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Auch im vergangenen Jahr ist an der Universitätsmedizin Greifswald erfolgreich Krankenversorgung, Forschung und Lehre betrieben worden. Auf einem Medienabend wurde gestern in Greifswald über aktuelle Entwicklungen der Universitätsmedizin in informiert.
Innovative Konzepte sichern die Gesundheitsversorgung in der Region
Das Engagement und die hohe fachliche Kompetenz am Standort Greifswald machten es auch 2017 möglich, insbesondere Mittel für innovative Versorgungskonzepte einzuwerben. Dazu zählen unter anderem der telemedizinische Notarzt, der integrierte grenzüberschreitende deutsch-polnische Rettungsdienst und ein telemedizinisches deutsch-polnisches Kinderkrebszentrum. „In der Krankenversorgung leisten die Mitarbeiter der Unimedizin auch weiterhin einen Brückenschlag zwischen universitärer Spitzenmedizin und Basisversorgung der Bevölkerung in der Region Vorpommern, das ist in Deutschland für einen universitären Standorte außergewöhnlich“, betonte der Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Max P. Baur.
„Im vergangenen Jahr wurden an den 21 Fachkliniken der Universitätsmedizin insgesamt 36.529 Patienten vollstationär (2016: 35.608) und 115.735 ambulant (2016: 117.095) sowie 1.950 teilstationär behandelt“, informierte der Ärztliche Vorstand Prof. Dr. Claus-Dieter Heidecke. Von den im Vorjahr 1.149 geborenen Kindern kamen 177 mit einem Gewicht unter 2.500 Gramm zur Welt und wurden auf der hochspezialisierten Frühchenstation betreut. Das kleinste Neugeborene, das nach der Behandlung nach Hause entlassen werden konnte, wog bei Geburt nur 475 Gramm. 51 Prozent der Patienten waren Frauen, 13 Prozent Kinder bis zu 18 Jahre. Der überwiegende Teil der Patienten (92 Prozent) lebt in Mecklenburg-Vorpommern, aber auch Patienten aus Brandenburg, Berlin und Sachsen schätzten die Kompetenz der Greifswalder Ärzte und nehmen längere Anfahrtswege für eine Behandlung in Kauf. Sechs Prozent der Patienten kamen sogar aus dem Ausland, vor allem aus Polen, Russland und Kasachstan. Die Universitätsmedizin als Maximalversorger sowie größter Arbeitgeber und Ausbilder in Vorpommern verfügt über 939 Planbetten inklusive der Betten für die Psychiatrie und 64 Plätze an den Tageskliniken. Im Jahr 2017 haben an der UMG durchschnittlich mehr als 3.800 Menschen gearbeitet, davon 549 im Ärztlichen Dienst, 803 im Pflegebereich, 602 Mitarbeiter im Medizinisch-Technischen Dienst, 340 Beschäftigte im Funktionsdienst, 270 in der Verwaltung und 250 Schüler und Azubis.
Modernste Notaufnahme des Landes geht im November in Betrieb
Auch 2018 steht im Zeichen der Weiterentwicklung und Modernisierung. So geht im November die modernste Notaufnahme des Landes in Betrieb. „Die Inbetriebnahme der zentralen Notaufnahme wird ganz wesentlich zur Entspannung der Patientennotfallversorgung beitragen“, ist Heidecke überzeugt. „Die dynamische Entwicklung der Notfallpatientenströme macht deutlich, wie notwendig der Bau der Notaufnahme geworden ist“, so der Ärztliche Vorstand. Bei Planung der ursprünglichen Notaufnahme in den 90er Jahren gab es jährlich ca. rund 9.000 Notfälle.
„In 2017 wurden insgesamt 36.522 Notfälle an der Unimedizin betreut, 16.571 davon stationär. In den vergangenen 25 Jahren hat sich das Patientenaufkommen in diesem Bereich also vervierfacht. Umso erfreulicher ist es, dass die geplante Übergabe der interdisziplinären Notaufnahme, die dann alle medizinischen Notfallbereiche unter einem Dach vereint, nun in Reichweite liegt. Die organisatorischen Vorbereitungen laufen dafür seit längerer Zeit unter Hochdruck.“ Das Land Mecklenburg-Vorpommern finanziert die 2.550 Quadratmeter große neue Notaufnahme mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 20 Mio. Euro.
Medizinische Fakultät wirbt 22,7 Millionen Drittmittel ein
“Mit 22,7 Millionen Euro konnte die Fakultät erneut deutlich über 20 Mio. Euro an Drittmitteln einwerben“, hob der Vorstandsvorsitzende hervor (2016: 21,2 Mio. Euro). „Dies bedeutet exzellente Karrierechancen für den wissenschaftlichen Nachwuchs“, so Baur. 344 wissenschaftliche und nicht-wissenschaftliche Mitarbeiter werden über eingeworbene Drittmittelprojekte beschäftigt. Die Unimedizin Greifswald ist aktuell an 24 großen Verbundforschungsvorhaben mit einem Fördervolumen von jeweils über 400.000 Euro beteiligt. Diese Erfolge schlagen sich auch im Zuwachs an Publikationsleistungen nieder und stärken den Standort Greifswald.
Neu hinzugekommen sind im vergangenen Jahr unter anderem ein Großprojekt zur Entwicklung von Immuntherapien gegen Krebs, der Nordverbund Niere (NVN), das PAKt-MV mobil zur betrieblichen Gesundheitsförderung und das bundesweit erste forschungsunterstützende klinische Arbeitsplatzsystem KAS+, das in diesem Jahr in Betrieb genommen wird. Sehr erfolgreich hat sich zudem die UMG an der Landesexzellenzinitiative MV beteiligt. Am 22. März wird sich Bildungsministerin Birgit Hesse vor Ort in Greifswald über das PePPP-Projekt „Proteinfehlfaltung, ER-Stress und Proteindegradation - Entwicklung einer systematischen Pipeline für individualisierte Therapien bei erblichen Leber- und Pankreaserkrankungen“ informieren. Das Vorhaben wird im Rahmen der Exzellenzinitiative des Landes mit knapp 5 Mio. Euro für vier Jahre gefördert. „Erfreulich ist auch der demnächst geplante Baubeginn für den Forschungscluster IIIa für elf Millionen Euro auf dem Beitz-Campus, in dem ab 2020 die Spitzenforschung weitere Kapazität und Infrastruktur erhält“, so der Vorstandsvorsitzende.
Greifswald bleibt einer der beliebtesten Studienorte
Die Nachfrage nach einem Studienplatz der Humanmedizin und Zahnmedizin in Greifswald ist ungebrochen und positioniert die Universitätsmedizin auf den vordersten Plätzen bundesweit bei den Bewerberzahlen um die beschränkte Anzahl verfügbarer Studienplätze. „Für das Wintersemester lagen wir in der Humanmedizin mit 2.430 Bewerbern mit der 1. Ortspräferenz auf Platz 3 nach Hamburg (2.963) und Tübingen (2.833)“, erklärte der Vorstandsvorsitzende. „Seit Jahren führen wir die Rangliste bei den Zahnmedizinern an, so auch im vergangenen Jahr mit 293 Kandidaten mit Greifswald als erstem Wunschstudienstandort.“ Insgesamt studieren 1.609 Studierende Human- und Zahnmedizin in Greifswald, 949 davon sind Frauen. 365 Studierende sind aus Mecklenburg-Vorpommern, 1.141 kommen aus anderen Bundesländern, vor allem aus Brandenburg, Baden-Württemberg und Niedersachsen. Die meisten der 103 ausländischen Studierenden sind indonesischer, französischer und jemenitischer Herkunft. 57 der jungen Studentinnen studieren mit Nachwuchs und können dafür auch die betriebseigene Kita nutzen.
Eigener Studiengang soll Attraktivität des Pflegeberufes erhöhen
In 2018 werden die Vorbereitungen für einen neuen Studiengang der Pflegewissenschaften abgeschlossen. Ab dem Wintersemester 2019/20 wird ein dreijähriger Bachelorstudiengang angeboten, um neue Karrierechancen in der Pflege zu ermöglichen. „Gesundheitsberufe in der Pflege sollen durch einen eigenen Studiengang aufgewertet werden, um dem Fachkräftemangel in der Pflege zu begegnen“, sagte Pflegevorstand Peter Hingst. „Ziel ist es, die Attraktivität des Pflegeberufes durch eigenständige komplexe Aufgaben in der Krankenversorgung zu steigern, einhergehend mit einer Verbesserung der gesellschaftlichen Anerkennung und Wertschätzung.“
Sanierungsprozess in Greifswald zeigt weiter Erfolge
„Die hervorragenden Leistungen in Krankenversorgung, Forschung und Lehre an der Universitätsmedizin Greifswald wurden trotz des gleichzeitig fortlaufenden Sanierungsprozesses erreicht, an dem sich Beschäftigte aus allen Berufsgruppen intensiv beteiligen“, hob der Kaufmännische Vorstand Marie le Claire hervor. In 15 Projektarbeitsgruppen mit über 40 Teilprojekten und zwei weiteren Querschnittsarbeitsgruppen wurden Vorschläge zur Optimierung der Arbeitsabläufe erarbeitet, die zu einem großen Teil schon realisiert werden konnten. „Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen für Universitätsklinika liegt noch ein hartes Stück Arbeit vor uns. Wir sind aber die vergangenen zwei Jahre gut vorangekommen und streben für den Jahresabschluss 2019 ein ausgeglichenes Ergebnis an“, zeigte sich le Claire zuversichtlich.
Digitalisierung ist Schwerpunktthema im Gesundheitsbereich
Derma-App, Telestroke und mobile Patientenakten - die Digitalisierung hat längst Einzug gehalten im Gesundheitswesen, auch an der Unimedizin Greifswald. Die veränderte Arbeitswelt aufgrund der Digitalisierung gewinnt zunehmend an Bedeutung für effizientere Arbeitsabläufe. Das neue forschungsbezogene klinische Informationssystem KAS, aber auch die fortschreitende Digitalisierung von Verwaltungsvorgängen und die Einrichtung von Online-Portalen werden Mitarbeiter der Universitätsmedizin zukünftig in allen Bereichen der Krankenversorgung, Forschung und Lehre unterstützen.
Umfassend überarbeitet wurde die Internetseite der Unimedizin Greifswald mit einem zeitgemäßen Design für alle Endgeräte kompatibel, egal ob der Nutzer am PC sitzt oder mobil unterwegs ist. Intuitive Bedienbarkeit durch klare Navigationsstrukturen sollen die Inhalte für Patienten, zuweisende Ärzte, Mitarbeiter, Wissenschaftler und Studenten leicht zugänglich und lesbar machen. Die direkte Ansprache über die verschiedenen Informationskanäle soll künftig weiter intensiviert werden. So werden schon jetzt regelmäßig auf Facebook und Instagram Livechats aus der Unimedizin angeboten, die auf ein immer größeres Interesse stoßen. Im bundesweiten Facebook-Ranking der Uniklinika liegt die UMG mit 4.336 Abonnenten (Stand 14.03.18) an siebter Stelle.
Foto: UMG/Manuela Janke
Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Max P. Baur hob das gute Drittmittelergebnis in 2017 hervor, insgesamt 22,7 Millionen Euro.
Foto: UMG/Hans-Werner Hausmann
Im November soll die neue Notaufnahme an der Unimedizin in Betrieb gehen.
Universitätsmedizin Greifswald
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Prof. Dr. rer. nat. Max P. Baur
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Im November soll die neue Notaufnahme an der Unimedizin in Betrieb gehen.
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Criteria of this press release:
Journalists, Students
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Press events, Studies and teaching
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