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09/17/2003 10:49

WM 2006: Deutsche Bevölkerung akzeptiert hohe Ticket-Preise - aber nicht bei allen Tickets

Dr. Klaus H. Grabowski Pressearbeit, interne Kommunikation und Social Media
Universität Hohenheim

    UNIVERSITÄT HOHENHEIM

    PRESSE UND FORSCHUNGSINFORMATION

    Telefon: +49(0)711 - 459-2001/2003
    Fax: +49(0)711 - 459-3289
    e-mail: presse@uni-hohenheim.de
    Internet: http://www.uni-hohenheim.de

    Universität Hohenheim (903) · 70593 Stuttgart

    17. September 2003
    khg/s

    PRESSEMITTEILUNG

    WM 2006: Deutsche Bevölkerung akzeptiert hohe Ticket-Preise - aber nicht bei allen Tickets in gleichem Maße

    Befragung von mehr als 2.100 Personen zur WM 2006 durch die Universität Hohenheim

    Nachdem FIFA-Chef Josef Blatter bekannt gegeben hat, dass bei der WM 2006 "eine auf die Bedürfnisse der Fans wie auch die Bedeutung der Fussball-Weltmeisterschaft zugeschnittene Preispolitik" bei Eintrittskarten von der FIFA und dem deutschen Organisationskomitee angestrebt wird, liegen nun erste Informationen über diese für Blatter so wichtigen "Bedürfnisse der Fans" vor.

    Das Fachgebiet Marketing der Universität Hohenheim hat im Rahmen seiner Marktforschungsstudien zu den Einstellungen der Bevölkerung gegenüber der WM 2006 in diesem Jahr das Thema "Ticket-Preise" in den Mittelpunkt gestellt. Mit Hilfe wissenschaftlich erprobter Marktforschungsmethoden wurde dabei bei mehr als 2.100 Befragungsteilnehmer repräsentativ ermittelt, welche Eintrittspreise die Bevölkerung maximal für WM-Tickets zu zahlen bereit ist.

    Eine detaillierte Tabelle mit dem Umfrageergebnis ist über die Kontaktadresse zu erhalten.

    Das Ergebnis kommentiert Prof. Dr. Markus Voeth, Inhaber des Lehrstuhls für Marketing der Universität Hohenheim, der die Untersuchung mit seinen Studierenden geleitet hat: "Die Zahlungsbereitschaft für WM-Tickets in der deutschen Bevölkerung ist beachtlich. Auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht, als würde die Zahlungsbereitschaft nicht ausreichen, um Preise wie bei der WM 1998 zu rechtfertigen, darf nicht übersehen werden, dass in unserer Untersuchung nicht nur Fußball-Fans befragt wurden, sondern ein repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung und damit auch viele Nicht-Fußball-Interessierte. Da die Zahlungsbereitschaft bei Fußball-Fans rund 17 % oberhalb der von Nicht-Fans liegt, ist der Fußball-Fan in Deutschland in etwa schon bereit, Preise wie in Frankreich zu zahlen."

    Auf der anderen Seite warnt Prof. Voeth aber davor, das Preissystem aus Frankreich vollständig zu übernehmen. So hat er in seinen Untersuchungen mit seinem Mitarbeiter Dipl. oec. Arne Schumacher festgestellt, dass gemessen an den Zahlungsbereitschaften der deutschen Bevölkerung zwar die Höhe der Frankreich-Preise von der Tendenz her stimmt, nicht aber ihre "innere" Struktur. Die Marketing-Experten der Universität Hohenheim haben so ermittelt, dass die Frankreich-Preise in den ersten Runden gerade in den weniger attraktiven Sitzplatzkategorien zu gering, dafür aber in den späteren Spielrunden insgesamt zu hoch sind. Vor diesem Hintergrund sind die Wissenschaftler natürlich auch schon auf den 16. Oktober 2003 gespannt: An diesem Tag will das Organisationskomitee erste Überlegungen zum Preissystem auf dem FIFA-Kongress in Doha (Katar) vorstellen. Und diese Preise lassen sich dann mit Hilfe der Daten der Universität Hohenheim sehr genau im Hinblick darauf analysieren, ob sie von der Bevölkerung akzeptiert werden und ob also tatsächlich - wie von Josef Blatter angekündigt - die "Bedürfnisse der Fans" berücksichtigt worden sind.

    Und auch an anderer Stelle kommt die Erhebung, die Teil einer von der Universität aufgelegten Langzeitstudie ist, zu interessanten Ergebnissen. Wie schon in den Vorjahren untersuchten die Marktforscher auch, was die Bevölkerung ganz allgemein über die WM 2006 denkt. Hier einige Ergebnisse:

    § Auch wenn das Interesse am Fußball insgesamt leicht rückläufig ist, steigt die Akzeptanz der WM 2006. Inzwischen befürworten 83 % (2001: 76 %; 2002:
    75 %), dass die WM in drei Jahren in Deutschland ausgetragen wird.

    § Während die WM-Befürworter in der WM vor allem eine gute Werbung für Deutschland sehen, ist den Gegner die Ausrichtung zumeist ganz einfach zu teuer. Im Gegensatz dazu spielt die Angst vor Krawallen, die in den Vorjahren besonders wichtig war, inzwischen nur noch eine geringere Rolle.

    § Weiterhin genießen die Organisatoren der WM in der Bevölkerung großes Vertrauen. So gehen 81 % (2001: 74 %; 2002: 74 %) davon aus, dass die WM 2006 erfolgreich organisiert wird. Allerdings sind die Verantwortlichen der Bevölkerung noch immer zumeist unbekannt. Mit Ausnahme von Franz Beckenbauer, den konstant mehr als 50 % mit der WM-Vorbereitung in Verbindung bringen, sind die übrigen Präsidiumsmitglieder des Organisationskomitees der Bevölkerung unbekannt.

    § Während in den Jahren 2001 und 2002 die meisten Befragten eine ausschließliche Übertragung der gesamten WM im öffentlich-rechtlichen Fernsehen präferierte, wünscht sich inzwischen die Mehrheit eine Übertragung durch öffentlich-rechtliche und private (Free-)TV-Sender. In jedem Fall wird aber weiterhin eine Beteiligung der öffentlich-rechtlichen Anstalten von der überwiegenden Mehrheit gewünscht.

    § Obwohl das augenblickliche Leistungsniveau der deutschen Nationalmannschaft nur als durchschnittlich eingestuft wird, hat sich die Erwartung im Hinblick auf das sportliche Abschneiden der Nationalmannschaft bei der WM 2006 weiterhin erhöht. Gingen 2001 nur 18 % davon aus, dass Deutschland bei der WM 2006 den Titel erringt, so waren dies 2002 (vor der WM in Japan und Südkorea) schon 20 %. In diesem Jahr gaben dies 27 % an.

    § Schließlich ist die Nationalmannschaft noch immer ein guter Werbeträger, aber nicht für alle Partner des DFB gleichermaßen: Während die Sponsoren Mercedes und Adidas von rund jedem Vierten mit der Nationalmannschaft in Verbindung gebracht werden, schneiden andere schlechter ab: Bitburger kommt nur auf 5 %, Coca-Cola auf 3 % und E-Plus lediglich auf 2 %.

    Die vollständigen Ergebnisse der Studie, die in zwei Projektberichten dokumentiert worden sind, können über die Homepage www.marketing-uni-hohenheim.de angefordert werden.

    Kontaktadresse (nicht zur Veröffentlichung):
    Universität Hohenheim
    Fachgebiet für Marketing
    Prof. Dr. Markus Voeth
    Dipl.oec. Arne Schumacher
    70593 Stuttgart
    Tel.: 0711-459-2925
    Fax: 0711-459-3718
    e-mail: voeth@uni-hohenheim.de
    http://www.marketing.uni-hohenheim.de


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    Criteria of this press release:
    Social studies, Sport science
    transregional, national
    Research results
    German


     

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