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Wissenschaft
Renommierter französischer Wahrnehmungspsychologe, der an der Justus-Liebig-Universität Gießen forscht, nimmt am 12. September 2018 in Berlin den mit 250.000 Euro dotierten Preis der Alexander von Humboldt-Stiftung entgegen
Im Fokus stehen grundlegende Themen, die Menschen bewegen und deren Erforschung zentral für unsere Gesellschaften sind: Die Alexander von Humboldt-Stiftung hat am 12. September 2018 in Berlin die Anneliese Maier-Forschungspreise verliehen, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert werden. Der französische Spitzenforscher Dr. Pascal Mamassian, der zu den international führenden Experten für visuelle Wahrnehmung zählt und an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) forscht, konnte den mit 250.000 Euro dotierten Anneliese-Maier-Forschungspreis entgegennehmen. Die Alexander-von-Humboldt-Stiftung fördert damit die intensive Zusammenarbeit des französischen Spitzenforschers mit der experimentellen Wahrnehmungsforschung in der Abteilung Allgemeine Psychologie der JLU.
Ausgezeichnet wurden in Berlin im feierlichen Rahmen insgesamt acht herausragende Forscherpersönlichkeiten, die mit Fachkolleginnen und -kollegen in Deutschland an Universitäten und Forschungseinrichtungen in Bamberg, Berlin, Duisburg/Essen, Dresden, Gießen, Göttingen, Halle (Saale) und Hamburg kooperieren.
JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee gratuliert Dr. Mamassian herzlich anlässlich der Verleihung des Anneliese Maier-Forschungspreises: „Diese hochdotierte Auszeichnung, die eine auf fünf Jahre angelegte Kooperation mit den Gießener Partnern ermöglicht, ist eine Anerkennung der herausragenden Qualität der Forschungsleistungen und der Reputation von Dr. Mamassian. Und sie ist gleichzeitig ein weiterer Beleg für den hervorragenden internationalen Ruf der Wahrnehmungspsychologie an der JLU. Ich freue mich, dass es im Rahmen dieser Kooperation gelingt, die internationale Vernetzung weiter voranzutreiben.“
„Pascal Mamassian zählt zu den international führenden Experten und Expertinnen für Mechanismen der Wahrnehmung“, betont Prof. Gegenfurtner, der seinen französischen Fachkollegen zur Preisverleihung vorgeschlagen hatte und der sich bereits auf die zukünftigen Kooperationen mit Dr. Mamassian freut. Sein französischer Kollege beschäftigt sich insbesondere mit der visuellen Wahrnehmung. Nicht alles, was die Sinnesorgane erfassen, wird auch mental erkannt wird; vielmehr filtert die Wahrnehmung, welche Informationen tatsächlich durchdringen. Als versiertem Mathematiker gelingt es Mamassian, diese Prozesse quantitativ zu modellieren. Aktuell forscht er vor allem zu multimodaler Wahrnehmung und der Wahrnehmung von Dreidimensionalität. Mamassians Arbeiten zeichnet aus, dass er sich mit komplexen Szenarien befasst, wie sie in natürlichen Szenen tatsächlich vorkommen. Gerade seine Arbeiten zur Bedeutung von Licht und Schatten für die räumliche Wahrnehmung erlangten hohe Aufmerksamkeit.
Dr. Pascal Mamassian
Der Franzose Dr. Pascal Mamassian (Jahrgang 1965) hat einen Abschluss in Ingenieurwissenschaften (Sup Télécom ENST, Paris), einen Master in Kognitionswissenschaften (EHESS & Univ. Paris VI) und einen Doktortitel in Experimenteller und Biologischer Psychologie. Er ist seit 2014 CNRS Research Director am Laboratoire des Systèmes Perceptifs der École Normale Supérieure in Paris.
Mamassian wurde 1993 in den USA an der University of Minnesota promoviert. Nach Stationen am Max‐Planck‐Institut für biologische Kybernetik in Tübingen, an der New York University, USA, und als Senior Lecturer an der University of Glasgow in Schottland wechselte er 2004 zunächst als Research Scientist ans Centre national de la recherche scientifique (CNRS). Daneben war er Präsident der Vision Sciences Society und ist Mitherausgeber von Fachzeitschriften wie Psychological Science oder Journal of Vision.
Anneliese-Maier-Forschungspreis
Mit dem Anneliese-Maier-Forschungspreis unterstützt die Alexander von Humboldt-Stiftung die Internationalisierung der Geistes- und Sozialwissenschaften in Deutschland. Die Auszeichnung wird an herausragende Geistes- und Sozialwissenschaftler vergeben, die von Kooperationspartnern an deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen nominiert werden. Die Preisträgerinnen und Preisträger wählen selbst aus, mit wem sie in Deutschland kooperieren möchten. Das Preisgeld wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert.
Die 1607 gegründete Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist eine traditionsreiche Forschungsuniversität, die über 28.000 Studierende anzieht. Neben einem breiten Lehrangebot – von den klassischen Naturwissenschaften über Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften bis hin zu Sprach- und Kulturwissenschaften – bietet sie ein lebenswissenschaftliches Fächerspektrum, das nicht nur in Hessen einmalig ist: Human- und Veterinärmedizin, Agrar-, Umwelt- und Ernährungswissenschaften sowie Lebensmittelchemie. Unter den großen Persönlichkeiten, die an der JLU geforscht und gelehrt haben, befindet sich eine Reihe von Nobelpreisträgern, unter anderem Wilhelm Conrad Röntgen (Nobelpreis für Physik 1901) und Wangari Maathai (Friedensnobelpreis 2004). Seit 2006 wird die JLU sowohl in der ersten als auch in der zweiten Förderlinie der Exzellenzinitiative gefördert (Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System – ECCPS; International Graduate Centre for the Study of Culture – GCSC).
Prof. Dr. Karl R. Gegenfurtner
Justus‐Liebig‐Universität Gießen, Abteilung Allgemeine Psychologie
E-Mail: Karl.R.Gegenfurtner@psychol.uni-giessen.de
Dr. Pascal Mamassian
E-Mail: Pascal.Mamassian@psychol.uni-giessen.de
https://www.humboldt-foundation.de/web/pressemitteilung-2018-04.html
Bei der feierlichen Urkundenübergabe in Berlin
Humboldt-Stiftung/ Jens Jeske
None
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Psychology
transregional, national
Contests / awards
German
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