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Wissenschaft
Australischer Forschungspreisträger der Humboldt-Stiftung zu Gast an der Universität Jena
Yuri Kivshar ist ein Forschungsreisender – ganz in der Tradition Alexander von Humboldts. Der gebürtige Ukrainer studierte in seinem Heimatland, ging dann nach Spanien und Frankreich, um schließlich an der Australian National University in Canberra eine wissenschaftliche Heimat zu finden. Doch immer wieder verlässt der renommierte Physiker die australische Hauptstadt für Forschungsaufenthalte, etwa in den USA, Russland, Finnland oder Deutschland. Zu einer Universität hat er dabei eine ganz besondere Beziehung aufgebaut: zur Friedrich-Schiller-Universität Jena. Dank des Forschungspreises der Alexander von Humboldt-Stiftung ist Prof. Dr. Yuri Kivshar auch in diesen Tagen wieder zu Gast in Jena. Der Preis ist mit 60.000 Euro zur Finanzierung von Forschungsaufenthalten in Deutschland dotiert.
„Ich freue mich sehr darüber, dass wir eine solche Koryphäe wie Yuri Kivshar bei uns begrüßen können“, sagt Prof. Dr. Thomas Pertsch vom Institut für Angewandte Physik der Universität Jena, der seinen australischen Kollegen für den Preis vorgeschlagen hatte. „Schließlich gilt er nicht nur als Experte auf den Gebieten der nichtlinearen Physik, nichtlinearen Photonik und Metamaterialien, sondern gehört auch zu den produktivsten, kreativsten und meistzitierten Physikern weltweit.“
„Für mich ist die Auszeichnung eine große Ehre – nicht zuletzt, da sie mir erlaubt, die ohnehin sehr fruchtbare Zusammenarbeit zwischen meiner Forschergruppe und der Universität Jena weiter intensivieren zu können“, sagt der 58-Jährige, der bereits 2006 als Gastprofessor in Jena weilte. „Für mich persönlich ist Jena aufgrund der langen Zusammenarbeit, etwa auch mit dem inzwischen emeritierten Professor Falk Lederer, ein besonderer Ort. Und diese Kooperation wiederum hat viel mit der hervorragenden Expertise der Jenaer Kollegen im Bereich der Optik zu tun.“
Nanostrukturen auf Glas
Kivshar und Pertsch arbeiten derzeit intensiv auf dem noch jungen Feld der Nanophotonik zusammen. Sie erforschen, wie sich Licht im Nanobereich verhält und wie man sich die damit verbundenen Eigenschaften des Lichts zunutze machen kann. Dabei betreiben sie einerseits Grundlagenforschung, verlieren aber andererseits auch nicht die Möglichkeiten für praktische Anwendungen aus dem Blick. „Uns treibt vor allem die Neugier an, herauszufinden wie etwa bestimmte Effekte funktionieren und welche Prinzipien ihnen zugrundeliegen“, erklärt Pertsch. „Aber natürlich loten wir auch aus, welche technologischen Möglichkeiten damit verbunden sind.“ So versehen sie beispielsweise die Oberfläche von Glasbauteilen mit verschiedenen Nanostrukturen, um die dabei hervortretenden Eigenschaften zu untersuchen. Mit den Erkenntnissen lassen sich etwa neue Biosensoren und Displays entwickeln und holografische Darstellungen verbessern.
Auch wenn sich die beiden Wissenschaftler regelmäßig per E-Mail und Telefon über ihre Arbeit austauschen, so schätzen sie doch die Gelegenheit der persönliche Treffen, die der Forschungspreis ermöglicht. „Solche Begegnungen frischen die Zusammenarbeit immer wieder auf. Wir können frei diskutieren, neue Ideen entwickeln“, sind sich die beiden Physiker einig. „Zudem können wir unser Institut auf diese Weise stärker internationalisieren, indem solche Spitzenforscher wie Yuri Kivshar Jena in die Welt tragen“, ergänzt Thomas Pertsch. Bereits seit einigen Jahren profitieren von der australisch-deutschen Kooperation die Nachwuchswissenschaftler der beiden Universitäten. Es existiert ein sehr gut genutztes Austauschprogramm, das Promovierende und Postdocs den Forschungsaufenthalt in Jena bzw. Canberra ermöglicht.
Kontakt:
Prof. Dr. Thomas Pertsch
Institut für Angewandte Physik der Universität Jena
Albert-Einstein-Straße 6, 07745 Jena
Tel.: 03641 / 947560
E-Mail: thomas.pertsch[at]uni-jena.de
Prof. Dr. Yuri Kivshar ist zu Gast an der Friedrich-Schiller-Universität und forscht zusammen mit de ...
(Foto: Jan-Peter Kasper/FSU)
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