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Wissenschaft
Hochschuldelegation aus Kolumbien zu Gast an der Justus-Liebig-Universität Gießen – Gespräche zur deutsch-kolumbianischen Wissenschaftskooperation – Großes Interesse an der gemeinsamen Arbeit im Deutsch-kolumbianischen Friedensinstitut CAPAZ
Im Fokus standen erweiterte Netzwerke und die Intensivierung bestehender Verbindungen: Rektorinnen und Rektoren sowie weitere Vertreterinnen und Vertreter von acht kolumbianischen Hochschulen aus der Region Antioquia haben Mitte Juli 2018 im Rahmen ihrer Deutschlandreise auch die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) besucht.
JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee hieß die Gruppe, die vom deutschen Honorarkonsul in Medellín, Alejandro Tieck, begleitet wurde, gemeinsam mit weiteren Vertreterinnen und Vertretern der JLU im Hauptgebäude der Universität willkommen.
Kolumbien ist eine wichtige strategische Partnerregion der JLU. Das Departamento Antioquia mit der Hauptstadt Medellín im Nordwesten des lateinamerikanischen Landes gehört zu den von dem jahrzehntelangen Konflikt zwischen der Regierung und den Rebellen besonders stark betroffenen Regionen des Landes, es macht heute aber auch durch innovative Projekte und wirtschaftliche Stärke auf sich aufmerksam. Der Besuch der Delegation aus dieser Region stellte daher für beide Seiten eine willkommene Möglichkeit dar, um bestehende Kontakte zu intensivieren und neue zu knüpfen sowie das internationale Profil der JLU im Allgemeinen und die Kolumbien-Aktivitäten im Besonderen vorzustellen. Er war zudem eine gute Gelegenheit, dass sich der neue Rektor der JLU-Partneruniversität Universidad de Antioquia, John Jairo Arboleda Céspedes, und JLU-Präsident Prof. Mukherjee erstmalig persönlich austauschen konnten. Unter Leitung der Ersten Vizepräsidentin der JLU Prof. Dr. Verena Dolle, zuständig für Studium und Lehre, fand ein spanischsprachiger Workshop zum gegenseitigen Austausch statt. Daran nahmen weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der JLU, die in Kolumbien-Kooperationen aktiv eingebunden sind, sowie drei kolumbianische Promovierende teil, die derzeit ihre Doktorarbeit an der JLU anfertigen. Auf der Agenda standen u.a. gemeinsame Forschungsprojekte und Publikationen, binationale Promotionen, die Mobilität von Studierenden, Promovierenden, Lehr- sowie Verwaltungspersonal und geeignete Fördermöglichkeiten. Die JLU wird der Universidad de Antioquia im kommenden Jahr beispielsweise ein Stipendium für eine Teilnehmerin bzw. einen Teilnehmer an einer JLU-Summer School bereitstellen, das die Kosten der Summer School plus Reisekosten abdeckt.
Die Delegationsmitglieder zeigten großes Interesse insbesondere auch an der gemeinsamen Arbeit im Deutsch-kolumbianischen Friedensinstitut CAPAZ (Instituto Colombo-Alemán para la Paz), das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) mit Mitteln des Auswärtigen Amtes gefördert wird. Der Friedensprozess in Kolumbien soll dem seit über 50 Jahren von bewaffnetem Konflikt gezeichneten Land endlich Frieden bringen. Das im Jahr 2016 etablierte Instituto CAPAZ hat sich die Begleitung und Unterstützung dieses Prozesses aus wissenschaftlicher Perspektive zur Aufgabe gemacht. Leiter des im vergangenen Jahr gestarteten Kooperationsprojekts ist Prof. Dr. Thilo Marauhn, Experte für internationale Friedensforschung und Inhaber der Professur für Öffentliches Recht und Völkerrecht an der JLU; Direktor des Instituto CAPAZ ist Prof. Dr. Stefan Peters, der seit Mai 2018 die Professur für Friedensforschung an der JLU innehat.
Delegationsreise zum Kennenlernen der deutschen Hochschullandschaft
Die kolumbianische Delegation von hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern Medellíner Universitäten ist seit dem 6. Juli in Deutschland, um Verbindungen mit deutschen Universitäten zu pflegen und neue wissenschaftliche Kontakte zu knüpfen. Die Gäste machten Station in Berlin, Wittenberg, Leipzig, und Eisenach, ehe sie zu Gast an der JLU in Gießen waren. Von hier aus ging es weiter nach Köln, Bonn, Aachen, Karlsruhe, Hohenheim und München, ehe die kolumbianische Delegation am 19. Juli die Heimreise antreten wird.
Kolumbien – Partnerregion der JLU seit mehr als 50 Jahren
Kolumbien ist die strategische Partnerregion der JLU in Lateinamerika. Bereits 1967 wurde mit der Universidad de Los Andes die erste deutsch-kolumbianische Hochschulkooperation festgeschrieben. Eine biologische Außenstation der JLU in Santa Marta wurde im Jahr 1963 eingerichtet. Seit 2010 fördert der DAAD das deutsch-kolumbianische meereswissenschaftliche Exzellenzzentrum CEMarin unter Federführung der JLU. Nun leistet die JLU mit der Beteiligung am Instituto CAPAZ einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung einer friedvollen Zukunft des Partnerlandes.
Kontakt
Sigrid Jost
Akademisches Auslandsamt der Justus-Liebig-Universität Gießen
Goethestraße 58
35390 Gießen
Telefon: 0641 99 12186; E-Mail: sigrid.jost@admin.uni-giessen.de
Die 1607 gegründete Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist eine traditionsreiche Forschungsuniversität, die über 28.000 Studierende anzieht. Neben einem breiten Lehrangebot – von den klassischen Naturwissenschaften über Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften bis hin zu Sprach- und Kulturwissen¬schaften – bietet sie ein lebenswissenschaftliches Fächerspektrum, das nicht nur in Hessen einmalig ist: Human- und Veterinärmedizin, Agrar-, Umwelt- und Ernährungswissenschaften sowie Lebensmittelchemie. Unter den großen Persönlichkeiten, die an der JLU geforscht und gelehrt haben, befindet sich eine Reihe von Nobelpreisträgern, unter anderem Wilhelm Conrad Röntgen (Nobelpreis für Physik 1901) und Wangari Maathai (Friedensnobelpreis 2004). Seit 2006 wird die JLU sowohl in der ersten als auch in der zweiten Förderlinie der Exzellenzinitiative gefördert (Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System – ECCPS; International Graduate Centre for the Study of Culture – GCSC).
www.uni-giessen.de/cms/internationales
Besuch aus Kolumbien: Gruppenfoto mit Gästen und Gastgebern im JLU-Hauptgebäude. Foto: Katrina Frie ...
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