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Für das Juniorstudium kommen im Sommersemester 2018 zehn Schüler an die Uni Jena – zum Teil von über 100 Kilometer entfernt
Die Schulglocke läutet und verheißt das Ende der 5. Stunde. Zeit, sich langsam auf die freie Zeit nach dem Schulschluss zu freuen – nicht so für Moritz Zenker. Der 16-Jährige aus Rodewisch in Sachsen hat Montagnachmittag noch einen festen Termin. An der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) besucht er in diesem Sommersemester eine Vorlesungsreihe und probt schon einmal den Ernstfall: wie es wäre, in Jena zu studieren.
Das Modell, angehenden Abiturienten den Uni-Besuch zu ermöglichen, heißt Juniorstudium und existiert an der Universität Jena seit 2011. „Das Juniorstudium sieht vor, dass besonders leistungsstarke und motivierte Schüler aus der Umgebung ab der 10. Klasse schon während der Schulzeit einen Eindruck vom Studieren und bestimmten Fächern gewinnen können“, sagt Stephanie Zinke aus dem Studierenden-Service-Zentrum der Uni Jena. Im jetzigen Semester konnten zehn Juniorstudierende zugelassen werden, darunter allein acht aus Rodewisch. Das hiesige Johann-Heinrich-Pestalozzi-Gymnasium schickt seine Schüler schon seit sechs Jahren an die Uni Jena – die über 100 Kilometer von der sächsischen Kleinstadt entfernt ist.
Mit Studenten im Hörsaal sitzen
Moritz Zenker stört die weite Anreise, welche die Callidus-Stiftung mit einem Kleinbus organisiert, nicht: „Es ist eine tolle Gelegenheit, schon eine Vorlesung zu besuchen und mit Studenten im Hörsaal zu sitzen.“ Er möchte später Lehrer werden, „für Biologie und Mathe“, und hat darum die Pädagogik-Vorlesung „Psychologische Grundlagen des Lernens“ von Prof. Dr. Bärbel Kracke gewählt. Das Hineinschnuppern hat seinen Wunsch, 2020 das Studium an der FSU aufzunehmen, gefestigt. „Ich war schon letztes Jahr zum Hochschulinformationstag hier und habe erfahren, dass Jena eine richtige Studentenstadt ist mit über 25.000 Studenten“, erzählt der junge Vogtländer. Auch die Bibliothek am Campus habe er in sehr guter Erinnerung behalten.
Schüler, deren Schulleitung zustimmt und die die FSU zum Juniorstudium zulässt, können Veranstaltungen aus dem gesamten Vorlesungsangebot wählen, einzig der Bereich Medizin ist ausgeschlossen. „Die Schülerinnen und Schüler entscheiden sich in der Regel für sehr unterschiedliche Fachrichtungen“, so Stephanie Zinke, „in der 10. Klasse wissen gerade die Juniorstudenten schon konkret, in welchen Bereichen ihre Stärken liegen und nutzen diese Chance ganz bewusst.“ Im laufenden Semester sei die Wahl vorrangig auf Erziehungswissenschaft, Mathematik, Rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaften gefallen.
Anrechnung fürs Studium bei bestandener Prüfung möglich
Wenn die Juniorstudierenden möchten, können sie sogar Prüfungen absolvieren und sich die Punkte für das zukünftige Studium anrechnen lassen. Das plant Moritz Zenker aber nicht: „Ich möchte einfach der Vorlesung folgen und für mich ganz viel mitnehmen.“ Über die wichtige Hürde des Numerus clausus, den es bei seiner gewünschten Fächerkombination derzeit nur in Biologie mit 1,8 gibt, macht er sich keine Sorgen; sein Ziel ist es, das Abi mit 1,5 zu bestehen. Für den Lehrerberuf hat er sich bewusst entschieden: „An unserer Schule fällt schon öfter der Unterricht aus“, erzählt der engagierte Schüler, „da habe ich mich über den Lehrermangel informiert und gemerkt, dass mich diese Arbeit sehr interessiert.“ Von seinem späteren Verdienst möchte er sich vor allem „ein gutes Leben aufbauen.“ Vielleicht sogar in Jena.
Weitere Informationen rund um Teilnahmevoraussetzungen und Juniorstudium an der Universität Jena sind zu finden unter: http://www.uni-jena.de/Juniorstudium.
Kontakt:
Stephanie Zinke
Weiterbildung/Studierenden-Service-Zentrum der Universität Jena
Fürstengraben 1, 07743 Jena
Telefon: 03641 / 931133
E-Mail: stephanie.zinke@uni-jena.de
http://www.uni-jena.de/Juniorstudium
Der 16-jährige Schüler Moritz Zenker aus dem sächsischen Rodewisch steht vor dem Hauptgebäude der Un ...
Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
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Criteria of this press release:
Journalists, Teachers and pupils
interdisciplinary
regional
Schools and science, Studies and teaching
German
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