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09/17/2003 00:00

Einmalig in Europa: Mediedom der FH Kiel mit Supertechnik

Klaus Nilius Pressestelle
Fachhochschule Kiel

    Während der Vorlesungszeit tagsüber ein multimedialer Hörsaal, abends und an den Wochenende ein Digitales Theater auf Weltniveau: das ist der neue Mediendom der Fachhochschule Kiel mit Spitzentechnologie aus den USA und aus Deutschland. Er wird am Mittwoch, 17. September, eröffnet.

    Völlig losgelöst von der Erde...

    Inhalt der Pressemitteilung:
    - "Mediendom": Fantastische Welten dank internationaler Spitzentechnologie
    - Digitales Theater: Projektionen statt Kulissen
    - Planetarium: Dreidimensionale Reise im Raumschiff
    - Multimedia Production: Neue, exzellente Ausbildungsstätte
    - Fury in the Slaughterhouse: ein Song für Kiel, Hamburg und die neue CD
    - Forschung: Virtuelle Simulationen mit "CAVE"
    - Ausstattung: Visuelle Technik aus den USA, Audio-Technik aus Kiel
    - Sternpatenschaft und Ehrenamt: Wege zum Erfolg
    - Bau und Kosten des "Mediendoms"
    - Fachhochschule Kiel und Planetarium Hamburg kooperieren
    - Neuer Campus mit Mediendom belebt früheren Kieler Industrie-Stadtteil

    "Mediendom": Fantastische Welten dank internationaler Spitzentechnologie

    Als neue Präsentationslocation der Fachhochschule Kiel eröffnet am 17. September der "Mediendom" auf dem neuen Campus in Kiel-Dietrichsdorf. Er wird auch das traditionsreiche Planetarium der Hochschule aufnehmen. Europaweit sind der Mediendom in Kiel und das Planetarium Hamburg die ersten Veranstaltungsorte, die mit einem neuartigen "Kosmos-Simulator" ausgestattet werden. Zugleich ist der Mediendom Wegbereiter einer neuen Form der Kultureinrichtung, des "Digitalen Theaters".

    Konventionelle Planetariumstechnik zeigte den Sternenhimmel bislang nur aus der Sichtweise der Erde. In Kiel werden sich die Besucherinnen und Besucher auf virtuelle Reisen begeben, die sie auf der Basis wissenschaftlicher Daten nahtlos von der Erde in den Kosmos führen. Die Planetariumskuppel scheint sich zu öffnen, das Publikum befindet sich inmitten eines Geschehens von ungeahnter Ästhetik und Wirklichkeitsnähe.

    Die neue Technik weist über die klassische Sternenkunde weit hinaus. Sie gleicht einem neuen Musikinstrument, das mit Tönen und Bildern verzaubern kann. Mit diesem Instrument lässt sich jedes Thema aus Wissenschaft, Literatur, Schauspiel und Musik auf neuartige Weise aufführen.

    "Ein Traum des Pädagogen ist es, vergangene Zeiten und unzugängliche Orte jedem persönlich erfahrbar zu machen und abstrakte Lehrstoffe anschaulich darzustellen", sagt Eduard Thomas, Leiter des Mediendoms der Fachhochschule Kiel. "Dieser Traum wird zum Greifen nah. Die neue Technik wird unseren Studierenden die Möglichkeit geben, erste Schritte in fantastische Welten der Anschaulichkeit mit zu gestalten und auch dadurch unserem Publikum mehr zu bieten als je zuvor."

    Die neuen Effekte werden durch Spitzentechnologie der amerikanischen Firma Evans & Sutherland ermöglicht, die auf jahrzehntelangen Erfahrungen aus dem Simulatorenbau beruht. Die akustische Anlage in Kiel wurde in einer Weltpremiere mit Flachmembranlautsprechern der Kieler Firma Elac Elektroakustik ausgeführt, Garant für exzellenten Hörgenuss.

    Der Mediendom verfolgt ein bundesweit einmaliges Konzept. Dient er während der Vorlesungszeit tagsüber als multimedialer Hörsaal, so verwandelt er sich des Abends und am Wochenende in ein Digitales Theater mit 65 Sitzplätzen. Im Sinne einer "offenen Hochschule" soll er zu einem Ort des täglichen Dialoges zwischen Hochschule und Öffentlichkeit.

    Einen Streifzug durch "Fantastische Welten" zeigt der Mediendom ab 26. September freitags und samstags, Start ist jeweils 19 Uhr und 20.30 Uhr. Die Veranstaltung beinhaltet auch den Eröffnungssong "Starless" von "Fury in the Slaughterhouse", den die populäre Band für die Einrichtungen in Kiel und Hamburg aufgenommen hat. Karten gibt es exklusiv in der Schalterhalle der Kieler Nachrichten zum Sonderpreis von 5 Euro.

    Weitere Informationen zum Mediendom: www.mediendom.de
    Digitales Theater: Projektionen statt Kulissen

    Im Digitalen Theater werden die traditionellen Bühnenkulissen durch Projektionen ersetzt. Der Multimedia-Producer übernimmt die Aufgaben des Bühnenbildners. Sein Werkzeug gleicht einem neuartigen Musikinstrument. Allerdings spielt es nicht nur Töne, sondern vermag visuelle und akustische Kompositionen in mehrdimensionaler Weise zu verbinden. Dieses Theater eignet sich gleichermaßen zur Darstellung von Themen aus Natur- und Geisteswissenschaften. Sein Repertoire umfasst Elemente des Science-Centers, des Museums, Kinos, Theaters, Literaturhauses und Konzertsaales, die sich in einer Vernetzung und Synergie ergänzen und neuartige dramaturgische Mittel auf der Grundlage digitaler Techniken integrieren.

    Im Mediendom sitzen die Gäste inmitten des Geschehens, die Sinne werden bewegt von Bildern und Tönen. Die Alltagssituationen treten zurück, virtuelle Erlebnisse und die künstlerische Botschaft treten ins Zentrum der Empfindungen. Dennoch ist das soziale Element des Gruppenerlebnisses nicht aufgehoben: eine Reisegruppe folgt dem Regisseur in seine Arrangements aus der Welt der Kunst, der Literatur, der Musik, der Geistes- und Naturwissenschaften.

    Im Zusammenwirken von konventionellen und neuartigen Elementen der Gestaltung ist ein neuer Schaffensraum entstanden. Waren digitale Bühnen bislang einem kleinen Kreis von Privilegierten zugänglich, z.B. den Technikern in Forschungslaboren, so öffnet sich dieses Experimentierfeld nun einem breiteren Nutzerkreis. Es ist zu erwarten, dass sich je nach Schwerpunkten und künstlerischer Konzeption regional spezifische Ausprägungen etablieren werden, die auf einer international übergreifenden Plattform arbeiten können.

    Die Sterne sind die Diamanten des Digitalen Theaters. Die konventionelle Planetariumstechnik zeigt den Sternenhimmel nur aus der Sichtweise der Erde. Die dreidimensionale Struktur des Weltraums ist wegen des erdgebundenen Standortes nur zu erahnen.

    Planetarium: Dreidimensionale Reise im Raumschiff

    Im Planetarium des Digitalen Theaters wird diese dreidimensionale Welt im vollem Umfang zugänglich. Das virtuelle Raumschiff löst sich von der Erde, der Wechsel von Bezugssystemen erfolgt nahtlos und erfahrbar. Im neuen "fliegenden Klassenzimmer" erscheinen die Strukturen des Kosmos eingebettet in ihre Umgebung. Die virtuelle Reise schafft quasi ein Erfahrungswissen in einem Bereich, der einer realen Erfahrung grundsätzlich verschlossen ist. Die Reiseroute lässt sich in Echtzeit mit den Besuchern modifizieren, in das Aussichtsfenster lassen sich wissenschaftliche Informationen und Zeitraffer einblenden sowie virtuelle mit persönlichen Erfahrungen vernetzen.

    Das Planetarium ist eine tragende Säule des Mediendoms in Kiel. Die Begriffsbildung "Planetarium" ist im alltäglichen Sprachgebrauch allerdings missverständlich, zuweilen auch falsch besetzt. Das Planetarium des Digitalen Theaters inszeniert virtuelle Reisen in das Universum. Es vermittelt die Wissenschaft der Kosmologie. Diese hat es sich zum Ziel gesetzt, fachübergreifend den Kosmos als Ganzes und die Stellung menschlichen Seins darin zu erforschen. Ein solches Ziel gliedert sich nahtlos ein in das Leitbild des Digitalen Theaters. Es ist als Erweiterung des Auftrages des "klassischen" Planetariums zu sehen, das sich oftmals vor allem als Bühne zur Erklärung der Erscheinungen am irdischen Himmel verstand.

    Multimedia Production: Neue, exzellente Ausbildungsstätte für Studiengang

    Der Mediendom ist Produktionsbereich und Hörsaal des Studienganges Multimedia Production (MMP). Dieser international ausgerichtete Studiengang ist mit einer Bewerberlage von regelmäßig rund 600 Interessenten auf 40 Studienplätze ein Flaggschiff der Fachhochschule Kiel.

    Mit dem Mediendom erhält der Studiengang eine exzellente Ausbildungsstätte und Basis für Projekte, die überregionale Aufmerksamkeit erregen werden und als Alleinstellungsmerkmal für die Fachhochschule Kiel zu werten sind. Dabei sind die Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen und Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur explizites Ziel der praxisnahen Ausbildung.

    Fury in the Slaughterhouse: ein Song für Kiel, Hamburg und die neue CD

    In einem Projekt mit "Fury in the Slaughterhouse" arbeitet z.B. ein Team von 20 Studierenden der Fachhochschule und Muthesius-Hochschule an einer Multimedia-Veranstaltung, die aus Anlass der Veröffentlichung der neuen CD der international bekannten Band aufgeführt wird und die Option einer überregionalen Vermarktung beinhaltet. Das Projekt wird unter studentischer Leitung eigenverantwortlich organisiert und ist ein Novum in der Deutschen Musikbranche. Neben dem offiziellen Internetauftritt der Kieler Woche, der ebenfalls von Studierenden des Studienganges Multimedia Production gestaltet wird, ist dies das bislang ehrgeizigste Projekt des Studienganges.

    Forschung: Virtuelle Simulationen mit "CAVE"

    Die Technologie des Digitalen Theaters ist kompatibel zu einem so genannten "CAVE". In einem solchen Raum lassen Projektionen eine künstliche Umgebung erstehen, z.B. um wissenschaftliche Simulationen oder virtuelle Realitäten darzustellen. Die Veranschaulichung von Forschungsergebnissen oder Prozessabläufen ist oft ein wichtiger Schritt im wissenschaftlichen Erkenntnisgang und nun an der Fachhochschule Kiel möglich. Zugleich ist es eine gute Basis zum Transfer der Forschungsergebnisse an den interessierten Laien.

    Das Digitale Theater ermöglicht darüber hinaus gruppendynamische und soziale Prozesse während der Vorführungen. Diese stellen ein weiteres Forschungspotenzial dar, z.B. in den Bereichen Wahrnehmung und Kunst, Pädagogik und Sozialwissenschaften. Ein Beispiel mag die Fragestellung sein, ob die musikalisch-ästhetischen Wirkungen im Digitalen Theater sich für Therapiekonzepte bei Krankheiten, Lern- oder Verhaltensstörungen nutzen lassen.

    Kommerzielle Planetarien könnten Forschungsarbeiten mangels Know-how und Finanzausstattung nicht leisten, selbst wenn die erforderliche Technik bereitstünde. Nun bestehen hierfür an der Fachhochschule Kiel exzellente Voraussetzungen.

    Ausstattung: Visuelle Technik aus den USA, Audio-Technik aus Kiel

    Das Kernstück der visuellen Technik des Mediendoms ist das System Digistar 3 der Firma Evans & Sutherland aus Salt Lake City, USA. Über sechs Videoprojektoren werden Daten- und Audiosignale eines PC-Clusters in einer solchen Weise an eine Kuppel projiziert, dass sie sich nahtlos aneinander reihen und ein homogenes, bewegliches Abbild einer Computervorlage liefern. Dieses Bild beeindruckt durch ein hohes Maß an Ästhetik und Illusion.

    Mit dem Digistar-3-System erhält der Computerbildschirm eine blickfüllende Dimension, die den Betrachter in allen Richtungen umgibt. Es können vorgefertigte "Filme" abgespielt sowie Bilder, Videos und Computeranimationen an der Kuppel arrangiert werden. In einer Scriptsprache lassen sich Abläufe individuell festlegen, oftmals aber lassen sie sich auch in Echtzeit modifizieren. So kann man z.B. mit einem Joystick durch eine virtuelle Welt wandern.

    Das Digistar-3-System ist eines von wenigen Vollkuppelprojektionssystemen in Europa, das erste in Deutschland. Im Oktober wird ein zweites System im Planetarium in Hamburg starten und in enger Kooperation mit dem "Mediendom" der Fachhochschule Kiel betrieben werden.

    Die amerikanische Firma Evans & Sutherland verfügt über eine langjährige Erfahrung im Bau von Simulatoren. Davon profitiert das Digistar 3 gerade in den Simulationsbereichen und macht es, über die Anwendungen des klassischen Planetariumsbetriebes hinaus, zu einem kraftvollen und dominanten Werkzeug. In Zusammenarbeit mit dem Hersteller wird die Fachhochschule Kiel an der weiteren Entwicklung des Systems mitwirken.

    Die Audio-Technik des Mediendoms ist eine Weltpremiere. Sie basiert auf Flat-Panel-Lautsprechern in NXT-Technologie der Kieler Firma Elac Electroakustic GmbH, die zugleich Kompetenzpartner des Mediendoms ist. 28 Flachmembranlautsprecher sind hinter der Kuppel verteilt und werden vollständig digital bespielt. Zusammen mit sieben Subwoofers lassen sich so unterschiedliche Audiostandards wie z.B. AC3, Dolby Surround, Dolby Digital, 5.1 realisieren. Die Ansteuerung der Lautsprecher wird es ermöglichen, Ton- und Klangerlebnisse korrespondierend zu den Bildabläufen von nahezu jeder Stelle der Kuppel erklingen zu lassen.

    Sternpatenschaft und Ehrenamt: Wege zum Erfolg

    Die Geschichte des Kieler Planetariums ist eine Erfolgsgeschichte ehrenamtlichen Engagements. Unter finanziell stets schwierigen Rahmenbedingungen wurden seit 1969
    225 000 Gäste in der Sechs-Meter-Kuppel des Planetariums im Knooper Weg gezählt. Dies wäre ohne Begleitung durch das ehrenamtliche Engagement undenkbar gewesen, das sich im Jahr 1991 im Förderverein Kieler Planetarium e.V. organisiert hat. Der Verein hat zurzeit rund 450 Mitglieder.

    Aus zunächst einfachsten Mitteln wuchs eine moderne Kultureinrichtung, in der frühzeitig nicht nur astronomische Vorstellungen angeboten wurden, sondern z.B. auch Konzerte, Hörspiele und Lesungen. Kinderproduktionen aus Kiel fanden bundesweit Beachtung und wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Die Schulklassenveranstaltungen wurden in 2002 in einer Evaluation von den Lehrkräften mit der Note "sehr gut" bewertet und waren über zwei Jahrzehnte zumeist auf Monate im Voraus ausgebucht. Die persönliche Atmosphäre in der kleinen Kuppel wurde maßgeblich durch die ehrenamtliche Mitwirkung zumeist junger Menschen geprägt.

    Auf dieser Basis hat die Fachhochschule Kiel im Juli dieses Jahres einen Kooperationsvertrag mit dem Kieler Planetarium e.V. geschlossen, der für die Zukunft die Mitarbeit von Vereinsmitgliedern an der Hochschule im Geiste gegenseitiger Wertschätzung regelt. Auch angesichts der schwierigen Haushalts- und Personalsituation der Hochschule ist die Förderung seitens des Vereines für die Hochschule eine wertvolle Unterstützung.

    Mit der Aktion "Sternpatenschaft" hat der Kieler Planetarium e.V. wesentlich zur Finanzierung der neuen Projektionstechnik des Mediendoms beigetragen. Erinnert sei an den Scheck in Höhe von 80 000 Euro, der am 20. August dieses Jahres dem Rektorat der Fachhochschule für den Mediendom überreicht wurde. Unter der Schirmherrschaft der schleswig-holsteinischen Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur Ute Erdsiek-Rave haben bislang fast 2000 Personen eine Patenschaft zwischen 25 und 3000 Euro übernommen. Die Aktion wird fortgesetzt. Informationen gibt es im Internet unter www.sternpatenschaft.de.

    Bau und Kosten des "Mediendoms"

    Der Mediendom ist Bestandteil des Großen Hörsaalgebäudes der Fachhochschule Kiel, das im März 2001 eröffnet wurde. Es verfügt bei einer Hauptnutzfläche von 2000 qm über sieben Hörsäle mit insgesamt 1038 Plätzen, davon 65 im Multimedia-Hörsaal des Mediendoms. Neben diesem Hörsaal gehören zum Mediendom das Interaktive Medienlabor sowie Verwaltungs- und Technikräume.

    Die Entscheidung zum Bau des Mediendoms fiel zeitgleich mit dem ersten Spatenstich für das Gesamtgebäude. Kurzfristig wurde ein Gebäudeteil umgeplant und grundlegend neuen Anforderungen angepasst. Die bauliche Planung und Einrichtung lag in den Händen der GMSH-Gebäudemanagement Schleswig-Holstein in enger Abstimmung mit der Projektleitung der Fachhochschule Kiel. Sie sind insbesondere so konzipiert, dass sich technische Neuentwicklungen kurzfristig bei geringem Aufwand in die bestehenden Räume und Systeme integrieren lassen.

    Parallel zu den Arbeiten der GMSH wurden an der Fachhochschule modulare Stell- und Präsentationssystme zur Einrichtung des Interaktiven Medienlabors entwickelt und in Werkstätten der Fachhochschule gefertigt. Damit präsentiert sich der Ausstellungsbereich des Mediendoms zum einen als Unikat und zum anderen als Beleg für die Leistungsfähigkeit der hochschuleigenen Werkstätten.

    Die Gesamtkosten des in das Große Hörsaalgebäude eingebetteten Multimediatrakts liegen bei rund 3 Millionen Euro, davon entfallen 750.000 Euro auf die technische Einrichtung.

    An manchen Stellen sind zurzeit oder vorerst noch Provisorien sichtbar, z.B. im Kassenraum. Eine finanzielle Förderung war durch Mittel im Rahmen des europäischen Projektes für Regionalentwicklung URBAN II avisiert. Sie ist seit dem Frühjahr 2002 beantragt, aber immer noch nicht entschieden. Daher fehlen zurzeit auch Gelder für PR-Maßnahmen zur Markteinführung und mittelfristig für Veranstaltungsangebote an Schulklassen. Angesichts der schwierigen Finanzlage der Hochschule wird sich der öffentliche Betrieb des Mediendoms weitgehend selbst durch Eintritte finanzieren müssen, zumal es sich dabei nicht um eine originäre Hochschulaufgabe handelt.

    Fachhochschule Kiel und Planetarium Hamburg kooperieren

    Unter der Leitung seines Direktors Thomas Kraupe wird das Hamburger Planetarium zurzeit zu einem Erlebniszentrum mit den Schwerpunkten Mensch und Technik, Umwelt und Weltall umgebaut. Nach seiner Fertigstellung wird es weltweit einen der modernsten audiovisuellen Simulatoren enthalten. Neben dem Digistar-System der Firma Evans & Sutherland erhält das Planetarium Hamburg den modernsten Sternenprojektor der Firma Zeiss für die Projektion eines brillanten Sternenhimmels und verfügt über Zeiss-Videotechnologie in Form eines ZULIP-Laserdisplayprojektors sowie über eine Showlaseranlage. Thomas Kraupe war unter anderem maßgeblich am Bau des Hayden-Großplanetariums in New York und des Planetariums im Forums der Technik in München beteiligt, dessen Leitung er nach der Eröffnung innehatte.

    Das Planetarium Hamburg und die Fachhochschule Kiel haben eine enge Zusammenarbeit vereinbart. Sie wollen sich auf technischer und inhaltlicher Ebene abstimmen und gemeinsam multimediale Projekte realisieren, die den Weg zu einem Digitalen Theater gestalten. Die Multimedia-Studierenden der Fachhochschule Kiel profitieren doppelt: Während der Direktor des Hamburger Planetariums seine internationalen Erfahrungen als Lehrbeauftragter an die Studierenden weiter gibt, sind diesen dank der Kooperationsvereinbarung in Kiel nicht präsente Techniken der Hamburger Einrichtung zugänglich. Im Gegenzug profitiert die Hamburger Einrichtung von den produktions- und Forschungskapazitäten des international ausgelegten MMP-Studiengangs der Fachhochschule Kiel.

    Die Verbindung der Ressourcen von Kultur und Wissenschaft des Mediendoms Kiel und des Planetariums Hamburg beinhaltet nach Einschätzung beider Seiten ein Potenzial, das sich als fachübergreifender Wissenstransfers und als Kulturangebot an eine breite Öffentlichkeit richtet und in europäischer Dimension bedeutsam, wenn nicht einmalig ist.

    Neuer Campus mit Mediendom belebt früheren Kieler Industrie-Stadtteil

    Nach dem Rückzug der Werftindustrie aus dem Stadtteil Kiel-Dietrichsdorf entstand eine Industriebrache, begleitet von einer Phase sozialen Niederganges. Die Ansiedlung des Campus der Fachhochschule hatte auch das Ziel, diesem Stadtteil neue Perspektiven und ein neues Gesicht zugeben.

    Der Mediendom verfolgt das in der deutschen Hochschullandschaft einmalige Konzept einer "offenen" Hochschule, das Laien mit Arbeitsweisen und Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung vertraut machen soll. Im interaktiven Medienlabor befinden sich Multimedia-Arbeitsplätze und Präsentationsysteme, die für Studienprojekte genutzt werden. Es wird im öffentlichen Betrieb als Aufenthaltsbereich für die Besucherinnen und Besucher genutzt. Sie erhalten einen persönlichen Eindruck von der Arbeit der Studierenden, können ihnen sozusagen "über die Schulter sehen" mit ihnen ins Gespräch kommen. Die Studierenden haben die Gelegenheit, ihre Produkte vorzustellen und im Feedback der Besucherinnen und Besucher Erfahrungen zu sammeln.

    Auf dem neuen Campus der Fachhochschule Kiel sind die Lehr- und Forschungsgebäude unmittelbar in die Wohnbebauung integriert. Dort, wo es möglich ist, lässt die Architektur den Blick in Labore frei, so dass Passanten das Leben und Arbeiten innerhalb der Hochschule verfolgen können.

    Der neue "Mediendom" wird mit Sicherheit dem kulturellen Leben des Stadtteils Auftrieb geben und sein Image im eher in Richtung Westufer orientierten Bewusstsein der Kieler Bevölkerung erneuern, zumal mit der denkmalgeschützten Computerschausammlung der Fachhochschule und der ebenfalls unter Denkmalschutz stehenden Alten Howaldtschen Metallgießerei weitere attraktive Objekte auf dem Campus das Interesse des Publikums erregen.


    More information:

    http://www.mediendom.de


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    Criteria of this press release:
    Art / design, Information technology, Media and communication sciences, Music / theatre, Teaching / education
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Studies and teaching
    German


     

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