idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/22/2018 10:57

Konzeptkünstlerin Antonia Low im Gespräch mit Hellmut Seemann

Angelika Bohn Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Artist Talk zum Botho-Graef-Kunstpreis 2018 am 28. Juni, 19 Uhr, in der Villa Rosenthal in Jena

    Antonia Low hat in der Städtischen Galerie Nordhorn mit einem begehbaren Gerüst und Spiegeln das Gewicht des Sehens erforscht und erlebbar gemacht. In der Zeche Auguste Victoria hat sie wie eine Archäologin zwei Wochen vor der endgültigen Schließung in 886 Metern Tiefe an vier Stellen den Boden abgeformt für ein skulpturales Dokument des Steinkohleabbaus im Ruhrgebiet. Für Plattencover hat sie in London in einem Haus sämtliche Einrichtungsgegenstände mit Nylonschnur verschnürt, so dass die Objekte im Raum schweben. Das sind nur drei Beispiele aus dem vielschichtigen Werk der Berliner Konzeptkünstlerin.

    Nun gehört Antonia Low zu den zum Wettbewerb um den Botho-Graef-Kunstpreis der Stadt Jena eingeladenen Künstlerinnen und Künstlern. Gemeinsam mit Hellmut Seemann, Präsident der Klassik Stiftung Weimar und Kuratoriumsmitglied des Kunstpreis-Wettbewerbs, bestreitet sie am 28. Juni, 19 Uhr, den nächsten Artist Talk in der Villa Rosenthal. Im Ergebnis des Wettbewerbs soll ein dezentrales Denkmal für den Jenaer Rechtswissenschaftler, Rektor der Universität und Vater der Thüringer Landesverfassung Eduard Rosenthal (1853-1926) entstehen. Rosenthals Porträt war nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten aus der Jenaer Universitäts-Sammlung von Professorenbildnissen entfernt worden und ist seit 1944 verschollen. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft und seines demokratischen Engagements sollte Eduard Rosenthal aus dem kulturellen Gedächtnis gelöscht werden.

    Auseinandersetzung mit Räumen und Architekturen

    Die 1972 in Liverpool geborene Antonia Low studierte Freie Kunst in Münster und am Goldsmiths College in London. Im Zentrum ihrer Arbeit steht die Auseinandersetzung mit Räumen und Architekturen, deren physischer Beschaffenheit und Geschichte. Dabei legt sie ältere verdeckte Schichten und unsichtbare Strukturen frei und findet zu poetischen Formen.

    Auf dem Feld der Erinnerungskunst erlangte sie 2004 mit ihrem Mahnmal für die unter den Nationalsozialisten ausgegrenzten Angehörigen der Universität Münster besondere Anerkennung. Im Universitätshauptgebäude hat sie neben der zum Senatssaal führenden Treppe eine aus demselben Material bestehende und somit identisch aussehende Treppe installiert, die jedoch nach neun Stufen an einer Wand endet und so zum Sinnbild des willkürlich gesetzten Endes von Biographien wird.

    Diese subtile und zugleich unmittelbar aussagekräftige Bildsprache ist charakteristisch für Antonia Lows Werk. Ihre Arbeiten waren und sind in Einzel- und Gruppenausstellungen deutschlandweit, in England, Dänemark, Italien, den USA und China zu sehen. Ausgezeichnet wurde sie unter anderem mit dem Kunstpreis der Stadt Bonn (2014). Zuletzt erhielt sie ein Kulturaustausch-Stipendium des Berliner Senats und des International Studio and Curatorial Program in New York.

    Termin:
    Artist Talk mit Antonia Low
    Donnerstag, 28. Juni, 19 Uhr, Villa Rosenthal, Mälzerstr. 11 in Jena.
    Der Eintritt ist frei.


    More information:

    http://www.eduard-rosenthal.de


    Images

    Antonia Low gehört zu den zum Wettbewerb um den Botho-Graef-Kunstpreis der Stadt Jena eingeladenen Künstlerinnen und Künstlern. Sie spricht am 28. Juni in der Reihe "Artist Talks".
    Antonia Low gehört zu den zum Wettbewerb um den Botho-Graef-Kunstpreis der Stadt Jena eingeladenen K ...
    Foto: Anne Günther/FSU
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Art / design, History / archaeology
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).