBA. Ziel ist es, die revolutionäre Immuntherapie mit sogenannten CAR-T Zellen für die Behandlung des Multiplen Myeloms in die klinische Anwendung zu überführen. Das Multiple Myelom ist eine Form des Blutkrebses. An dem internationalen Forschungsvorhaben arbeiten zehn Partner aus sechs EU-Ländern mit, darunter vier klinische Spitzenzentren in der Krebsmedizin: neben dem Uniklinikum Würzburg (UKW), das als koordinierende Einrichtung das Projekt leitet, sind das italienische Ospedale San Raffaele (Mailand), die spanische Universidad de Navarra (Pamplona) und das französische Centre Hospitalier Regional et Universitaire de Lille (Lille) vertreten. Weitere Projektpartner sind die Patientenorganisation ‚Myeloma Patients Europe (MPE), der DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen (BSD-DRK), das Bundesinstitut für Impfstoffe und Biomedizinische Arzneimittel (PEI), die Biotechnologie-Unternehmen NBE-Therapeutics (Schweiz) und T-CURX (Deutschland) sowie der französische Projektmanagementdienstleister ARTTIC S.A.S.. Das Projekt erhält Förderung unter dem EU Rahmenprogramm Horizont 2020 für Forschung und Innovation unter der Fördervertragsnummer 754658.

    Myelom Zellen mit einem Sensor erkennen und zerstören

    In der Krebsmedizin ist die Behandlung mit CAR T-Zellen in den USA für die Indikation Non-Hodgkin-Lymphom und Akute Lymphatische Leukämie mit B-Zellreihe bereits zugelassen. Im neuen EU-Projekt CARAMBA soll die neue Therapieform beim Multiplen Myelom eingesetzt werden. Hierbei werden dem Patienten weiße Blutkörperchen entnommen und mit einem sogenannten Chimären Antigen-Rezeptor (CAR) ausgerüstet, der wie ein Sensor ein Molekül mit dem wissenschaftlichen Namen SLAMF7 auf den Myelom-Zellen erkennt und diese Tumorzellen dann vernichtet. Dieses Therapieverfahren für das Multiple Myelom wurde an der von Prof. Dr. Hermann Einsele geleiteten Medizinischen Klinik II des UKW im Forschungslabor von Dr. Michael Hudecek entwickelt und in umfangreichen Laborstudien erfolgreich getestet. In CARAMBA soll in einer klinischen Phase I/II Studie nun die Sicherheit und Wirksamkeit im Menschen evaluiert werden. Die Europäische Kommission wählte das Projekt in einem hochkompetitiven Wettbewerb unter mehr als 100 Projektvorschlägen aus und fördert das Vorhaben innerhalb des Horizont 2020-Programmes über vier Jahre mit insgesamt 6,1 Millionen Euro.
    „Diese neue Form der immunologischen Therapie mit CAR-T-Zellen hat das Potenzial, die Behandlung des Multiplen Myeloms, aber auch anderer Tumorarten zu revolutionieren. Durch die Förderung der EU haben unsere Patienten hier in Würzburg die Möglichkeit, als erste von diesem Behandlungsangebot zu profitieren“, sind Prof. Einsele und Dr. Hudecek überzeugt.

    Über das Multiple Myelom

    Beim Multiplen Myelom entarten im Knochenmark bestimmte weiße Blutkörperchen, die als Plasmazellen bezeichnet werden. Sie überfluten den Körper mit fehlerhaft produzierten Antikörpern, unterdrücken durch ihr aggressives Wachstum die Blutbildung und schädigen durch verstärkten Knochenabbau das Skelett. In Deutschland erkranken pro Jahr etwa 3.500 Menschen an dieser Form des Lymphknotenkrebses. An der Medizinischen Klinik II des Uniklinikums Würzburg besteht mit einem Zentrum für das Multiple Myelom, der Sandertherapieeinheit Multiples Myelom und weiteren multiplen translationalen Forschungsprojekten das größte Forschungs- und Behandlungszentrum für diese Erkrankung in Europa.


    Images

    CARAMBA_Logo
    CARAMBA_Logo
    CARAMBA
    None

    Durch einen Chimären Antigen-Rezeptor können T-Zellen Tumorzellen erkennen und zerstören.
    Durch einen Chimären Antigen-Rezeptor können T-Zellen Tumorzellen erkennen und zerstören.
    Bild: Michael Hudecek / Uniklinikum Würzburg
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).