idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/08/2018 13:09

US-Studie: Folgen der Krebserkrankung bei jungen Patienten sehr beunruhigend

Frauke Frodl Pressestelle
Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs

    Amerikanische Studie zeigt alarmierende Häufung von Gesundheitsstörungen bei jungen Erwachsenen nach Krebserkrankung. Mehr Forschung und Prävention auch in Deutschland notwendig.

    Berlin, 8. Mai 2018 - Über langfristige gesundheitliche Folgen einer Krebserkrankung und ihrer Behandlung bei jungen Erwachsenen ist bisher wenig bekannt. Eine jetzt aktuell durch das „Journal of Adolescent and Young Adult Oncology“ veröffentlichte Studie an 271 Patienten aus der renommierten University of North Carolina, Chapel Hill, USA zeigt eine alarmierende Häufung von Gesundheitsstörungen bei jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 39 Jahren nach der Krebserkrankung.

    Depressionen, Angststörungen, Asthma, erhöhte Cholesterinwerte, Bluthochdruck sowie Übergewicht und Diabetes waren sehr häufig zu beobachten. Mit Hilfe einer speziellen Methodik bildeten die Autoren einen Index zur zusammenfassenden Bewertung der Gesundheitsstörungen („Frailty“ – Gebrechlichkeit). Danach wurde bei zehn Prozent der untersuchten jungen Patienten nach Krebs ein schlechter Gesundheitszustand und bei 21 Prozent ein unmittelbar bevorstehender schlechter Gesundheitszustand festgestellt.

    Im Vergleich zu einer Untersuchung an einer gleichaltrigen Normalbevölkerung in Kanada sind diese Werte etwa doppelt so hoch. Sie entsprechen, so die Autoren, dem Gesundheitszustand einer etwa 60-jährigen Normalbevölkerung und zeigen damit ein erhebliches Risiko zur vorzeitigen Alterung. Eine Schwäche der Studie besteht in einer überproportionalen Abbildung von Frauen und einem zu geringen Anteil an Patienten mit Lymphomen, Leukämien und Sarkomen.

    „Festzustellen ist jedoch auch, dass vergleichbare Untersuchungen aus Deutschland bisher ganz fehlen“, mahnt Prof. Dr. med. Mathias Freund, Kuratoriumsvorsitzender der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs, an. Die Stiftung fordert eine Intensivierung der Forschung auf diesem Gebiet in der Bundesrepublik.

    Die Autoren der amerikanischen Studie betonen, dass Übergewicht, Rauchen, Angststörungen und Depressionen ein besonderes Risiko für die Verschlechterung der Gesundheit nach der Krebserkrankung bedeuten. Auch wenn hier eine ursächliche Beziehung nicht immer eindeutig nachweisbar ist, sind doch spezielle Programme zur Prävention für die Betroffenen sinnvoll und wünschenswert.

    Jährlich erkranken 15.000 junge Frauen und Männer im Alter von 18 bis 39 Jahren in Deutschland neu an Krebs. Die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs ist Ansprechpartnerin für Patienten, Angehörige, Wissenschaftler, Unterstützer und die Öffentlichkeit. Die Stiftungs¬projekte werden zu einem großen Teil in enger Zusammenarbeit mit den jungen Patienten, Fachärzten sowie anderen Experten entwickelt und bieten direkte und kompetente Unterstützung für die Betroffenen.
    Die Stiftungsarbeit, die als gemeinnützig anerkannt ist, wird ausschließlich durch Spenden finanziert.

    Kontoverbindung der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs:
    Postbank, IBAN: DE57 1001 0010 0834 2261 04, BIC: PBNKDEFF

    Quelle:
    JOURNAL OF ADOLESCENT AND YOUNG ADULT ONCOLOGY
    „Frailty and Comorbidities Among Survivors of Adolescent and Young Adult Cancer: A Cross-Sectional Examination of a Hospital-Based Survivorship Cohort“
    (https://www.liebertpub.com/doi/pdf/10.1089/jayao.2017.0103)

    3.371 Zeichen

    (Die angegebene Genderform vertritt beide Geschlechter.)

    Die Pressemitteilung sowie weitere Informationen zur Stiftung können Sie auf der Internetseite www.junge-erwachsene-mit-krebs.de abrufen. Bei Abdruck bitten wir um ein Belegexemplar.

    Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

    Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs
    Frauke Frodl
    Berolinahaus, Alexanderplatz 1, 10178 Berlin
    Fon: 030 / 28 09 30 56 0
    Mobil: 0179/ 255 32 92
    Fax: 030 / 28 09 30 56 9
    E-Mail: f.frodl@junge-erwachsene-mit-krebs.de
    Internet: www.junge-erwachsene-mit-krebs.de


    More information:

    http://www.junge-erwachsene-mit-krebs.de


    Images

    Logo der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs
    Logo der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs

    None


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
    interdisciplinary
    transregional, national
    Research results, Science policy
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).